Briefmarkenfreunde Hausach
Ein Hobby, das leider auszusterben droht
Hausach (cao). Das Sammeln von Briefmarken ist ein vergleichsweise aufwendiges Hobby und längst nicht mehr so interessant. Das wissen längst auch die Briefmarkenfreunde aus Hausach. Und trotzdem ist der Verein um den Vorsitzenden Josef Schmid gut strukturiert, sehr rührig und die Mitglieder treffen sich regelmäßig.
Kameradschaftliche Treffen
"Unser Verein hat 13 Mitglieder, fast alle sind über 70 Jahre alt", berichtet der Vorsitzende. Die Sammlungen würden von den Mitgliedern meist nur noch vervollständigt. "Doch wir legen auch großen Wert auf die kameradschaftlichen Treffen in harmonischer Stimmung", betont Josef Schmid. Jedes Mitglied solle fühlen, dass es im Verein wertgeschätzt ist.
Durch die vielen Treffen und Tauschtage sowie ihre Öffentlichkeitsarbeit zeigen die Hausacher Briefmarkenfreunde, dass der Verein, auch wenn er noch so klein ist, aktiv das Vereinsleben mitgestaltet. "Vor allem aber, dass es auch interessant sein könnte, sich uns anzuschließen", unterstreicht der Vorsitzende. Gäste seinen deshalb immer herzlich willkommen, "und man muss auch nicht gleich Mitglied bei uns werden".
Darauf kommt es bei einer Sammlung an
"Fast out" sei das Briefmarkensammeln bei jüngeren Menschen, bedauert Schmid. Bei dem teuren Hobby mit mehr als 40 neuen Briefmarken im Jahr und einer Auflage von jeder Marke von mehreren Millionen, sei der Sammlerwert geringer als die Ausgaben für die Briefmarken. Zudem werde nicht jede Briefmarke versandt. "So fehlen oft gestempelte Briefmarken einer Jahresausgabe. Eine Sammlung mit fehlenden Briefmarken ist dann meist wertlos", erklärt Josef Schmid.
Ihn persönlich freut es, wenn er eine Briefmarke mit einem schönen Rundstempel und Datum erhält. "Oft sind die Stempel der Briefzentren aber mit Wellen oder Werbezusätzen versehen", beschreibt er. Auch dies mindere den Sammlerwert einer Marke. Möglich seien viele Arten des Sammelns, egal ob nach Ländern oder Motiven. "Wichtig ist bei allen jedoch, je vollzähliger und umfassender, desto wertvoller", sagt der Fachmann. Da Briefmarken zu verschiedenen Anlässen eines Jahres erscheinen würden, beispielsweise an Geburtstagen von Politikern, Dichtern, Musikern oder anderen Persönlichkeiten, außerdem aus Europa oder Weihnachtsmarken und viele mehr, erfahre man auch vieles über Personen und gesellschaftliche Ereignisse eines Jahres, spielt Josef Schmid auf den geschichtlichen Aspekt an. Dies mache unter anderem die Faszination des Briefmarkensammelns aus.
Viele Verkaufsangebote
"Wenn auch vieles heute per Email oder per Whats App versendet werden, glaube ich, dass die Ansichtskarte und der Brief nicht ganz aussterben werden, es wird aber weniger", schätzt der Vorsitzende. Viele ältere Sammler hätten die Angst, dass nach ihrem Tod niemand die Briefmarken möchte, obwohl die Sammlung selbst viel Geld gekostet habe. "Deshalb wollen sie die Sammlung noch rasch verkaufen. Aber die Interessenten sind gering und das Verkaufsangebot hoch. So verfällt der Verkaufspreis", erklärt Josef Schmid, warum eine Briefmarkensammlung eher ideellen Wert habe, als dass sie als Wertanlage diene.
Sammlung schätzen
Wer gerne seine Sammlung schätzen lassen möchte, kann dies bei einem Briefmarken-Auktionshaus oder bei den Großtauschtagen einzelner Vereine tun. "Dort wird dann auch mitgeteilt, ob sie die Sammlungen annehmen und auch zu welchem Preis", erklärt Josef Schmid.
Wer gerne einmal unverbindlich bei den Hausacher Briefmarkenfreunden hineinschnuppern und sich über die Arbeit des Vereins informieren möchte, ist beim nächsten Tausch- und Infoabend am kommenden Dienstag, 29. September, um 19 Uhr im Gasthaus "Ratskeller" herzlich willkommen.
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