über 200 Fahrzeuge
17. Unimog- und Schleppertreffen in Biberach

Ein Lastenschirm als Schattenspender | Foto: (c) Gerhard Große
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Über 200 Fahrzeuge folgten der Einladung  der "Unimog- und Schlepper-Freunde Biberach e.V." zum feiern in der Ortsmitte von Biberach/Baden


- 164 Schlepper, 8 MBtrac und 47 Unimog vor Ort

Festhistorie

Am Sonntag, dem 03. Juli 2022 veranstalteten die „Unimog- und Schlepper-Freunde Biberach e.V.“ ein Unimog- und Schlepper-Treffen. Das Fest fand in der Ortsmitte von Biberach, direkt vor dem Rathaus, statt. Es war bereits das 17. Mal, dass dieses Fest veranstaltet wurde. Hervorgegangen war es aus einem Sommerfest das jahrelang vom Männergesangverein durchgeführt wurde. Nachdem damals aber die Resonanz beim Publikum immer schwächer wurde, musste man sich etwas Neues einfallen lassen. So kam einer der Sänger, Wilhelm Schmieder aus Prinzbach, auf die Idee „man könnte doch Unimog- und Schlepper speziell zu einem Treffen auf dem Sommerfest einladen“.

Dies war der Beginn einer Erfolgsgeschichte: in den Anfangsjahren nur zögerlich, dann aber immer stärker kamen sie: alte Schlepper, Unimog. Viele exotische Fahrzeuge, zum großen Teil noch im Einsatz und so wie sie im täglichen Gebrauch waren. Es sollte kein Fest der Hochglanz-Fahrzeuge sein, sondern die Fahrzeuge sollten so ausgestellt werden wie sie Großteils noch täglich benutzt werden.

Eingependelt hatte sich ein Wert, je nach Witterung, von 80 – 120 Fahrzeugen die Sonntags den Weg zum Sommerfest gefunden haben.

Nachdem sich der Männergesangverein 2018 entschlossen hatte, das Fest nicht mehr selbst zu veranstalten musste eine Lösung gefunden werden. Denn das Organisations-Team um Wilhelm Schmieder herum wollte das Fest auf gar keinen Fall sterben lassen. So suchte man, in Form einer Interessengemeinschaft, nach einem Verein im Dorf an dessen Fest man sich einbringen konnte. Die Gespräche führten aber zu keinem positiven Ergebnis.

Daraufhin beschlossen die Mitglieder der Interessengemeinschaft, ein Unimog- und Schlepper-Treffen selbst durchzuführen. Aufgrund von Interessens-Kollisionen stellt man bald fest, dass man als reine Interessengemeinschaft (IG) nicht den gleichberechtigten Stand hatte wie andere Vereine im Dorf als es um die Terminvergabe ging. Daher beschloss man einen eigenen Verein zu gründen. In kürzester Zeit wurden potenzielle Mitglieder angesprochen und für die Sache gewonnen. Innerhalb von 3 Wochen wurde die Gründungsversammlung abgehalten, die Satzung erstellt und die Eintragung ins Vereinsregister erreicht – ein Prozess, der normalerweise monatelang dauert. Aber „wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“ so der Vorsitzende Gerhard Große.

Im Jahr 2019 wurde somit der erste Unimog- und Schlepper-Treff unter der Ägide des neu gegründeten Vereins durchgeführt. Und es war ein voller Erfolg: wie zuvor kamen die befreundeten Schlepper- und Unimog-Fahrer mit Ihren Fahrzeugen nach Biberach und erlebten einen schönen Tag. Rund 130 Fahrzeuge waren 2019 zu verzeichnen

Zwangspause

2020 und 2021 konnten dann leider aufgrund der weltweiten Umstände kein Fest durchgeführt werden da es nicht möglich schien eine lockere und entspannte Atmosphäre unter solchen Bedingungen zu realisieren. Daher verzichtete die Vorstandschaft darauf ein Fest zu veranstalten.

gespannte Situation

2022 sollte es dann so weit sein – das 17. Unimog- und Schleppertreffen in Biberach wurde geplant und vorbereitet. Die Mitglieder des Vereins „Unimog- und Schlepper-Freunde Biberach e.V.“ besuchten die Veranstaltungen vieler anderer Vereine, um Werbung zu machen für das eigene Sommerfest. Die bekannten Festbesucher wurden per Post und eMail angeschrieben und die Veranstaltung wurde in den sozialen Medien und der Presse beworben. Man war gespannt auf die Resonanz, die das Fest auslösen würde.

„Turbo-Fest“

Was man zum Biberacher Unimog- und Schlepper-Treff wissen muss: das Fest wird als sogenanntes „Turbo-Fest“ durchgeführt. Das bedeutet, der Festaufbau findet erst am Sonntagmorgen ab 7.00 h statt. Dann wird der Lastenfallschirm statt eines Zeltes gespannt, die Theken aufgestellt, die Bestuhlung mit Biergarnituren hergestellt und die Küche aufgebaut. Zusätzlich werden die vielen anderen Dinge rund um das Fest organisiert und gebracht.

Und um 10:30 h beginnt das Fest. Und abends um 20.00h ist alles wieder abgebaut und verstaut. Somit müssen am Montag nur noch die Transportwagen wieder an ihren Ausgangsort zurückgefahren werden und vom Fest ist nichts mehr zu sehen.

Das Fest ließe sich auch gar nicht anders durchführen da die Personaldecke wie bei allen Vereinen sehr dünn ist und man die Mitglieder nicht überlasten will. Langwierige Aufbau- und Abbauphasen wären nicht abbildbar und nicht zumutbar.

