Förderprojekt „Natur nah dran“
Bald blüht es in Achern für Wildbienen und Schmetterlinge
Achern (st). Nach der Bewerbung für das Förderprojekt „Natur nah dran“ konnte sich die Stadt Achern einen der begehrten Plätze für 2020 sichern.
„Die Stadt Achern wird, zusammen mit dem NABU und gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM), einen Teil ihrer Grünflächen in artenreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen verwandeln. Hierfür wurden verschiedene Vorschläge erarbeitet, die genaue Festlegung erfolgt in den nächsten Wochen“, erklärte Oberbürgermeister Klaus Muttach. „Die Stadt Achern wird verschiedene Flächen in Wildblumenflächen umwandeln und so zur Biotopvernetzung beitragen – das Konzept und die konkreten Vorschläge zur Umgestaltung haben uns überzeugt. Wir gratulieren und freuen uns darauf, die Vorschläge gemeinsam umzusetzen“, berichtet Carolin de Mattia vom NABU Baden-Württemberg.
Insgesamt 73 Bewerbungen
73 Bewerbungen waren beim NABU für das Projektjahr 2020 eingegangen – so viele wie nie zuvor. Aus diesen wählte die Jury, bestehend aus Vertretern von Städtetag, Gemeindetag, Umweltministerium und NABU, 15 Städte und Gemeinden aus. Diese werden bei der naturnahen Umgestaltung von jeweils bis zu fünf Flächen unterstützt. „Die Auswahl der Kommunen fiel uns dabei nicht leicht, da alle Standorte von mehr Wildblumenwiesen und Wildstaudenflächen profitieren würden“, sagt Carolin de Mattia.
Großes Interesse
Insekten wie die Blauschillernde Sandbiene oder der Schachbrettfalter benötigen dringend neuen Lebensraum. Der fortschreitende Rückgang ihrer Bestände rückt immer mehr in den Blick von Öffentlichkeit und Kommunen. Das zeigt auch das große Interesse an „Natur nah dran“. Schließlich bietet der Siedlungsbereich ein erhebliches Potential: In allen Städten und Gemeinden gibt es Grünstreifen, Verkehrsinseln oder Brachflächen, die mit den passenden Wildpflanzen zu blühenden Biotopen werden können. Die im Rahmen des Projekts umgestalteten Flächen sollen auch als positives Beispiel dienen und zur Nachahmung anregen.
Bis zu 15.000 Euro Förderung
Von 2016 bis 2020 werden im Zuge des Projekts „Natur nah dran“ jährlich zehn Kommunen gefördert. Dieses Jahr wurden fünf zusätzliche Förderplätze an Städte und Gemeinden vergeben, die sich zum Teil schon mehrfach beworben und dabei von der Jury ebenfalls sehr gute Bewertungen erhalten hatten, aber knapp nicht unter die ersten zehn gekommen waren. Die Stadt Achern erhält eine Zuwendung in Höhe von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 15.000 Euro.
Mit „Natur nah dran“ möchten NABU und Umweltministerium Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Das Land Baden-Württemberg hat 2013 die Naturschutzstrategie verabschiedet, in der unter anderem das Ziel festgeschrieben ist, die biologische Vielfalt in Kommunen zu fördern. In diesem Rahmen hat der NABU-Landesverband, gefördert durch das Umweltministerium, das Projekt „Natur nah dran“ gestartet. Der Gemeinde- und der Städtetag Baden-Württemberg unterstützen das Projekt. Weitere Informationen gibt es unter www.naturnahdran.de.
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