Ehrenamtliche ermöglichen Treffpunkt
Zum Frühstück ins "Café Angelo" – ein Erfolgsprojekt
Hausach (ro). Kaffeegeschirr klappert, Käse und Wurst werden auf Tellern angerichtet, die Himbeer- und Erdbeermarmelade liebevoll in kleine Glasschüsselchen gefüllt und im Hintergrund blubbert der Wasserkocher. Es ist Dienstagmorgen um 8.30 Uhr im Gemeinderaum der evangelischen Kirche Hausach. Bald werden die ersten Gäste kommen und sich an die eingedeckten Tische setzen: Das "Café Angelo" hat wie jeden Dienstag seine Türen geöffnet.
Das "Café Angelo", in dem es mittlerweile auch montags einen Mittagstisch gibt, wurde von der kürzlich verabschiedeten Pfarrerin Imke Diepen 2011 ins Leben gerufen. Sie hatte damals herausgefunden, dass es beim Diakonischen Werk einen Fond für integrative Projekte gibt. Kurzerhand bewarb man sich mit dem Konzept, ein Café zu eröffnen.
Nicht nur für Menschen mit psychosozialen Problemen
Dieses Café sollte Treffpunkt für Menschen mit psychosozialen Problemen sein, aber auch alle anderen ansprechen. Die Idee wurde umgesetzt. Das Café erhielt seinen Namen Angelo, dessen Bedeutung Engel ist. Am Anfang traf man sich noch im alten Gemeinderaum, wo heute die Diakonie ist. Mit der Fertigstellung des neuen Gemeinderaums zog das Café dann um. In den alten Räumlichkeiten "hatten wir so einen richtigen Mauerblümchenstart", erzählt Eva-Maria Prill, die damals die Projektleiterin war. "Das hat sich schlagartig geändert als wir umgezogen sind", erinnert sie sich. Während am Anfang mal ein paar Leute kamen und auch mal keiner, gibt es heute zwei feste Stammtische. Das ist zum einen der Tisch des "Clubs Lichtblick" und zum anderen der Frauenstammtisch gleich bei der Eingangstür rechts. "Wir sind immer sechs oder sieben Frauen und kommen regelmäßig jeden zweiten Dienstag. Es ist ganz einfach gemütlich. Man trifft nette Leute und vor allem die Bedienung ist sehr freundlich", sagt eine der Frauen vom Stammtisch, die heute ihre Urenkelin mitgebracht hat. Mittlerweile kommen auch Berufstätige aus dem Industriegebiet in der Pause zum Frühstücken. "Die Erwartungen von damals sind also voll aufgegangen", sagt Eva-Maria Prill stolz. "Heute kommen Menschen egal aus welcher Motivation und egal mit welchem Hintergrund zum Frühstück zu uns", erklärt sie. Auch Eva-Maria Prill hilft jetzt ehrenamtlich. Unterstützt wird sie von sechs weiteren Ehrenamtlichen, die abwechselnd den Service am Dienstagmorgen übernehmen. Eine von ihnen ist Rosmarie Kulisch. Als sie in Rente ging, suchte sie eine Beschäftigung und kam über die Familie Diepen zu Eva-Maria Prill und so zum "Café Angelo". "Es macht mir Spaß, mich hier ehrenamtlich zu engagieren", sagt sie und ergänzt "so komme ich unter Menschen. Man trifft sich einfach."
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