Siegfried Eckert
Mit Herz und Seele Bürgermeister von Gutach
Gutach (ag) "Unser Weg ist vorgezeichnet", ist sich der tief religiöse Siegfried Eckert sicher. Und seine Bestimmung war es, Bürgermeister von Gutach zu werden. Das ist er nun schon seit 20 Jahren mit Herz und Seele. Dabei hat der 68-Jährige ursprünglich eine ganz andere berufliche Richtung eingeschlagen.
Betriebswirt im Familiensteinwerk
Dass er in Überlingen am Bodensee geboren wurde, war mehr oder weniger Zufall. Die Eckerts lebten nämlich in Pfaffenweiler, südlich von Freiburg. "Ich komme aus einer Handwerkerfamilie", erzählt der Bürgermeister. Der Vater war in der siebten Generation Steinmetz. Das einzige Kind Siegfried arbeitete ebenfalls im Familienbetrieb, machte jedoch eine kaufmännische Ausbildung und später über den zweiten Bildungsweg den Betriebswirt.
Kandidatur in Hartheim
Den Vater zog es in der zweiten Hälfte des Berufslebens ins Rathaus: "Er war dann 20 Jahre Bürgermeister von Pfaffenweiler." Inwieweit das Sohn Siegfried später beeinflusst hat, selbst eine solche Richtung einzuschlagen, lässt sich nicht sagen. Mit 44 Jahren fragte sich der Betriebswirt jedenfalls, ob das beruflich schon alles war. "Die Decke fiel mir im Familienbetrieb zwar noch nicht auf den Kopf, aber das wäre sie früher oder später", erinnert sich Eckert noch gut zurück. Genau zu dieser Zeit verstarb der Bürgermeister von Hartheim am Rhein. Das war der Ort, aus dem Eckerts Mutter ursprünglich stammte und das CDU-Mitglied beschloss, zu kandidieren. "Am Ende fehlten mir bei der Stichwahl 16 Stimmen", erzählt er und ergänzt: "Das war gut so." Heute ist sich der 68-Jährige nämlich sicher, dass Hartheim ihm einfach nicht bestimmt war.
Der Tipp kam von Klaus Muttach
Nun ist Siegfried Eckert kein Mensch, der die Flinte so schnell ins Korn wirft. Er bildete sich auf der Hochschule Kehl nebenberuflich als Teilzeitstudent im öffentlichen Recht weiter. Außerdem ließ er sich bei der CDU als Interessent für eine Bürgermeisterkandidatur registrieren. Klaus Muttach, damals noch Bürgermeister von Seelbach, war es dann, der den Parteifreund auf Gutach aufmerksam machte. Gemeinsam mit seiner inzwischen leider viel zu früh verstorbenen Ehefrau Ute schaute sich Siegfried Eckert die Bollenhutgemeinde genauer an und stellte dabei fest: "Gutach ist wie auf mich zugeschnitten." Seit 2003 ist der Vater einer erwachsenen Tochter nun dort Rathauschef und hat seine Berufung gefunden. Und auch die Bürger scheinen mit ihrem Gemeindeoberhaupt glücklich zu sein. Bei seiner Wiederwahl 2019 bekam er fast 93 Prozent der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von immerhin 70 Prozent.
Siegfried Eckert liebt seine Arbeit. Zu Enthusiasmus und Leidenschaft hat sich im Laufe der Jahre auch große Erfahrung gesellt. Dabei geht es ihm keineswegs nur um Gutach, sondern genauso um die Region. "Gemeinsam können wir einfach mehr erreichen", betont er und verweist auf Interkommunale Gewerbegebiete, Schwarzwaldtourismus Kinzigtal oder das Hallenbad in Hausach.
Große Schwäche für Burgen und Klöster
Trotzdem wird es definitiv seine letzte Amtszeit sein. "Niemand soll denken, er sei unersetzbar", sagt Eckert. Tatsächlich hat er sogar schon Pläne, will weiter für die Region aktiv sein, außerdem endlich richtig Englisch lernen. Darüber hinaus haben er und seine Lebensgefährtin Bruni Schweizer eine große Schwäche für Burgen, Schlösser, Klöster und auch Kirchen. Doch noch hat Eckert vier Jahre als Bürgermeister vor sich und betont voller Unternehmungslust: "Die brauche ich auch. Ich habe noch wichtige Projekte auf dem Tisch liegen."
Lieblingsfreizeitziele außerhalb von Gutach
- Überlingen
- Markgräfler Land
- Venedig
Lieblingskirchen
- Freiburger Münster
- Straßburger Münster
- Dom in St. Blasien
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