"Schüler retten Leben"
Notfallmediziner im Sondereinsatz
Achern (st) Ein dreiköpfiges Notärzteteam aus der Abteilung für Anästhesie am Ortenau Klinikum Achern nutzte die bundesweite Woche der Wiederbelebung, um unter dem Motto „Schüler retten Leben“ mit rund 600 Schülerinnen und Schülern die Reanimation bei einem Herz-Kreislaufstillstand in Theorie und Praxis zu üben. Das Notärzteteam aus dem Ortenau Klinikum Achern schulte die gesamte Klassenstufe 7 der Realschulen in Renchen, Achern, Oberkirch, sowie der Realschule und Werkrealschule Kappelrodeck und die Klassenstufe 8 des Gymnasiums Achern. Im Mittelpunkt stand dabei die Handlungsabfolge „Prüfen – Rufen – Drücken“, die, richtig angewandt, lebensrettend sein kann.
In Achern trainierten die Notärzte zudem noch 32 Schulsanitäter aus den Klassen 8 bis 12 weitergebildet. „Die Schulsanitäter leisten in unserer Einrichtung eine wertvolle Arbeit und unsere Lehrer sind froh, dass sie sich im Ernstfall auf sie verlassen können. In der Praxis erweisen sich die Jugendlichen im Gegensatz zu manchen Erwachsenen oft mutiger, trauen sich eher. Zudem wird durch das Engagement für andere auch ihre soziale Kompetenz geschult. Ein wichtiger Aspekt“, so Doris Reck, die die Schulsanitäter betreut und übers Schuljahr hinweg seit vielen Jahren Erste-Hilfe-Kurse anbietet. Auch in der Grimmelshausenschule in Renchen wurde eine Gruppe von Schulsanitätern durch die Notärzte gesondert geschult.
Netzwerk
„Es ist jetzt das achte Mal, dass wir am Gymnasium in Achern die Aktion „Schüler retten Leben“ durchführen. So ist gewährleistet, dass jeder Schüler im Verlauf seiner Schulzeit das Thema Reanimation behandelt, das mittlerweile auch im Lehrplan des baden-württembergischen Kultusministeriums verankert ist“, betont Dr. Heike Reimling, Fachärztin für Anästhesie und Notfallmedizin. „Mittlerweile hat sich zwischen den Schulen, mit denen wir kooperieren, und unserer Abteilung ein gut funktionierendes Netzwerk etabliert.“ Die Medizinerin betont die Notwendigkeit eines schnellen Eingreifens bei einem Herz-Kreislaufstillstand durch Laien: „Ohne sie hätten die Betroffenen keine Chance. Denn wenn keine Herzdruckmassage erfolgt und das Gehirn somit nicht mit Sauerstoff versorgt wird, treten bereits nach drei bis fünf Minuten erste irreparable Hirnschäden auf. Aus diesem Grund ist eine ausreichende Laienreanimation unerlässlich, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken und dadurch die Chance auf ein Überleben ohne bleibende Schäden deutlich zu erhöhen“. Im Rahmen ihrer Aktionswoche schulte das Notärzteteam nicht nur Schüler, sondern, in Kooperation mit Jovin Bürchner von der Landesinitiative „Löwen retten Leben“, auch Lehrkräfte, die als Multiplikatoren für den Einsatz in Schulen ausgebildet wurden.
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