Franziska Stein ist neue GIS-Managerin
Geographische Daten im Kehler Stadtgebiet erfassen

Franziska Stein ist die neue GIS-Managerin der Stadt Kehl.  | Foto: Stadt Kehl
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Kehl (st). Die Stadtverwaltung Kehl hat eine GIS-Managerin: Franziska Stein ist seit dem 1. Juni für das öffentliche Geoinformationssystem (GIS) der Stadt Kehl zuständig. Das bedeutet sie erfasst, pflegt, koordiniert und ergänzt alle geographischen Daten im Stadtgebiet. Kehler Bürger können diese Informationen beispielsweise in Form von Bebauungsplänen oder Biotopkartierungen auf der Internetseite der Stadt Kehl einsehen.

„Ich finde es spannend, dass ich als GIS-Managerin raumbezogene Daten miteinander verknüpfen kann“, erklärt Franziska Stein. Viele Menschen wüssten allerdings gar nicht, was ein GIS ist und wie hilfreich die darin hinterlegten Daten sein können. So werde das System beispielsweise von der Polizei oder der Notrufzentrale verwendet, um verdächtige Fahrzeuge und Delikte auf einer Karte zu erfassen oder den Standort eines Anrufers direkt zu visualisieren. „Egal ob Bauordnung, Stadtplanung/Umwelt, Tiefbau, Gebäudemanagement oder Verkehrswesen – viele Bereiche in der Stadtverwaltung benötigen für ihre Arbeit geographische Daten“, führt sie aus. Diese würden unter anderem verwendet, um Flächennutzungspläne zu erstellen und Biotope zu kartieren.

„Mit dem GIS hat man sehr viele Möglichkeiten“, betont die 32-Jährige. Derzeit können die Kehler in dem System unter anderem Bodenrichtwerte, Bebauungspläne oder Flurgrundstücke einsehen. Künftig könne man es aber beispielsweise auch nutzen, um Bürgern Straßensperrungen oder freie Parkplätze im Stadtgebiet anzuzeigen, erläutert Franziska Stein. Zunächst bestehe ihre Aufgabe allerdings darin, die bereits vorhandenen geographischen Daten zusammenzutragen, zu pflegen und zu koordinieren und sie anschließend den Kehlern im öffentlichen Geoinformationssystem der Stadt Kehl zur Verfügung zu stellen.

Dafür ist die 32-Jährige bestens gerüstet: Schon während ihres Geographiestudiums in Kiel hatte die gebürtige Brandenburgerin bei diversen Praktika mit Geoinformationssystemen zu tun. Bei der Golder Associates GmbH in Hamburg bearbeitete sie beispielsweise relevante Daten im Bereich Hochwassermodellierung; bei der Flussbau AG in Bern half sie, mithilfe von GIS vorauszuberechnen, wann und warum eine Naturkatastrophe in der Schweiz entsteht und wie heftig diese ausfallen wird.

Ihre Diplomarbeit verfasste Franziska Stein in Uppsala in Schweden. Dort erstellte sie mit GIS ein Modell, das die Schadstoffkonzentration in schwedischen Gewässern abbildet. Anschließend führte sie ihr Weg nach Skipton in Nordengland, wo sie „von Sibirien bis Afrika“ Hochwasserrisiken auf globaler Ebene modellierte, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Anderthalb Jahre später zog es die 32-Jährige wieder zurück nach Deutschland.

Im sauerländischen Balve war sie bei einem mittelständischen Familienunternehmen ebenfalls im GIS-Bereich tätig, bevor sie sich für die Stelle als GIS-Managerin bei der Stadtverwaltung in Kehl bewarb. „Ich wollte für meinen nächsten Job etwas beständiges“, erklärt Franziska Stein. Das werde ihr bei der Stadtverwaltung geboten – mitsamt der Möglichkeit, ihr gesammeltes Wissen im GIS-Bereich einzusetzen. Außerdem gefalle ihr die Grenzlage Kehls und die Möglichkeit, „endlich wieder in der Ebene Fahrrad zu fahren“. „Das hat mir im bergigen Sauerland wirklich gefehlt“, lacht sie. Neben dem Fahrradfahren interessiert sie sich fürs Bogenschießen und für Greifvögel.

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