Spatenstich für Klinik-Neubau in Achern
Projekt startet früher als geplant

Spatenstich für den Klinik-Neubau in Achern: Architekt Christoph Beuting (v. l.), Landtagsabgeordneter Bernd Mettenleiter, Vorstandsvorsitzender Christian Keller, Minister Manfred Lucha, Landrat Frank Scherer, Oberbürgermeister Klaus Muttach, Abteilungspräsident Dr. Johannes Dreier, Medizinischer Vorstand Dr. Peter Kraemer, und Geschäftsbereichsleiter Rainer Stapf | Foto: Ortenau Klinikum/ Iris Rothe
  • Spatenstich für den Klinik-Neubau in Achern: Architekt Christoph Beuting (v. l.), Landtagsabgeordneter Bernd Mettenleiter, Vorstandsvorsitzender Christian Keller, Minister Manfred Lucha, Landrat Frank Scherer, Oberbürgermeister Klaus Muttach, Abteilungspräsident Dr. Johannes Dreier, Medizinischer Vorstand Dr. Peter Kraemer, und Geschäftsbereichsleiter Rainer Stapf
  • Foto: Ortenau Klinikum/ Iris Rothe
  • hochgeladen von Matthias Kerber

Achern (st) Für eine erstklassige Patientenversorgung wird der Ortenaukreis in wenigen Jahren über ganz neue, moderne Kliniken verfügen. Kreis und Ortenau Klinikum haben mit ihren zügigen Planungen erreicht, dass der Startschuss für die Bauphase der Klinikneubauten bereits fünf Jahre nach dem 2018 beschlossenen Zukunftskonzept „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“ und ein Jahr früher als geplant fallen kann. Gemeinsam mit Sozialminister Manfred Lucha nahmen Landrat Frank Scherer, Oberbürgermeister Klaus Muttach, und der Vorstandsvorsitzende Christian Keller am Donnerstag, 14. September, den ersten Spatenstich für den Klinik-Neubau in Achern vor.

Landrat Frank Scherer bezeichnete den Spatenstich in seiner Begrüßung vor rund 160 Gästen als einen „historischen Meilenstein“. Er sei ein Startschuss nicht nur für einen modernen Klinik-Neubau in Achern, sondern für die Agenda „Ortenau 2030“ insgesamt. Der Kreis habe 2018 mit „kreispolitischer Weitsicht“ das Konzept beschlossen. „Jetzt, gerade einmal fünf Jahres später stechen wir den Spaten für die Umsetzung unserer Agenda. Das ist keine Deutschland-Geschwindigkeit, sondern Ortenau-Geschwindigkeit. Darauf bin ich richtig stolz“, so Scherer. Der Landrat dankte Minister Lucha, der das Vorhaben in der Ortenau „konsequent und verlässlich“ unterstütze sowie dem Kreistag für „mutige und wegweisende Entscheidungen“. Minister Manfred Lucha bezeichnete das Zukunftskonzept in der Ortenau erneut als ein „Leuchtturmprojekt“, das erfolgreich sei, weil die Bürger im besten Sinne beteiligt worden seien. „Dass das Land dabei verlässlich unterstützt, ist klar“, so Lucha. Als Beleg hatte der Minister einen symbolischen Scheck über 6,9 Millionen Euro dabei, mit dem das Land zunächst die Planungskosten fördert. Als ein „Jahrhundertereignis für Achern“ bezeichnete Oberbürgermeister Klaus Muttach den Spatenstich. Die Stadt bekomme nicht nur ein modernes Krankenhaus, sondern auf dem Klinikgelände auch ein neues Ärztehaus und eine Rettungswache.“ „Auch die Notfallversorgung wird verbessert“, so Muttach. Die sehr konstruktive und zügige Zusammenarbeit aller Beteiligten beim Land, beim Kreis, bei der Stadt Achern und dem Ortenau Klinikum lobten Architekt Christoph Beuting vom Architektenbüro gmp sowie Christian Keller, Vorstandsvorsitzender des Ortenau Klinikums. Beide dankten allen Beteiligten für den engagierten Einsatz und die Bereitschaft, neu Wege zu gehen.

