Neugestaltung der Illenauwiesen
Projekt Powercloud beschlossen

Das Modell vermittelt einen ersten Eindruck davon, wie Illenauwiesen einmal aussehen werden.  | Foto: Stadt Achern
  • Das Modell vermittelt einen ersten Eindruck davon, wie Illenauwiesen einmal aussehen werden.
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Achern (st). Das 85-Millionen-Projekt von Powercloud auf den Illenauwiesen mit dem Bau eines Bürogebäudes, eines Hotels mit 96 Zimmer und etwa 140 Wohnungen ist in trockenen Tüchern. In den vergangenen Wochen hatten die Stadtverwaltung und Marco Beicht mit seinem Team die Ziele der städtischen Stadtplanung und die Interessen des Investors zu einem guten Gesamtkonzept zusammen geführt. „In einer Sondersitzung des Gemeinderates wurde anhand von Plänen und eines Modells das Ergebnis präsentiert, von den Stadträten im Dialog mit dem Investor die Vereinbarungen im Einzelnen besprochen und schlussendlich das erarbeitete Ergebnis mit deutlicher Mehrheit beschlossen", freute sich Oberbürgermeister Klaus Muttach. Auf den über viele Jahre militärisch genutzten Illenauwiesen könne jetzt ein attraktiver rund 16.500 Quadratmeter großer öffentlicher Park am Mühlbach entstehen, eine gastronomische Nutzung und ein Markt von Biobauern in der Reithalle sowie ein hochwertiges Hotel, rund 17.000 Quadratmeter Wohnraum mit etwa 140 Wohnungen sowie der Sitz eines aufstrebenden IT-Unternehmens mit 200 Arbeitsplätzen, so Muttach weiter. Auch die Fraktionen des Gemeinderates zeigten sich zufrieden. "Der ursprünglich vom Gemeinderat 2017 beschlossene Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs findet sich in der vorgelegten Planung wieder", heißt es von Seiten der CDU. Von einer "zukunftsweisenden Entscheidung" sprachen die Freien Wähler.

ABL übt Kritik

Kritik kam hingegen von der ABL-Fraktion. "Die von der Stadtverwaltung unverschuldete Drucksituation einer schnellen Entscheidung noch vor Weihnachten und die Beratung hinter verschlossenen Türen sind völlig ungeeignet, die notwendige Transparenz der Entscheidungsfindung zur Endplanung Illenauwiesen zu gewährleisten." Die völlig den Rahmen des bestehenden Illenauensembles widersprechende Neuplanung stehe sowohl dem ursprünglichen Entwurf des Preisträgers als auch dem oft beschworenen Geist der Illenau entgegen.
Die Fraktion der Grünen machte deutlich, dass ihr wichtig war, "einem expandierenden einheimischen IT-Unternehmen am Standort Achern eine Zukunft zu geben."
Marco Beicht, Chef und Gründer von Powercloud freute sich über die Zustimmung des Gemeinderates. "Der Unternehmenscampus schafft für uns die Möglichkeit die Region nachhaltig zu stärken und wir sind uns sicher, dass dieser für Achern zu einem nicht nur wirtschaftlichen Magnet wird", so der Unternehmer.

Bebauungsplan wird entworfen

Nach der grundsätzlichen Zustimmung zum städtebaulichen Konzept sowohl von Powercloud wie auch der Eheleute Weber für die Reithalle wird die Verwaltung auf dieser Grundlage die zeichnerischen und schriftlichen Bestandteile eines Bebauungsplans entwerfen. Dieser wird wie gesetzlich vorgeschrieben unter Beteiligung der sogenannten Träger öffentlicher Belange und der Bürger einschließlich deren Möglichkeit zum Einbringen von Anregungen im Bau- und Umweltausschuss und im Gemeinderat für jeden Verfahrensschritt öffentlich beraten. Dabei wird auch das Konzept für den Park am Mühllbach final verabschiedet.

Prägende Architektur

Das Bürogebäude und das Hotel werden zur Illenauer Allee mit einer prägenden Architektur ausgerichtet sein. Zwischen der Reithalle und dem Bürohaus sowie den angrenzenden Häusern entsteht entsprechend der städtebaulichen Rahmenplanung ein öffentlicher Platz, der den zentralen Zugang zum Park am Mühlbach bildet. Dieser wird auch durch den „Spielanger“ zwischen den Baufeldern erschlossen. Die Wohngebäude sollen als „offene Punkthäuser“, jedoch ohne eine Typenarchitektur, gestaltet werden, die, wie von Powercloud vorgesehen, über offene Kommunikationszonen verbunden sind. In zwei Tiefgaragen, die von der Illenauer Allee angefahren werden können, sind 320 Stellplätze für PKWs sowie Fahrradabstellplätze eingeplant. Damit soll abgesehen von dem zentralen öffentlichen Parkplatz am nördlichen Ende der Illenauwiesen, das Areal weitgehend autofrei bleiben. In der Summe soll das Baugebiet CO2-neutral bleiben.

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