Wo Urlaub noch Erholung ist – das grüne Reiseland Thüringen: Auf der Saale lässt sich die Mitte Deutschlands mal aus anderer Perspektive erkunden
VERTRÄUMTE PADDELTOUR ZU BIBERN, EISVÖGELN UND JEDER MENGE BURGEN
Lebhafte Kultur-Orte, markante Natur- und Flusslandschaften und Burgen und Schlösser gleich reihenweise: In Deutschlands Mitte sind kleine und große Gäste auf traditionsreichen wie modernen Wegen eingeladen, ein Bundesland mit besonderem Zuschnitt kennenzulernen. Thüringen ist – und das stellt sich jetzt nicht nur in Corona-Zeiten so dar – eine Urlaubsregion, in der sich das Motto „Urlaub im eigenen Land“ schlechthin durch eine beachtenswerte Bandbreite erfüllen lässt.
Für jene, die erstmals den aus allen Himmelsrichtungen gut erreichbaren Landstrich zwischen Kyffhäuser und nördlichem Frankenwald besuchen, ist Jena ein hervorragender Startpunkt. Von hier aus kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes treiben lassen. Denn auf der beschaulichen Saale, einem gemächlich dahin strömenden Naturgewässer, können auch unerfahrene Wasserwanderer mit Kanu oder Schlauchboot die sympathische Uni-Stadt und andere reizvolle Ziele in der Umgebung entspannt erkunden: Ohne große Anstrengung steuert man auf einem Kurztrip die nicht weit vom Flusstal entfernt liegenden Sehenswürdigkeiten der vitalen, historisch, naturwissenschaftlich und kulturell bedeutsamen 100.000-Einwohner-Metropole an. Nach dieser „Probefahrt“ kann man dann eine Mehrtagestour auf der nach Sachsen-Anhalt fließenden Saale anpacken, wobei Naumburg nach drei Tagen Paddeln mit einem bis heute unversehrten Altstadt-Ensemble und dem weltberühmten Dom (seit 2018 UNESCO-Welterbestätte) belohnt.
Dabei ist die rund 50 Kilometer lange Strecke gespickt mit vielen touristischen Glanzpunkten, darunter schroffe Muschelkalkplateaus, die drei Dornburger Schlösser aus unterschiedlichen Epochen und sonnenverwöhnte Hänge voller Reben rund um Unstrut, dem nördlichsten deutschen Weinbaugebiet mit seinen auf Terrassen gelegenen Einkehradressen. Ohnehin gibt es beiderseits am Fluss einladende Rast- und Campingplätze, Badeseen und an den beeindruckenden Wehren, wo die Boote samt Gepäck herumgetragen werden müssen, verträumte Fleckchen für eine erholsame Pause – mit Überraschungsmomenten: Denn gerade mal ein paar Schritte von solch einem Lager entfernt kann es durchaus vorkommen, dass man einen Biber gemächlich vorbeitrotten oder einen Eisvogel sich pfeilschnell von einem Ast ins Wasser stürzen sieht.
Alternativ zu derartigen Natur-Rastplätzen stehen mehrere typisch ländliche Gehöfte als herausgeputzte Herbergen für einen längeren Zwischenstopp und als Basis für Erkundungsausflüge in die Umgebung, beispielsweise zur imposant gelegenen, mittelalterlichen Rudelsburg, zur Verfügung. In Großheringen, einem malerischen Dorf des Weimarer Landes, haben wir uns für zwei Tage, bevor wir den Rest der Etappe in Angriff nahmen, in einem Gutshof mit Familienanschluss einquartiert: Nach diesem entspannenden Ausklang unserer Wasser-Reise fragte mich die Hausherrin beim Auschecken, ob wir wiederkommen. Fest steht: Unser Kurzurlaub hielt einige Mikro-Abenteuer bereit, und wir haben die Umwelt mal aus einer ganz anderen Perspektive kennengelernt. Gerade für naturbegeisterte Familien ist das Saale-Tal ein tolles Ferienrefugium mit vielen spannenden Angeboten für Große und Kleine. „Mit ein bisschen mehr Zeit zur Akklimatisierung und besser trainierten Oberarmen kommen wir auf jeden Fall wieder“, antwortete ich lachend. „Ganz sicher!“
Reise-Infos: In der Regel sind bei den Paddeltouren auf der Saale je nach Art der
Tour auch Transfer, Einweisung, Ausrüstung, Gepäcktonne und weitere Inklusivleistungen im Preis enthalten.
Was man im Reiseland Thüringen so alles machen kann, dazu finden sich auf den Seiten
von www.thueringen-entdecken.de und www.weinregion-saale-unstrut.de viele Möglichkeiten und Angebote.
Text/Fotos: Daniel Basler
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.