Mostmaierhof-Areal wird zum Kulturzentrum
Bürger setzten sich erfolgreich und mutig für kulturellen Aufbau ein
Hausach (cao). Idealismus, Kreativität und Mut brauchte es, um das Areal des geschichtsträchtigen Mostmaierhofes zu erhalten. Der unermüdliche Einsatz der Interessengemeinschaft hat sich gelohnt und ist durchaus gelungen.
Seit der Fastnacht 2015 scheint das Mostmaier-Areal in der Hausacher Eisenbahnstraße endgültig aus dem Dornröschenschaft erwacht zu sein. Die alten Kellerei-Gebäude und der außergewöhnlich schöne Innenhof mit seinem ganz besonderen Charme sind seither wieder in aller Munde. Früher wurde in der Kellerei Obst zu Most und Saft verarbeitet. Seit kurzem, eben seit jener Fastnacht, macht sich eine Gruppe dafür stark, den Platz und die leerstehenden, architektonisch interessanten Gebäude zu erhalten und als kulturellen Treffpunkt zu nutzen.
Aus der kleinen Gruppe wurde schnell mehr. Seit Februar dieses Jahres gibt es den Mostmeierverein, nach den 18 Gründungsmitgliedern erhöhte sich die Mitgliederzahl bis dato auf rund 30. Gemeinsam mit der Mostmaierhof GbR sollte ein langfristiger Erhalt gesichert sein.
Werner Hafner, Vereinsvorsitzender und Initiator für den Erhalt des Mostmaier-Areals, kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus, als er durch die Gebäude und über den Hof führte. Beim vom Mostmaierverein initiierten Flohmarkt im Hof öffneten auch am Samstag die Gebäude ihre Pforten. Das außergewöhnliche Ambiente des Hofes setzt sich darin fort. "Etwa die Hälfte der Räume sind schon verpachtet", betonte Werner Hafner beim Rundgang. Bisher sind es drei Künstler, die mit ihren Ateliers einziehen werden, außerdem ein Fotograf, der ein Foto-Atelier einrichten will. Die neu gegründete GbR sorgt für die Grundversorgung mit Strom, Wasser, Abwasser und Heizung. "Jeder Pächter richtet es sich dann so ein, wie er es will", so der Vorsitzende.
Verschiedene Projekte werden in den unteren Räumen stattfinden. Dort sind auch Aufenthaltsraum und Küche. "Einige Projekte sind sogar schon am Laufen", berichtete Werner Hafner unter anderem vom Most-Presse-Club, der jeden Sonntag von 11 bis 13 Uhr stattfindet. In geselliger Runde wird bei einer Mischung aus Stammtisch und Informationsveranstaltung über Aktuelles aus der lokalen und überregionale Presse diskutiert. "Hierzu ist jeder willkommen", betonte der Vereinsvorstand.
Im Mostmaier-Areal gibt es noch viel zu tun. Jeden ersten und dritten Samstag treffen sich zwischen acht und zwölf Helfer zum Arbeitseinsatz. Auch der Mostmaierhock, der jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Vereinsraum stattfindet, ist für jedermann offen. Den Machern um Motor Werner Hafner ist es gelungen, das geschichtsträchtige Areal wieder mit Leben zu füllen, vor allem aber ein Stück Hausacher Geschichte zu erhalten. Immerhin hat die Mosterei Maier auf eine fast 130-jährige Firmengeschichte zurückgeblickt, bevor sie Anfang der 90er-Jahre ihren Betrieb einstellte.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.