Über 30.000 stationäre und ambulante Patienten pro Jahr

Der Neubau des Ortenau Klinikums Achern wird am Standort "Brachfeld" in Achern als Grund- und Regelversorger mit 234 Betten gebaut. Die rund 650 Beschäftigten werden nach der Prognose zukünftig pro Jahr über 30.000 Patienten ambulant und stationär versorgen. In den zentralen Bereichen wird der Neubau über wichtige Kernfunktionen wie die Zentrale Notaufnahme, ein Zentrales Untersuchungs- und Aufnahmezentrum, Zentrale Nachüberwachungseinheiten, ein Zentral-OP, modulartige Pflegebereiche mit Doppelstationsstruktur sowie moderne, offene Dienst- und Kommunikationszonen verfügen. Der Klinikneubau umfasst fünf Ebenen mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 14.440 Quadratmetern. Die Planung zeichnet sich durch eine flexible, offene und modulartige Baustruktur aus.

Hohe Energieeffizienz

Der Klinikneubau wird über eine hohe Energieeffizienz verfügen, da der Klinikverbund das Projekt nach dem energetischen Standard eines Effizienzgebäudes 40 (BEG 40) realisieren wird. Damit werden höchste Anforderung an Gebäudehülle und Energiekonzept umgesetzt. Berechnungen zeigen, dass im Neubau künftig nur noch ein Drittel des bisherigen Energieverbrauchs des aktuellen Klinikgebäudes benötigt werden. Der Energiebedarf wird über drei Grundwasserwärmepumpen mit drei Saug- und Schluckbrunnen abgedeckt, sodass der Neubau ohne fossile Energieträger auskommt. Mit dem zukünftigen Klinikneubau in Achern leistet das Ortenau Klinikum einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und nimmt eine Vorreiterrolle beim Gebäudestandard ein.

Für die Umsetzung des Klinikneubaus in Achern werden der Ortenaukreis und das Ortenau Klinikum über 160 Millionen Euro investieren. Erwartet wird, dass das Land den Klinikneubau mit rund 60 Prozent der Investitionskosten fördert. Ein Förderantrag beim Land wird in Kürze gestellt werden.

Zukunftskonzept „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“

Um die qualitativ hochwertige Patientenversorgung im Ortenaukreis nachhaltig zu sichern, hat das Ortenau Klinikum mit seinem Träger Ortenaukreis ab Anfang 2017 ein Konzept zur zukünftigen Struktur des Klinikverbundes entwickelt. Die Agenda „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“ wird die Zukunftsfähigkeit des Ortenau Klinikums als kommunale Einrichtung langfristig sichern. Das Konzept sieht vor, dass das Ortenau Klinikum seine stationären Leistungen ab 2030 an den vier Betriebsstellen in Offenburg, Lahr, Wolfach und Achern erbringt. In Offenburg und Achern sollen jeweils Klinikneubauten entstehen. Auch für Lahr wird nach einer zunächst vorgesehenen Sanierung derzeit die Möglichkeit eines Klinikneubaus geprüft. Für die Klinikneubauten und die neue klinische Infrastruktur sind Investitionen von rund einer Milliarde Euro vorgesehen.

Das verabschiedete Konzept sieht zudem vor, dass die bisherigen Betriebsstellen in Gengenbach, Oberkirch, Kehl und Ettenheim den Akutbetrieb aufgeben und zu Zentren für Gesundheit mit Notarzt/Notfallbetriebsstellen weiterentwickelt werden. In Gengenbach, Oberkirch und Ettenheim ist dieser Prozess in vollem Gange. Die Betriebsstelle Kehl wird mit der Inbetriebnahme des neuen Ortenau Klinikums Achern 2028 zu einem Zentrum für Gesundheit weiterentwickelt. Für die Umwandlung der ehemaligen Akutkliniken in Zentren für Gesundheit hat der Ortenaukreis insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.