Geänderter Betrieb
Gemeinderat beschließt Schwimmbadöffnung

Pack die Badehose ein: Bürgermeister Stefan Hattenbach | Foto: Gemeinde Kappelrodeck
  • Pack die Badehose ein: Bürgermeister Stefan Hattenbach
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Kappelrodeck (st). "An den letzten Tagen im Mai wurde von der Landesregierung verkündet, dass die Schwimmbäder im Juni wieder öffnen können. Zuvor hatte lange nicht einmal eine verlässliche Perspektive gegeben werden können, ob die Schwimmbäder 2020 überhaupt öffnen können", schreibt die Gemeinde Kappelrodeck in einer Pressemitteilung.

Gemeinderat kam kurzfristig zusammen

Als am 4. Juni nachträglich die Rahmenbedingungen bekannt gemacht wurden, traten die Kappelrodecker Gemeinderäte kurzfristig zusammen, um wunschgemäß über die Öffnung zu entscheiden. Die Verwaltung hatte für die Umsetzung zuvor die konkreten Auflagen analysiert und bewertet sowie ein Corona-Betriebskonzept erarbeitet und dessen voraussichtliche Mehrkosten beziffert. "In einer Situation, in der die kommunalen Einnahmen wegbrechen und die Ausgaben steigen, war die Entscheidung für die Gemeinderäte nicht einfach. Gilt es doch, zuvorderst die freiwilligen Aufgaben, zu denen der Schwimmbadbetrieb gehört, zurückzufahren, um den Haushaltsausgleich zu erreichen. Bereits in Normaljahren verursacht das Kappelrodecker Schwimmbad ein Defizit von rund 230.000 Euro, die für andere kommunale Aufgabenbereiche damit nicht zur Verfügung stehen. 2020 werden es wohl über 300.000 Euro sein, und das für eine verkürzte Saison und weniger Badegäste", heißt es in der Mitteilung weiter.

Schwimmbad hat wichtige Funktion

 
Die Finanzsituation gebiete alleine schon rechtlich, dass die freiwilligen Aufgaben reduziert werden müsse, sollte keine Besserung eintreten. Im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2021 werde die Konsolidierung nach diesem Kriterium auf der Agenda sein - spätestens. "Innerhalb der Bedürfnispyramide der freiwilligen Leistungen wurde dem Schwimmbad aber ein Spitzenplatz zugeschrieben, und das für eine große Zahl von Bürgern. Gerade aktuell ist die Funktion eines Schwimmbades zur Naherholung, als Urlaubs-Ersatz und Freizeiteinrichtung, aber auch touristisch wahrscheinlich eine wichtigere als in früheren Jahren. Unsere Entscheidung im Gemeinderat in dieser finanziellen Situation macht uns die zukünftigen Haushaltsaufgaben noch herausfordernder, unterstreicht aber den Stellenwert, der dem Schwimmbad beigemessen wird", so Bürgermeister Stefan Hattenbach.

Maximal 280 Besucher

Die Badegäste werden einen veränderten Badebetrieb vorfinden, mit neuen Spielregeln. "Die Regeln wurden nicht von uns erfunden, deren Umsetzung durch Betreiber und Badegäste ist aber Bedingung, damit wir das Schwimmbad überhaupt öffnen und geöffnet halten dürfen. Deshalb muss bewusst sein: Die Alternative ist die Schwimmbadschließung 2020", so Hattenbach weiter. Das Schwimmbad soll weiterhin jeden Tag der Woche genutzt werden können. Vormittags von 10 bis 14 Uhr und nachmittags von 15 bis 20 Uhr wird geöffnet sein, dazwischen finden Hygiene- und Reinigungsarbeiten statt. Der "Zwei-Schicht-Betrieb" soll möglichst vielen Badegästen die Möglichkeit eines Schwimmbadbesuchs verschaffen. Jahres- und Zehnerkarten kann es für die Saison 2020 nicht geben. Gleichzeitig dürfen insgesamt maximal 280 Personen auf dem Schwimmbadgelände und in den Becken sein. Auch die Zahl der Personen in den Becken selbst ist limitiert, im Schwimmerbecken sind es zum Beispiel 35.

Mindestabstand einzuhalten

Betreten und verlassen werden dürfen die Becken dabei nur durch definierte Zu- und Ausgänge. In den Becken und auf dem gesamten Gelände gilt, dass jederzeit - das heißt sowohl in Bewegung am Land und im Wasser, als auch beim Liegen - ein Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden muss. Das gilt natürlich nicht für häusliche Gemeinschaften. Im Eingangsbereich, den Toiletten und Umkleiden wird eventuell das Tragen von Mundschutz verpflichtend sein. "Wir werden in den nächsten Tagen und zum Saisonstart noch intensiv kommunizieren, damit sich jeder mit den neuen Rahmenbedingungen vertraut machen kann. Wir werden dabei genau so viel umsetzen, dass wir unser Schwimmbad geöffnet halten dürfen, nicht mehr. Einem ungetrübten Schwimmbadbesuch soll ansonsten nichts im Wege stehen", so Bürgermeister Stefan Hattenbach. Alle Unterhaltungsarbeiten sind abgeschlossen, die Inbetriebnahmearbeiten wurden seinerzeit "ins Blaue" bereits in der Pfingstwoche gestartet. Zusammen mit den umzusetzenden Corona-Maßnahmen plant man, bis Ende Juni vollends startklar zu sein. "Je früher, desto besser für uns alle", so Hattenbach abschließend.

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