Kleine Appetithäppchen aus der spanischen Küche

Mit den kleinen Vorspeisen kann man spanische Lebensfreude auch auf heimischen Tellern genießen. | Foto: Foto: Gabriele Planthaber/pixelio.de
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Was für den Griechen Mezze und den Italienern die Antipasti, sind für den Spanier Tapas. Die kleinen Vorspeisen, die gerne als Appetitanreger gereicht werden, sind aus spanischen Bars nicht
wegzudenken. Typisch ist in Spanien auch die sogenannte Tapeo, eine
gesellige Tour von einer Tapas-Bar zur nächsten. Und auch hierzulande
erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Doch nicht alles, was wie eine
Tapa aussieht, trägt auch tatsächlich ihren Namen.

Je nach Größe und Umfang wird zwischen Pinchos, Tapas oder Raciones unterschieden.
Erstere, die Pinchos, sind kleine Appetithäppchen, deren Ursprung im
Baskenland liegt. Ihren Namen verdanken sie einem Zahnstocher, auf den
sie häufig gespickt werden, denn Pincho bedeutet Spieß. Einmal jährlich
findet ein Wettbewerb statt, bei dem die besten Exemplare prämiert
werden. Kein Wunder, denn in der Zubereitung sind sie aufwendiger als Tapas.

Während man die kleinen Pinchos häufig auf Bartresen findet, werden die größeren Tapas in der Regel auf Tellern serviert.
Eine Einfache Tapa besteht beispielsweise aus einfachen Oliven oder
Käsewürfeln. Klassiker sind auch Datteln im Speckmantel, Albóndigas en
Tomate (Hackbällchen in Tomatensoße) oder kleine Tortilla-Häppchen. Auf
keinen Fall fehlen dürfen auch die Patatas Bravas (gebratene
Kartoffeln). Zu den würzigen Kartoffelecken, für die jedes Lokal sein
eigenes und oft geheimes Rezept hat, wird eine in der Regel eine scharfe
Soße gereicht. Sortiert man die Häppchen nach ihrer Größe, folgen auf
die Tapas die Raciones. Von ihnen bestellt man nur eine oder zwei
Portionen, dazu wird dann in der Regel etwas Brot mit Tomate gereicht.

Auch die Montaditos werden zu den kleinen Vorspeisen gezählt, die die
spanische Küche auszeichnen. Die Vorläufer des Sandwichs bestehen aus
kleinen, teilweise auch gerösteten, Weißbrotscheiben, die kunstvoll
belegt werden. Sie sind so vielseitig wie die spanische Küche selbst und
reichen von Tortilla-Stücken bis hin zu Meeresfrüchten aller Art.
Klassische Beläge sind sowohl Streich- als auch Hartkäse, Lachs,
Hühnchen oder Chorizo. Montadito leitet sich von dem Wort montar ab, was
soviel wie aufbauen oder zusammensetzen bedeutet.

Bei der Zubereitung der kleinen Vorspeisen sollte genügend Zeit eingerechnet
werden – zumindest, wenn man ein Buffet zubereiten möchte. Dabei bietet
es sich an, auf die kalten Varianten zurückzugreifen. Diese kann man
frühzeitig vorbereiten und kalt stellen. So muss man sie nur noch kurz
vor dem Eintreffen der Gäste aus dem Kühlschrank nehmen. Für Varianten,
die mariniert werden müssen, sollte man etwas mehr Zeit einplanen und
diese bereits am Vortag einlegen. So können sie schön durchziehen.
Einige Tapas gibt es auch bereits fertig zu kaufen. Hierzu zählen
beispielsweise (gefüllte) Oliven, die man nur noch in Schälchen füllen
muss. Zudem gewinnt man so Zeit für die Zubereitung anderer Varianten.

Da Tapas und Co. in Spanien in nahezu jeder Bar zu finden sind, spielen
auch die Getränke eine wichtige Rolle. Zu einem typischen Tapas-Abend
passt ein Glas Wein, ein Glas Bier oder aber klassischer Weise ein
Sherry. Der alkoholverstärkte Likörwein gehört auf nahezu jede
Getränkekarte in Spanien. Wer eher nichtalkoholische Getränke
bevorzugen, kann auf ein einfaches Glas Wasser zurückgreifen. Hier gilt
es zu beachten, dass die Spanier Wasser ohne Kohlensäure bevorzugen.

Die Wahl des Getränks hängt jedoch auch von der jeweiligen  Region ab, in
der man sich befinde. Das Baskenland beispielsweise befindet sich ganz
in der Nähe zu Frankreich. Kein Wunder also, dass dort gerne der
bekannte Apfelschaumwein Cidre zu den vielen kleinen Leckereien gereicht
wird. In Katalonien findet man auf den Getränkekarten neben Rotwein
auch oft Weiß- und Roséwein, während in Zentralspanien eher auf Rotwein
zurückgegriffen wird.

Autor: Laura Bosselmann

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