"Natur nah dran“-Flächen
Kinderstuben für Wildbienen und Schmetterlinge
Achern (st). Auch wenn sie im Herbst und Winter etwas wilder oder karg aussehen: Die mit „Natur nah dran“ in Achern angelegten Wildstaudenflächen und Wildblumenwiesen leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt und gegen das Insektensterben. Die trockenen und braunen Pflanzen auf den Staudenflächen erinnern in ihrer besonderen Ästhetik mitunter an einen Trockenstrauß. Doch die über den Winter stehen gelassenen Halme, Stängel und Samenstände haben eine wichtige Aufgabe. Distelfinken sind in der kalten Jahreszeit beispielsweise auf die Samen von Flockenblumen, Disteln oder Karden angewiesen und in den verholzenden Stängeln von Pflanzen wie Königskerzen haben beispielsweise Mauerbienen oder Blattschneiderbienen ihre Kindestuben angelegt. Die müssen natürlich stehen bleiben, damit im Frühjahr eine neue Generation Wildbienen schlüpfen kann.
Im Laufe der nächsten Vegetationsperiode werden die Staudenflächen wieder gemäht im Gegensatz zu den Wildblumenwiesen, die schon im Herbst kurz geschoren werden. Die dort wachsenden Wiesenpflanzengemeinschaften sind auf den in der Regel zweimal jährlichen Schnitt angewiesen, denn am Boden warten schon die kleinen Blattrosetten der Jungpflanzen darauf, im Frühjahr wachsen zu können. Und dazu brauchen sie Platz und Licht. Das Abräumen des Schnittgutes sorgt dafür, dass keine welke Blattmasse die zarten Jungpflanzen niederdrückt und vermeidet die unerwünschte Anreicherung mit Nährstoffen. Tiere wie Grabwespen oder manche Schmetterlingsarten überwintern im Wiesenboden.
Die Stadt Achern hat im Jahr 2020 im Rahmen des Kooperationsprojekts „Natur nah dran“ des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) mehrere Grünflächen in wertvolle Biotope mit Wildpflanzen umgewandelt.
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