An(ge)dacht: Inge Fleischmann
Der tiefe Wunsch, dass etwas bleibt
Im Herbst werden wir an die Vergänglichkeit allen Lebens erinnert. Wenn die Blätter fallen und es draußen kalt und ungemütlich wird. Dennoch steckt in jedem Menschen auch der tiefe Wunsch, es möge doch etwas bleiben. Deshalb fährt so mancher wieder an den gleichen Urlaubsort, weil er sich da besonders wohlgefühlt hat. Auch Freundschaften, die einem im Leben viel bedeuten, halten oft jahrelang. Nicht wenige Menschen, die in den Ruhestand wechseln, überlassen ihren Einsatzbereich ungern einem anderen. Das, was bleiben soll, ist wie ein Schatz, den man auf keinen Fall verlieren möchte.
Jahreszeit der Vergänglichkeit
Im Bibeltext vom heutigen Sonntag wird von einem Mann erzählt, der zu Jesus kommt und vor ihm auf die Knie fällt (Mk 10,17). Er sucht nach dem „ewigen“ Leben, also einem Leben, das für immer bleibt. Und Jesus zeigt ihm einen Weg, dieses Leben zu gewinnen. Seiner Meinung nach findet diesen Weg derjenige, der sich an die Gebote hält. Das Einhalten der Gebote genügt schon. Jesus aber will den Mann einen Schritt weiterführen. Er verlangt von ihm, ein Risiko einzugehen. Das Risiko besteht darin, zu verkaufen was er hat; das Geld den Armen zu geben und dadurch einen bleibenden Schatz im Himmel zu haben. Doch sein Besitz hindert ihn daran, sich auf die Forderung von Jesus einzulassen.
Jesus sagt seinen Jüngern und auch uns: Wer den „Schatz im Himmel“ gefunden hat, in dessen Leben sind andere Dinge wichtig geworden. Sein Leben hat durch die Verbindung mit Jesus eine neue Qualität bekommen. Eine solche Erfahrung gibt dem Leben einen bleibenden Sinn. Und das zählt mehr als aller Besitz.
Inge Fleischmann, Gemeindereferentin Schutterwald-Hohberg-Neuried
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