Ablauf

Am 03.07. war dann aber doch alles ein wenig anders als üblich. Denn bereits um halb zehn statt um halb elf kamen die ersten Schlepper- und Unimog angefahren um sich einen Platz zu sichern. Und dann ging es Schlag auf Schlag: die Einweiser des Vereins kamen bald nicht mehr hinterher den neu eintreffenden ein Plätzchen zuzuweisen. Aus allen Richtungen kamen Schlepper und Unimog dazu und die Ortsmitte wurde nahezu von Fahrzeugen „geflutet“.

Wir sind begeistert über eine solch positive Resonanz auf unsere Festeinladung
so der 1. Vorsitzende Gerhard Große.

Bereits um halb zwölf war dann das Fest in vollem Gange und alle Bänke besetzt. Es war zu beobachten, wie sehr die Menschen sich wieder danach sehnten ein Fest in freier Atmosphäre, ohne einengende Zwänge und Vorgaben, zu besuchen. Endlich gab es wieder Gelegenheit alte Bekannte wieder zu sehen und Gespräche zu führen.

Und natürlich waren die Fahrzeuge ein Augenschmaus für die vielen Besucher. Es wurde gefachsimpelt und teilweise gerätselt ob der technischen Umsetzung mancher Details an Schleppern und Unimog.

Der Einzugsbereich der Festbesucher mit Fahrzeug war auch weit gespannt: die Fahrzeuge kamen aus Ludwigsburg, Speyer, Villingen-Schwenningen, Freiburg, dem Schwarzwald und sogar aus dem Elsass waren Festbesucher mit dem Unimog angereist.

Es zahlt sich natürlich aus, dass die Mitglieder der Unimog- und Schlepper-Freunde Biberach e.V. ebenfalls sehr vielfältig die Feste der befreundeten Vereine besuchen: beispielhaft, aber nicht vollständig seinen genannt: Diersburger Schlepperfreunde, Schlepper-Chaoten aus Legelshurst, Renchtäler Schlepperfreunde aus Bottenau u.v.m, Feste der Unimog-Regionalgruppen des Unimog-Club-Gaggenau und viele weitere.

„Sich gegenseitig dienen durch Festbesuche bringt für alle Beteiligten nur Vorteile“ so Große.

Die Essens-Bewirtung wurde von „Kinzigfood“ aus Haslach durchgeführt, der Getränkeauschank und die Bedienung erfolgte durch Vereinsmitglieder. Es wurden rd. 70 Kuchen gespendet, die man auch über das Fest wirklich gebraucht hat.

Fazit

Zum Höhepunkt des Festes wurden die Fahrzeuge dann durchgezählt und das Ergebnis war imposant: 164 Schlepper, 8 MBtrac und 47 Unimog fanden am Sonntag den Weg nach Biberach! Jeder freie Platz rund um das Rathaus war mit Fahrzeugen belegt.

Natürlich war die Platz-Situation dann teilweise etwas angespannt da fast kein Platz mehr war für Neuankömmlinge und das Fest im wahrsten Sinn des Wortes „geflutet“ wurde mit Menschen. Diese Erkenntnisse, auch aus den Rückmeldungen von Festbesuchern über den Kummerkasten oder das Online-Portal „https://usfb.club/feedback“ werden natürlich in die Festorganisation für 2023 mit einfließen. Denn dem Verein ist wichtig, den Gästen ein maximal angenehmes und entspanntes Fest zu bieten.

Mitgliederstruktur

Anzumerken wäre noch, dass die Mitgliederstruktur des Vereins „Unimog- und Schlepperfreunde Biberach e.V.“ sich trotz einiger Ausreißer „nach oben“ zwischen 25 – 40 Jahren bewegt. Also ein jugendlich-spritziger Verein der auch gerne noch neue Mitglieder aufnimmt. Ein eigenes Fahrzeug ist NICHT notwendig und die Mitgliedschaft ist beitragsfrei da über Spenden und Festerträge die Vereinsfinanzierung gesichert ist.

Der Verein dankt insbesondere den Unterstützern für Ihre Beiträge: Jürgen Gißler von Elektro-Gißler und SEB Solar-Energie-Baden, der Gemeinde Biberach, MOTZ Industrie- und Bautechnik aus Kappel-Grafenhausen, Bäckerei-Technik Schuler aus Rheinhausen, dem Gesangverein „Unser Chor“ Steinach, Kinzigfood aus Haslach, KLOOS Getränkeservice und allen Unterstützern und Helfern – sei es durch Sachspenden, tätige Hilfe oder finanzielle Unterstützung. Und natürlich sind wir auch unseren vielen sonstigen Gästen sehr dankbar ohne die ein solche Fest natürlich nicht machbar ist!

Jugendarbeit

Jugendprogramm: im Rahmen des „Biberstarkes Ferienprogramm 2022“ der Gemeinde Biberach führt der Verein ein „Waldabenteuer mit Unimog- und Schlepper-Ausfahrt und Grillen“ durch und will damit die Kinder (und die Eltern) der Natur und Technik der früheren Jahre näherbringen. Die Teilnehmerliste ist zwar schon voll, aber vielleicht gibt es auf der Warteliste noch Platz.

Dank und Anerkennung

„Den vielen Helferinnen und Helfern, die auch am Fest-Sonntag bis an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit geschuftet haben, gilt mein größter Respekt und Dank. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Und trotz der vielen Arbeit lief es auch hinter den Kulissen harmonisch ab und man hatte Spaß an dem was man tat“ so Große. „Jetzt erstmal runterkommen, in 14 Tagen das Fest nochmals Revue passieren lassen und die Verbesserungsmaßnahmen für 2023 besprechen und dokumentieren. Ich persönlich bin glücklich und unendlich dankbar“.

© Gerhard Große

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