Darmbakterien gefährden Gesundheit
Badeverbot im Goldscheuerer See
Kehl-Goldscheuer (st). In der Badestelle in Goldscheuer ist das Baden bis auf weiteres verboten: Der beliebte See beim Badhiesl muss gesperrt werden, weil die Wasserqualität mangelhaft ist und eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden kann. Auf Weisung des Gesundheitsamtes hat die Stadt Kehl als Ortspolizeibehörde darum ein Badeverbot angeordnet.
Die im vergangenen Jahr im Wasser des Sees nachgewiesenen Bakterien in hoher Konzentration (2235 E.Coli pro 100 Milliliter Wasser und 1391 Enterokokken pro 100 Milliliter Wasser) stellten aus Sicht des Gesundheitsamts eine Gefahr für die Gesundheit der Badegäste dar: Die Bakterien können Darmerkrankungen, aber auch Harnwegsinfektionen hervorrufen. Laut Aussage des Gesundheitsamtes gibt eine neuerliche Wasserprobe Anlass für den Verdacht, dass das Wasser auch in diesem Jahr wieder durch Darmbakterien verunreinigt wurde. Die genaue Auswertung der Wasserprobe liegt noch nicht vor.
Die Badestelle war bereits im Juni 2017 in den Fokus der Behörde geraten, weil sich dort relativ viele Nilgänse angesiedelt hatten. Der Kot der Vögel hatte das Wasser damals so stark verunreinigt, dass der See vorübergehend geschlossen werden musste. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin ein ganzes Maßnahmenpaket beschlossen, um die Wasservögel zu vertreiben: Ausgebildete Jagdhunde und Schüsse mit Schreckschusspistolen in die Luft sollten den Tieren Angst machen und ihnen den See verleiden. Weil sich die Nilgänse trotzdem wieder im Wasser wie auch am Badestrand aufhalten, werden sie in den kommenden Tagen im Auftrag der Ortsverwaltung eingefangen und so weit entfernt von der Badestelle ausgesetzt, dass sie von selbst nicht wieder zurückfliegen. So soll sich die Wasserqualität möglichst rasch wieder verbessern.
Der Hygienekontrolleur des Gesundheitsamts wird in den kommenden Monaten regelmäßig im Badebereich des Sees Wasserproben entnehmen. Wenn sich die Wasserwerte ausreichend stabilisieren, kann das Badeverbot wieder aufgehoben werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Die Stadt wird die Einhaltung des Badeverbots kontrollieren.
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