Sandra Wörner ist die Vizepräsidentin des Marketing-Clubs
Die Menschen über die Emotionen ansprechen
Offenburg. Sandra Wörner mag keine halbe Sachen. Wenn sie sich für etwas engagiert, dann tut sie es ganz oder gar nicht, steht voll dahinter. Das zeigte sich früher im Sport, heute im Beruf und bei ihrem Engagement für den Marketing-Club Ortenau/Offenburg, dessen Vizepräsidentin sie ist.
Doch der Reihe nach: Aufgewachsen ist die 43-Jährige in Appenweier-Urloffen, wo sie heute noch lebt. "Ich bin regional verwurzelt", stellt sie fest. Nach der Grundschule besuchte sie die Realschule in Renchen und anschließend das Wirtschaftsgymnasium Offenburg, bevor sie ihre Ausbildung bei der damals noch selbstständigen Volksbank Appenweier begann.
"Ich habe nie etwas geschenkt bekommen, alles, was ich erreicht habe, habe ich mir erarbeitet. Dabei gehört im Leben auch etwas Glück dazu", so Sandra Wörner. Sie setzte – am Abend, neben dem Job – weitere Abschlüsse obenauf: Bankfachwirtin und Fachkauffrau für Marketing. "Diese Zeit hat schon gezehrt", blickt Sandra Wörner zurück und gibt aber gleichzeitig zu: "Ich bin ehrgeizig." Und sie hatte und hat keine Angst, Verantwortung zu übernehmen. Bereits als Jugendliche wurde sie Gruppenleiterin bei der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG).
Doch bei soviel Engagement für das berufliche Fortkommen musste sie ihre Hobbys zurückstellen, wie etwa das Tennis. "Ich war in der Mannschaft und fungierte als Jugendsportwart. Dafür muss man schon ein paar Mal in der Woche spielen, sonst hat es für die Mannschaft keinen Wert", macht sie deutlich. Zu dem weißen Sport kam sie damals wie viele ihrer Altersgenossen durch die Erfolge von Steffi Graf und Boris Becker.
Bei der Bank, doch nicht am Schalter
"Meine Liebe zum Marketing habe ich bereits während meiner Ausbildung entdeckt", erzählt sie. Und sie griff zu, als eine Stelle in diesem Bereich frei wurde. Als die Volksbank Appenweier schließlich mit der in Achern fusionierte, kam noch ein Reisebüro zu ihrem Aufgabenfeld hinzu. "Ich glaube, ich habe das letzte Mal in meiner Ausbildung hinter einem Bankschalter gestanden", lacht Sandra Wörner. Heute ist sie stellvertretende Bereichsleiterin Marketing/Vertrieb und Gruppenleiterin Omnikanalvertriebssteuerung der Volksbank in der Ortenau und verantwortet zudem die Geschicke des Volksbank-Reisebüros, das mit der Fusion mit der Volksbank Achern dazu kam. Zudem hat sie Prokura – als eine der wenigen Frauen im Bankbereich.
"Ich bin ein eher kreativer Typ", beschreibt sich Sandra Wörner selbst. "Deshalb begeistere ich mich so fürs Marketing, denn es gibt mir die Möglichkeit, die Menschen auch über Emotionen anzusprechen." Sie ist fasziniert von der Vielfalt der Themen und liebt die Vielseitigkeit. "Es gefällt mir ebenso, neue Menschen kennenzulernen", bringt Sandra Wörner ihr Interesse auf den Punkt.
Durch Bekannte wurde sie 2005 auf den Marketing-Club Ortenau/Offenburg aufmerksam. "Da gab es ihn bereits sechs Jahre", sagt sie. Nur ein Jahr später wurde sie Mitglied, 2009 in den Beirat gewählt. Seit 2011 ist sie Vizepräsidentin und Programmvorstand.
Der Austausch ist wichtig
"Wir haben über 300 Mitglieder", begeistert sie sich für das Thema. "Es gibt über 60 Clubs in ganz Deutschland, wir sind einer der größten. Es macht Spaß, die Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Schließlich geht es bei uns um den Austausch, darum, sich gegenseitig weiterzubringen." Dazu trägt auch das von ihr gestaltete Programm bei: Wenn Referenten in den Burda-Tower – "unser Vereinslokal" – eingeladen werden oder sich die Mitglieder drei Mal im Jahr bei dem Format Marketing-vor-Ort bei einem der Mitgliedsunternehmen treffen, ist es Sandra Wörner, die die Auswahl getroffen hat. Dabei nimmt sie auch kontroverse Themen und Referenten mit auf: "Und unsere Marketing-Gala, in deren Rahmen wir den Marketingpreis vergeben, ist im Laufe der Jahre richtig groß geworden."
Das Privatleben kommt bei so viel Power im Beruf und für den Marketing-Club fast ein wenig zu kurz. "Ich fahre Rad zum Ausgleich und habe gerade das Laufen angefangen", verrät sie. Urloffen ist sie treu geblieben: "Meine Eltern sind schon mein ganzes Leben lang mein Rückhalt." Außerdem kümmert sie sich um eine ältere Verwandte, deren Vita ihr großen Respekt einflößt. Christina Großheim
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