Benefizkonzert des Lions Clubs Achern
Musik für klaren Durchblick
Achern (st) Für Lichtblicke im doppelten Sinn sorgte im trüben November ein rundum gelungenes Benefizkonzert des Fördervereins des Lions Club Achern in der Alten Kirche Fautenbach. Die von den Künstlern auf höchstem Niveau dargebotenen beiden Klaviertrios sorgten in der vollbesetzten Kirche bei den Besuchern für strahlende Gesichter und die großzügigen Spenden werden viele Menschen in ärmeren Regionen unserer Welt wieder klar und deutlich sehen lassen, so der Lions Club Achern in einer Pressemeldung.
Die Selbstverständlichkeit, mit der wir bei Sehschwäche mit jeder erdenklichen Art von Sehhilfen versorgt werden, gibt es in vielen Regionen vor allem des globalen Südens nicht. Nach WHO-Schätzungen sind rund 950 Millionen Menschen sehbehindert und unter anderem durch die Unterversorgung mit Brillen am Lernen, Lesen, Arbeiten, kurz an einem selbstbestimmten Leben gehindert. Die Initiative “EinDollarBrille”, der die Spenden des Benefizkonzerts zukommen werden, hat seit 2012 in mittlerweile acht Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien etwa 600.000 Menschen mit einer gleichermaßen einfachen wie effektiven Brille für etwa einen Dollar versorgt. Das Gestell der "EinDollarBrille" wird auf einer einfachen Biegemaschine vor Ort aus flexiblem Stahldraht hergestellt. In den Rahmen werden dann die im Sehtest ermittelten Brillengläser aus gehärtetem Kunststoff eingeklickt und sofort beglückt das Wunder klaren Sehens die Menschen. Zwei Mitarbeiter der Organisation informierten im Foyer der Kirche an einem kleinen Stand zahlreiche neugierige Konzertbesucher.
Preisgekröntes Trio
Neben dem guten Zweck hat viele aber sicher vor allem das vielversprechende Musikprogramm mit den bestens bekannten Interpreten Ricarda von Wallenstern am Flügel, Ursula Pieper am Violoncello und Rupert Pieper an der Violine angelockt. Das mit vielen Preisen ausgezeichnete Trio tritt seit 2002 regelmäßig unentgeltlich bei Benefizveranstaltungen gemeinsam auf und begeistert mit außerordentlicher Virtuosität und Spielfreude das Publikum und ermöglicht dankenswerterweise den Erfolg karitativer Initiativen.
Zunächst wurde das 2. Klaviertrio c-Moll op. 66 von Mendelssohn-Bartholdy aufgeführt, das der Komponist als Geburtstagsgabe für seine Schwester Fanny 1845 komponierte. Die unterschiedlichsten Stimmungen der vier Sätze von düster-brodelnd bis sanft schwingend wurden im meisterlichen Zusammenspiel der drei Instrumente virtuos interpretiert und für das Publikum erlebbar gemacht.
Mit dem darauffolgenden sogenannten “Dumky” Klaviertrio Nr. 4, e-moll, op. 90 von Anton Dvorak entführten die Interpreten die Zuhörerschaft in die slawische Heimat des Komponisten. Dumky, die Mehrzahl des slawischen Wortes dumka, stammt aus dem ukrainischen und steht für balladenhafte, introvertierte und eher trauernde Kompositionen. Die drei Musiker begeisterten auch bei dieser Darbietung mit einem spannenden Erlebnis der zwischen fröhlich-ausgelassen und schwermütig-traurig wechselnden Stimmungslage. Das Publikum dankte den drei Interpreten mit begeistertem und lang anhaltendem Applaus und wurde mit dem Andante aus Schuberts Klaviertrio in Es-Dur als Zugabe belohnt und verabschiedet.
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