Angedacht: Inge Fleischmann
Den lauten Hilfeschrei nicht überhören
Im Evangelium vom 20. Sonntag im Jahreskreis (Mt 15,21-28) wird uns von einer Frau erzählt, die Jesus um Hilfe bittet. Ihre Tochter leidet unter einer psychischen Erkrankung. Sie wird von einem Dämon geplagt, so heißt es. Jesus distanziert sich zunächst. Auch dem Drängen seiner Jünger, der Frau zu helfen, gibt er nicht nach. Er sieht sich gesandt, um den Kindern Israels zu helfen und nicht ausländischen und fremden Leuten. Schließlich lässt Jesus sich aufgrund des Gesprächs mit der Frau doch zur Hilfe bewegen – und ihre Tochter wird geheilt.
Ihre Begleiterin durch die Woche
In den Medien sehen wir die Bilder einer zerstörten Stadt: Beirut im Libanon. Menschen wurden getötet, tausende verletzt, ein Großteil der Bevölkerung hat seine Wohnungen, Häuser und alles Hab und Gut verloren. Die Menschen stehen vor dem Nichts.
Der Blick in ihre Gesichter bewegt mich. Sie sehen hoffnungslos und verzweifelt aus, aber auch wütend. Wütend auf ihre Regierung und die korrupten Verhältnisse im Land; wütend, weil große Mengen des explosiven Ammoniumnitrats nicht ordnungsgemäß gelagert worden waren. Nun müssen die Menschen auf eine lange Zeit mit den Folgen zurechtkommen und nach und nach ihre Häuser wiederaufbauen. Zuerst aber geht es um das Lebensnotwendige wie Nahrung, Kleidung und eine Bleibe.
Das Elend der libanesischen Bevölkerung scheint weit weg und doch kommt es uns nahe. Lassen wir uns vom Mitgefühl bewegen. Setzen wir ein Zeichen der Solidarität, damit diese Menschen Hilfe bekommen. Auch sie sollen wieder Hoffnung schöpfen und daran glauben können, dass es für sie eine Zukunft gibt.
Inge Fleischmann, Gemeindereferentin der Seelsorgeeinheit Schutterwald- Hohberg-Neuried
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