Auf der Mineralienhalde Grube Clara wird das Jagdfieber nach Erzen geweckt
Mit dem großen Hammer auf spannender Schatzsuche

Der Instinkt des Jägers Daniel Hengst geweckt. Die Mineraliensuche begeistert und der Fund hat zu Hause einen Ehrenplatz.  | Foto: Gabriele Haas
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  • Der Instinkt des Jägers Daniel Hengst geweckt. Die Mineraliensuche begeistert und der Fund hat zu Hause einen Ehrenplatz.
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Wolfach-Kirnbach. Der Sommer ist die Jahreszeit, in der es wohl jeden hinauszieht. Aktivitäten sind gerade jetzt in der Urlaubszeit gefragt. Die Unternehmungslust packt
jeden. Was Redakteur Daniel Hengst alles entdeckt und erkundet, darüber
schreibt er in der neuen Serie „Erlebte Ortenau“.

Die Neugier ist groß: Gleich geht es los mit der Suche nach Mineralien. Am Eingang der Mineralienhalde Grube Clara in Kirnbach gibt es von Gabriele Haas, die gerade die Aufsicht hat,
einen Einstieg in die Materie. „Es gibt hier über 400 Mineralien, etwa
zehn davon erkennt man mit dem bloßen Auge. Für Sammler ist das hier ein
Eldorado, aber auch für Familien mit Kindern. Gerade Kinder sammeln
alles, was glänzt und funkelt. Beliebt ist beispielsweise Kupferkies,
auch Pyrit genannt und unter dem Namen Katzengold wohl jedem bekannt“,
sagt Gabriele Haas. Mit Schutzbrille auf den Augen, Hammer in der
rechten Hand und einem Eimer bewaffnet geht es los: Es kommt
Goldgräber-Stimmung auf. Der erste kleinere Stein will sein Geheimnis,
wenn er denn eines birgt, für sich behalten. Es hilft nichts: Fixiert
zwischen weiteren Steinen, von der anderen Seite und auch mit einem
größeren und schwereren Hammer bearbeitet, ist der rund vier Kilogramm
schwere Brocken nicht zu brechen. Längst haben sich bei sommerlichen
Temperaturen die ersten Schweißperlen im Gesicht angesammelt. Was soll
es, da sind so viele Steine. Ganz sicher ist etwas zu finden. Das wäre
ja auch gelacht: Ein Ehepaar mit Kindern ist einige Meter neben mir bereits fündig geworden.

Mit einem ordentlichen Vorschlaghammer geht es einem großen Stück Fels an den Kragen. Schlag um Schlag geht es weiter. Ein kleiner Riss bildet sich. Mittlerweile lässt sich der
„Wasserstand“ in meinem Gesicht fast schon messen. Der Riss wird größer,
und nach rund einer Viertel Stunde bricht am Rand ein Stück ab. Der
Blick auf eine Druse ist frei. Dieser Hohlraum in dem Stein beherbergt
einige ausgebildete Mineralienkristalle. Zwei leidenschaftliche Sammler
gesellen sich dazu. Andreas Bouillez kommt aus der Gegend von Lüttich in
Belgien, Reto Crameri dagegen aus dem Kanton Baselland. Sie erklären
mir, dass in meinem Fund einige Flurit-Würfel neben verschiedenen
anderen Ausbildungen zu erkennen sind. „Das ist auf jeden Fall ein
schöner Fund“, sagt Reto Crameri. Zuhause haben beide viel schönere,
sind sie doch seit Jahrzehnten auf Mineraliensuche. „Noch nie habe ich
einen Stein verkauft. Mineralien gehören jedem. Entweder tausche oder
verschenke ich meine Funde“, so Andreas Bouillez, der einen Stein gerade
in eine spezielle Presse einspannt und ihn so gezielt bricht.

Gabriele Haas freut sich ebenfalls über die erfolgreiche Suche. Der Fund wird
nicht ohne gewissen Stolz eingepackt und mitgenommen. Ihr angebotenes
Trostpflaster, Gold zu waschen, brauche ich nicht mehr. „Für die Kinder
ist das ein Erlebnis. Die Katzengold-Körner sind ebenfalls schwerer als
Sand und lassen sich wie richtiges Gold auswaschen. Dazu gibt es eine
Urkunde“, sagt Haas.

Die Mineralienhalde bekommt ihr Material von der Grube Clara in Oberwolfach, dem einzigen noch aktiven Bergwerk in Baden-Württemberg. Dieses wird von der Firma Sachtleben betrieben. Auf der Mineralienhalde gibt es die vier Bereiche: Silberspat, Schwerspat,
Flussspat und Diagonaltrum. So wird auch im Bergwerk abgebaut.
Ausschlaggebend für die Minaraliensucher ist die Anzahl der vorkommenden
Mineralien. Die Grube Clara ist eine der mineralienreichsten der Welt.
Die möglichen Ausbildungen der Mineralien sind entsprechend. Erst unter
der Lupe gibt es die ganze Vielfalt zu entdecken. Die professionellen
Hobbysucher interessiert die Schönheit der angeordneten Mineralien.
Jeder sucht stets ein noch schöneres Stück.

Die Mineralienhalde Grube Clara ist täglich außer sonntags noch bis 4. November von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Autor: Daniel Hengst

Der Instinkt des Jägers Daniel Hengst geweckt. Die Mineraliensuche begeistert und der Fund hat zu Hause einen Ehrenplatz.  | Foto: Gabriele Haas
Am Ende hat sich die Suche gelohnt.  | Foto: Andreas Lacher

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