Projektgruppe Hallenbad in Kehl hat erstmals getagt
Das neue Bad soll allen dienen

Kehl (st). Das neue Kehler Hallenbad soll auch dann für die Öffentlichkeit zugänglich sein, wenn Schulsport stattfindet, den Bedürfnissen von Senioren und Menschen mit Behinderungen soll Rechnung getragen werden, das Bad sollte über ein Baby- und Kleinkindbecken verfügen und über Einzel- anstatt Sammelumkleiden: Kreativ und konstruktiv haben die verschiedenen Mitglieder der Projektgruppe Neubau Hallenbad gleich bei ihrem ersten Treffen ihre Vorstellungen in die Diskussion eingebracht. Noch in diesem Jahr wird sich die Gruppe verschiedene Hallenbäder mit unterschiedlichen Konzepten vor Ort anschauen. Allen Bädern ist eines gemeinsam: Es handelt sich nicht um Spaßbäder.

„Wir wollen ein Hallenbad zum Schwimmen“, hatte der einhellige Tenor beim Bürgerabend zur Bäderlandschaft im Mai gelautet, daran knüpft nun die Projektgruppe an. Nachdem der technische Leiter des städtischen Gebäudemanagements, Michael Heitzmann, zur Einführung den Zustand der drei Kehler Bäder und die unterschiedlichen Szenarien für eine Bäderlandschaft wie schon beim Bürgerabend noch einmal dargelegt hatte, beschrieb Projektgruppenkoordinator Sascha Nossol beim ersten Treffen, wie die Gruppe unter der Leitung von Baubürgermeister Harald Krapp vorgehen wird: Der erste Schritt wird die Ausarbeitung eines Konzeptes sein, in dem zunächst definiert werden muss, welche Art von Bad aus Sicht der Gruppe für Kehl wünschenswert wäre: Möchte man ein reines Hallenbad, eines, dessen Fassade oder dessen Dach sich im Sommer öffnen lässt oder ein Kombi-Bad, also eine Kombination aus einem vollwertigen Hallen- und Freibad?

Wichtig war es Harald Krapp in dieser ersten Diskussionsrunde, dass sich die Gruppe nicht selber beschränkt, sondern die Bedürfnisse der Vertretern von Schwimmvereinen, Schulen, Eltern mit kleinen Kindern, Jugendlichen, Senioren und Menschen mit Behinderungen offen geäußert werden. Für die Schulen sei es entscheidend, dass mehrere Gruppen gleichzeitig ins Bad könnten, merkte Barbara Dupuis an, sie vertritt als Sportlehrerin die Schulen in der Projektgruppe. Die Schwimmzeiten im kleinen Kehler Hallenbad seien für die Schulen zu beschränkt gewesen. Der Schwimmunterricht in der Schule gewinne auch deshalb immer mehr an Bedeutung, weil die Zahl der Kinder, die nicht schwimmen könnten, steige.

Öffentlicher Betrieb und Schulschwimmen sollten gleichzeitig möglich sein, fand auch Claude Woitschitzky als Vertreter der DLRG, deswegen müsse das Schwimmerbecken im neuen Hallenbad statt vier sechs Bahnen haben. Dieser Ansicht schlossen sich auch Pascal Mnich, Trainer und sportlicher Leiter des Kehler Schwimmvereins, sowie der Vertreter der aktiven Senioren, Gerd Baumer, an. Christine Henze-Oesterle mahnte als Vertreterin von Menschen mit Behinderungen an, dass es nicht ausreiche, wenn ein Bad über Hilfseinrichtungen verfüge, es müsse auch Personal vorhanden sein, welche die entsprechenden Hilfsmittel bedienen könne.

Für ein Kleinkind- und Babybecken sprach sich Markus Zoschke, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats aus, der darüber hinaus dafür plädierte, das neue Hallenbad so zu konzipieren, dass es wachsen könne, dass man beispielsweise zu einem späteren Zeitpunkt einen Rutschenturm anbauen könne. Platz für Liegen und Sitzstufen rund ums Becken war den Vertretern der Familien mit Kindern wichtig; Valentina Quast wünscht sich als Mutter einer Wettkampfschwimmerin eine kleine Tribüne, die es Eltern ermöglicht, ihren Kindern zuzuschauen. Renko Müller vom Jugendgemeinderat bat darum, anstelle von Sammelumkleiden Einzelkabinen zu errichten.

Bis zur angepeilten Eröffnung des neuen Hallenbads im August 2021 soll die Projektgruppe den Neubau von der Erarbeitung der Rahmenbedingungen für die Grundlagen eines Gemeinderatsbeschlusses über die Planung bis zum Bau begleiten. Die von der Gruppe erarbeiteten Vorschläge würden laufend mit dem Gemeinderat rückgekoppelt, versicherte Harald Krapp - von jeder Fraktion sitzt auch ein Gemeinderatsvertreter im Gremium. "Die abschließenden Entscheidungen werden selbstverständlich im Gemeinderat getroffen."

Die Projektgruppe besteht aus dem Projektleiter Baubürgermeister Harald Krapp, den Gemeinderäten Karim Said (CDU), Heinz Faulhaber (SPD), Rainer Monschau (Grüne/Frauen/Jugend), Ralf Dietrich (Freie Wähler), dem Vertreter des Schwimmvereins Pascal Mnich, der Vertreterin der Schulen Barbara Dupois, dem Vertreter des Gesamtelternbeirat Markus Zoschke, den Vertreterinnen der Nutzergruppe Familien mit Kinder Valentina Quast und Karin Luhr, Gerd Baumer, der die aktiven Älteren vertritt, Christine Henze-Oesterle, die Menschen mit Behinderungen vertritt und dem Jugendgemeinderat Renko Müller.

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