Notärzteteam unterrichtet 600 Schüler
Lebensrettung auf dem Stundenplan

Zwei Schüler der Grimmelshausen Schule in Renchen bei einer praktischen Übung unter Anleitung von Notärztin Dr. Heike Reimling | Foto: Ortenau Klinikum
  • Zwei Schüler der Grimmelshausen Schule in Renchen bei einer praktischen Übung unter Anleitung von Notärztin Dr. Heike Reimling
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Achern (st) Leben retten ist kinderleicht! Zumindest dann, wenn man weiß, was man zu tun hat, wenn ein anderer Mensch einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet. Um schon Kinder und Jugendliche in der Wiederbelebung zu trainieren und Hemmschwellen abzubauen, ist ein Notärzteteam der von Chefarzt Dr. Michael Neuburger geleiteten Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Ortenau Klinikum Achern seit Montag, 7. Oktober, bis einschließlich Freitag, 11. Oktober, an fünf Schulen im Raum Achern aktiv. Die Notärzte vermitteln rund 600 Schülern wesentliche Kenntnisse und Techniken der Reanimation bei einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand.

„Mit der Aktion beteiligen wir uns auch in diesem Jahr erneut an der bundesweiten Woche der Wiederbelebung“, so Dr. Neuburger. Die Aktionswoche, mit der das Bewusstsein für die Bedeutung von Reanimation durch Ersthelfende gestärkt werden soll, fand in diesem Jahr offiziell bereits vom 16. bis 22. September 2024 statt. „Seit zehn Jahren engagiert sich mein Team bereits im Training von Schülern. Die Resonanz auf unser Angebot ist durchweg positiv. Das hat uns gezeigt, dass es richtig und wichtig ist, an die Schulen zu gehen“, betont Dr. Neuburger.

Praktische Übungen

Die Notärzte vom Ortenau Klinikum Achern sind in dieser Woche an der Grimmelshausen Schule in Renchen, dem Gymnasium Achern, der Realschule Achern, der Realschule/ Werkrealschule Kappelrodeck und der Realschule Oberkirch aktiv. Geschult werden jeweils alle 7. Klassen, an den Gymnasien die 8. Klassen. Die Schulung umfasst theoretische Kenntnisse und praktische Übungen an Trainingspuppen in Kleingruppen. Im Mittelpunkt steht dabei die Formel „Prüfen – Rufen – Drücken“. Die drei Begriffe stehen für die wichtigsten Maßnahmen bei der Wiederbelebung. Für die Schulsanitäter der jeweiligen Schulen gibt es darüber hinaus erweiterte Schulungen, die beispielsweise auch den richtigen Einsatz Automatischer Externer Defibrillatoren (AED) und Techniken der Beatmung beinhalten. Durchgeführt werden die praxisnahen und schülergerechten Schulungen von einem dreiköpfigen Notärzteteam, dem die Oberärzte Dr. Heike Reimling und Dr. Hauke Hirsekorn sowie Frau Dr. Yvonne Moulin angehören. Sie alle sind Fachärzte für Anästhesie und Intensivmedizin und ausgebildete Notärzte am Ortenau Klinikum Achern.

„Mittlerweile hat sich zwischen den Schulen, mit denen wir kooperieren, und unserer Abteilung ein gut funktionierendes Netzwerk etabliert. So ist gewährleistet, dass jede Schülerin und jeder Schüler im Verlauf seiner Schulzeit das Thema Reanimation behandelt, das mittlerweile auch im Lehrplan für die Schulen in Baden-Württemberg verankert ist“, betont Dr. Reimling. Wichtig sei, den Kindern zu vermitteln, dass man nichts falsch machen könne. „Nicht helfen, ist dabei der schlimmste Fehler. Wir möchten die Kinder ermutigen, aktiv zu helfen, wenn ein Notfall eintritt.“

Die Medizinerin betont die Notwendigkeit eines schnellen Eingreifens bei einem Herz-Kreislaufstillstand durch Ersthelfer: „Ohne sie hätten die Betroffenen keine Chance. Denn wenn keine Herzdruckmassage erfolgt und das Gehirn somit nicht mit Sauerstoff versorgt wird, treten bereits nach drei bis fünf Minuten erste irreparable Hirnschäden auf.“ Aus diesem Grund sei eine suffiziente Laienreanimation unerlässlich, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken und dadurch die Chance auf ein Überleben ohne bleibende Schäden deutlich zu erhöhen.

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