Erlös soll Reisekasse aufbessern
Acherner Schüler bei „Bares für Rares“
Achern (st) Am 11. Februar zwischen 15.05 und 16 Uhr wird eine ganz besondere Sendung von „Bares für Rares“ im ZDF ausgestrahlt: Amelie Homburger und Hannes Bühler, Schüler des Kunstleistungskurses am Gymnasium Achern, verkaufen ein Bild, das ihnen eigentlich gar nicht gehört. Wie kam es dazu?
Im Herbst 2023 startete das Mighty Twice Hotel einen Aufruf an die Gemeinde Achern, Gegenstände aus dem Schwarzwald für die Inneneinrichtung des 2024 neu eröffneten Hotels zu spenden. Der Aufruf blieb nicht ungehört. Viele Acherner Bürger brachten alte Möbel, Bilder und Objekte vorbei. Auch die Kunstlehrerin Heike Ronsdorf vom Gymnasium Achern nahm Kontakt zum Hotel auf - allerdings nicht um etwas vorbeizubringen, sondern um eine Kooperation zwischen dem Gymnasium Achern und Mighty Twice anzubieten: Die Schüler der zwei Leistungskurse würden gegen Bezahlung Kunstwerke für die Wände des Hotels gestalten. Das Geld sollte die knappe Studienreisekasse nach Kopenhagen aufbessern und für Museums- und Ausstellungsbesuche verwendet werden, schreibt das Gymnasium Achern in einer Pressemitteilung. Nicht nur die Oberstufenschüler waren über eine echte Auftragsarbeit begeistert, auch das Hotel freute sich über die Zusammenarbeit und echte Kunstwerke in ihrem Ambiente. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Reisekasse aufbessern
Die Werke der Schüler schmücken bereits seit der Eröffnung die Bar und Flure des Hotels. Neben aufwändig neu entstandenen Kunstwerken wurden auch die zuvor gespendeten alten Rahmen verwendet und Bilder übermalt. Ein vorgefundenes Bild stach jedoch hervor und schien zu wertvoll für eine Umgestaltung zu sein: Das mit Öl auf Holz gemalte, nur 24 x17,5 Zentimeter große Gemälde „Alter Schneider beim Einfädeln des Fadens“ des Künstlers Robert Frank-Krauss (1893-1950). Frank-Krauss hat sich vorwiegend der Trachten- und Genremalerei gewidmet. Seine gemalten Porträts erinnern an Bilder von Carl Spitzweg und Wilhelm Leibl. Mehrere seiner Werke sind in der Dachauer Gemäldegalerie ausgestellt. Was konnte man damit anfangen?
Die Idee ihrer Kunstlehrerin, das Gemälde bei „Bares für Rares“ anzumelden, um dadurch vielleicht weiteres Geld zu ersteigern, bedurfte einiger Vorbereitungen und Umwege: Das Hotel musste eine Verkaufsvollmacht erteilen, die minderjährigen Schüler Amelie und Hannes benötigten die Einverständniserklärungen ihrer Eltern, die Fahrt zum Pulheimer Walzwerk in Nordrhein-Westfalen bedurfte der Organisation und sogar für die Kleidung beim Dreh gab es Vorschriften. Doch das Ziel war klar: Wenn das Gemälde bei den Händlern für 500 Euro verkauft werden könnte, dann hätte jeder der 25 Studienteilnehmer noch einmal 20 Euro für die Reisekasse. Wie es ausgegangen ist, erfährt man nun beim Ausstrahlungstermin am 11. Februar um 15.05 Uhr im ZDF. Gelohnt hat es sich – so viel sei schon einmal verraten. „Es war das Aufregendste, was ich bisher in meinem Leben erlebt habe – und das während der Schulzeit“, äußerte sich Hannes bei der Rückreise.
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