Stadtanzeiger Verlag und Adventskalender
Liebe auf den ersten Blick
Gengenbach (gro). Die Erfolgsgeschichte des Gengenbacher Adventskalenders begann in der Saison 1996/97. "Die Idee dazu hatte das Aktionsteam Gengenbach allerdings schon vorher", erinnert sich Reinhard End, der 1996 den Kontakt zum ersten Künstler, Otmar Alt, herstellte. Irgendwann war allen klar, dass die Fassade des Gengenbacher Rathauses 24 Fenster hat und ideal für einen großen Adventskalender ist.
Der Vorschlag, den Bernhard Schillinger, damaliger Vorsitzender des Aktionsteams, Dieter Dorner und Reinhard End Bürgermeister Michael Roschach machten, fiel auf fruchtbaren Boden. "Er sagt, 'Ja, das hat was'", erinnert sich End. Im Februar 1996 besuchte er seinen Freund Otmar Alt in Hamm, erhielt eine schnelle Zusage und hielt am nächsten Morgen alle Skizzen in der Hand. "Otmar Alt hat die Idee noch in der Nacht umgesetzt", so End.
Schnell war allen Beteiligten klar, es muss mehr angeboten werden, als nur eine Fensteröffnung. Das erste Ritual wurde noch selbst geschrieben und mit den Kindern eingeübt. "Das Happy End war und ist immer, dass ein Fenster leuchtet", schildert End. Es wurde über die richtige Uhrzeit nachgedacht, in der die Fensteröffnung über die Bühne gehen sollte. "18 Uhr war ideal: Früh genug für Familien, spät genug für alle, die arbeiten", zeigt End die Überlegungen auf. Die Sponsorensuche übernahm Bernd Schillinger und er konnte unter anderem auch Wolfgang L. Obleser, Verleger des Stadtanzeiger Verlags, für die Idee gewinnen. Das erste Fenster, "Der Flößer" hat heute noch einen Ehrenplatz im Verlagshaus in Offenburg. Und der Verlag unterstützt das Projekt seit vielen Jahren.
Es kamen viele andere Künstler: Marc Chagall, Kinderbuchillustratoren wie Quint Buchholz, Tomi Ungerer. "Tomi sagte, wenn ihr Chagall bekommt, dann mache ich es auch", so End. Andy Warhol, der in puncto Rechte die Macher des Adventskalenders vor echte Herausforderungen stellte, war dabei, ebenso Franz Josef und Jan Peter Tripp und nun seit 2018 Antoine de Saint-Exupery. Finanziert wird alles durch Sponsoren, aber auch durch die Einnahmen des Adventsmarktes, den der bald gegründete Adventskalenderverein ebenfalls organisiert.
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