Neues Wandbild an der Antoniusschule

Europäische Werte leben

Achern-Oberachern (st). „Wir sind bunt“ – so heißt das Motto der Antoniusschule. Ein farbenfrohes großes Wandbild zeigt nun eine neue Facette des Leitmotivs der Grundschule in Oberachern. Mit Unterstützung der Acherner Künstlerin Alina Atlantis haben 22 Kinder der Klasse 4b damit eine außergewöhnliche Idee verwirklicht.

Mit ihrem „bunten“ Leitbild hat sich die von Daniela Gauglitz-Wehle geleitete Schule wichtige Ziele gesetzt: Die Schüler sollen von Anfang an einen respektvollen Umgang miteinander pflegen – unabhängig von Nationalitäten und körperlichen Möglichkeiten. Nicht zuletzt durch Angebote im kulturellen Bereich will man die Stärken der Kinder fördern. Beste Voraussetzungen also für die Zusammenarbeit mit Alina Atlantis, die mit ihrem viel beachteten europaweitem Kultur- und Friedensprojekt „Vision-Europa-Jetzt!“ mit einem Monumentalwerk ein europäisches Zeichen setzte: Das zehn mal vier Meter große Bild soll zum Leitbild des ganzen Kontinents werden. 

Europäische Werte im Bild

Zentrale Bedeutung in diesem Leitbild von Alina Atlantis haben die europäischen Werte. Und genau diese Werte wurden nun auch zum Thema für die Gestaltung der Südfassade des Schulgebäudes. „Wenn die Kinder die Vision Europa im Herzen tragen, sind sie wie viele einzelne Samen, die die Vision von Frieden und Miteinander in den Alltag bringen“, sagt Alina Atlantis und meint: „Orientierung wird für junge Menschen auf ihrem Lebensweg und in Zeiten großer Unsicherheit immer wichtiger.“ Die Werte, auf die sich Europa gründet, sind unter anderem die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Alina Atlantis hat nach jahrelanger Recherche insgesamt 30 Werte aufgelistet und im Leitbild „Vision Europa“ visualisiert – dazu gehören auch Mitgefühl, Vielfalt, Zuversicht, Dankbarkeit und Wertschätzung ebenso wie Besonnenheit, Achtsamkeit oder Höflichkeit. 

In Zusammenarbeit mit Alina Atlantis und unter der Regie von Kunstlehrerin und Konrektorin Jacqueline Saghir haben die Kinder kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit in der Antoniusschule eigene fantasievolle Interpretationen der europäischen Werte entwickelt. Ihre Vorstellungen wurden auf dem Computer zu einem Bild zusammengefügt und mit Pinsel und Farbe auf die zuvor in Regenbogenfarben grundierte Wandfläche übertragen. „Wir sind überrascht und begeistert von den Ideen der Kinder“, freut sich Kunstlehrerin Saghir, die mit der Klasse insgesamt fünf volle Schultage in das „wichtige Projekt“ investiert hat. Und Schulleiterin Daniela Gauglitz-Wehle ergänzt, dass das Projekt mit Alina Atlantis nach der langen Corona-Pause die Gemeinschaft der Kinder gefördert hat. Zu den Vorbereitungen gehörte auch die Beschäftigung mit vielen Werken der europäischen Kunstgeschichte aus dem Fundus der umfangreichen Vision-Europa-Recherche. 

"Vision-Europa-Schule"-Zertifikat

Jeden Tag begrüßen nun die europäischen Werte alle Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse der Grundschule. Ob es sie verändert? „Davon bin ich überzeugt“, sagt Alina Atlantis. „Die Bilder, die wir sehen, entscheiden, wie wir die Welt beurteilen und sie beeinflussen unsere Handlungen. Es sind immer Vor-Bilder unseres eigenen Bildes von der Welt.“ 

Bei dem nun rechtzeitig vor dem Ende des Schuljahres abgeschlossenen Kunstprojekt wird es nicht bleiben. Das Wandbild dient zur Vorbereitung auf die nach den Sommerferien beginnenden Zertifizierungsarbeiten zur „Vision-Europa-Schule“, für die sich die Oberacherner Antoniusschule bereits erfolgreich beworben hat. Sie beteiligt sich an dem Teilprojekt „Vision-Europa-Jetzt!#inderSchule“ von Alina Atlantis. Das Projekt ermöglicht den Schulen, sich als „Vision-Europa-Schule“ zertifizieren zu lassen und so die „Vision Europa“ mit ihren Werten und den Ländern Europas sichtbar und nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren. Übrigens: Die beiden großen Schiffe, die bisher an der Stelle des neuen Wert-Wandbilds die Fassade zierten und über die Jahre an Farbkraft eingebüßt haben, werden nicht vergessen. Sie wurden fotografiert und bleiben als Reproduktion auf Leinwand im Schulgebäude präsent.