Bruni Schweizer im Porträt
In Gutach daheim, in Geschichte verwurzelt

- Bruni Schweizer interessiert sich für Heimatgeschichte, kennt sich aber auch gut mit Kräutern aus, die sie in ihrem eigenen Garten zieht. Sie wohnt ganz in der Nähe des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof, wo sie auch Führungen anbietet.
- Foto: Foto: Michael Bode
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Gutach Heimatgeschichte ist das große Steckenpferd von Bruni Schweizer. "Dieses Interesse habe ich von meinem Vater geerbt", sagt sie. Er hat das Museum im Kettererhaus in Biberach mit aufgebaut und dort auch Führungen angeboten. "Meine Mutter hat sich immer ein bisschen darüber lustig gemacht, wenn er wieder einen Schmalzhafen oder anderen alten Krust, wie sie es nannte, vor dem Wegwerfen gerettet hatte", erinnert sich die Tochter lachend. Das war aber nicht böse gemeint. Nach seinem Tod übernahm die Witwe nämlich sogar seine Museumsführungen. Überhaupt war es für die ganze Familie eine Selbstverständlichkeit, sich im Heimatort einzubringen. Daran änderte sich für Bruni Schweizer auch nichts, als sie mit ihrer Hochzeit nach Hornberg zog. Und das gilt auch in Gutach, wo sie heute lebt.
Die Atmosphäre im Freilichtmuseum genießen
Eigentlich heißt sie ja Brunhilde, wird aber von vielen kurz Bruni genannt. Ihr gemütliches kleines Häuschen mit dem zauberhaften Garten, in dem sie auch Gemüse und vor allem Kräuter anbaut, steht direkt neben der Bahnlinie, die zum Freilichtmuseum Vogtsbauernhof führt. Dort ist die 77-Jährige als freie Mitarbeiterin aktiv und bietet Führungen an. "Ich war schon zuvor immer gerne und oft dort", erzählt sie. Sei es als Besucherin der Vorträge in der Heubodenakademie oder bei schönem Wetter einfach nur auf einer Bank sitzend und die Atmosphäre genießend. Als dann Personen gesucht wurden, die gerne Führungen machen würden, war das ein echter Glücksfall. "Ich war schon in Rente und hatte entsprechend Zeit", erzählt Bruni Schweizer.
Zuvor hatte die gelernte kaufmännische Angestellte bei Duravit in Hornberg in der Abteilung für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit gearbeitet. Dabei gehörte es zu ihren Aufgaben, Pressevertretern das Unternehmen zu zeigen, was ihr viel Spaß machte. "Trotzdem habe ich bis heute vor Führungen immer ein wenig Lampenfieber", gibt Bruni Schweizer mit sympathischer Offenheit zu. Dabei ist sie es eigentlich gewöhnt, vor Publikum zu agieren. Schließlich spielt sie seit Kindesbeinen Theater. Damals war es üblich, dass Vereine ein Weihnachtsstück aufführten und ihr Vater führte beim Gesangverein sogar Regie. Besonders gerne erinnert sich Bruni Schweizer an die Aufführung von "Der Freischütz", in der sie die Rolle des Ännchen spielte: "Wir bekamen sogar Gesangsunterricht." Wenn sie den Jägerchor hört, dann dreht sie heute noch die Lautstärke auf, so sehr gefällt ihr das Stück.
Urgestein der Freilichtbühne Hornberg
"Es macht mir Freude in andere Rollen zu schlüpfen", verrät die begeisterte Amateurschauspielerin. Bei der Freilichtbühne Hornberg gehört die Mutter von drei längst erwachsenen Söhnen und vierfache Großmutter zum Urgestein. Außer der blonden Annemarie hat die früher kastanienbraune Bruni Schweizer in 45 Jahren schon jede Rolle beim "Hornberger Schießen" gespielt. Außerdem war sie beim federführenden Historischen Verein die erste Frau im Vorstand und ist inzwischen Ehrenmitglied.
Man könnte noch so viel über Bruni Schweizer und ihre früheren und heutigen Aktivitäten erzählen – in der Narrenzunft Hornberg, in der Schnurrgruppe "Die Staubwedler", im Kirchenchor und anderen Gruppierungen. Für den Trachtenverein Gutach präsentiert sie mit traditionellem schwarzen Bollenhut bei Veranstaltungen und, und, und. Im Augenblick freut sie sich aber vor allem über die heutige Saisoneröffnung des Vogtsbauernhofs – als Mitarbeiterin, aber auch ganz privat als Besucherin.


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