60 Jahre Kleis-Orgel in Schutterwald: Jubiläum und Gedenken

Foto: Karlheinz Jansen
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Schutterwald – In diesem Jahr feiert die Schutterwälder Klais-Orgel ihr 60-jähriges Bestehen, ein Jubiläum, das sowohl die Geschichte als auch die bedeutende kulturelle Rolle dieses Instruments würdigt. Seit ihrer Einweihung in der Jakobuskirche hat die Orgel mit ihren 35 Registern, 2514 Pfeifen und drei Manualen die Herzen von Rundfunkaufnahmen und Konzertorganisten gleichermaßen erobert.
Festlicher Gottesdienst am Patrozinium
Zum diesjährigen Patrozinium der St. Jakobuskirche am 21. Juli 2024 wird ein festlicher Gottesdienst um 10 Uhr stattfinden. Zwei Chöre und ein kleines Orchester werden die Feier musikalisch begleiten und damit dem besonderen Anlass einen angemessenen Rahmen verleihen. Der Kirchenchor Schutterwald-Dundenheim und der Kirchenchor Elgersweier werden die "Missa Brevis in C-Dur" und "Laudate Dominum" von W. A. Mozart sowie "Denn er hat seinen Engeln, aus oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufführen, begleitet von einem Streichorchester aus der Region Ortenau. An der Orgel wird Adrian Sieferle spielen, und die musikalische Leitung übernimmt Stefan Meier.

Die Geschichte der Orgel
Zwei der engsten Kenner der Klais-Orgel in Schutterwald waren Horst Heitz, der leider verstorben ist, und Josef Bürkle, der noch aktiv ist und an den Anfängen dieses musikalischen Wahrzeichens beteiligt war. Sie erinnern sich an die schwierige finanzielle Herausforderung, die vor 60 Jahren von der Kirchengemeinde gemeistert wurde, um dieses kostbare Instrument zu erwerben. Bernhard Klär, damals Leiter des Schutterwälder Kirchenchores, setzte sich für die neue Orgel ein, und unter der Leitung von Pfarrer Anton Doll wurden über drei Jahre hinweg Spenden gesammelt, darunter auch großzügige Beiträge aus der Gemeinde.

Die neue Orgel kostete 140.000 Mark, ein beeindruckender Preis für die damalige Zeit, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Orgeln in der Region, die zwischen 80.000 und 100.000 Mark lagen. In der Schutterwälder Pfarrkirche hat der Orgelbauer eine perfekte Harmonie zwischen Klang und Raum geschaffen. Ob Domorgel, Konzertinstrument, Positiv oder Dorfkirchenorgel – Klangkonzept und Intonation stellen stets eine künstlerische Herausforderung dar. Wenn alle Register gezogen werden, wird deutlich, warum die Orgel als Königin der Instrumente gilt. Der außergewöhnliche Klang lässt die unendliche Dimension des Unfassbaren hörbar werden. "Die Menschen hatten und haben gute Gründe, die Orgel zur Ehre und zum Lob Gottes einzusetzen", betonte Horst Heitz. Sie bildet die Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart.
Die Schutterwälder Orgel, erbaut unter der künstlerischen Leitung von Professor Franz Stemmer und Albrecht Klär, beeindruckt nicht nur durch ihre Klangfülle, sondern auch durch ihre architektonische Schönheit, die vom Schutterwälder Zimmermeister Oskar Herrmann und Malermeister Otto Junker mitgestaltet wurde.

Nachwuchsförderung und Ausbildung
Der 20-jährige Felix Fischer aus Schutterwald ist ein aufstrebendes Talent an der Orgel. Seit 2018 begleitet er zahlreiche kirchliche Veranstaltungen musikalisch. Seine Ausbildung begann er nach Jahren des Klavierlernens an der Kirchenorgel und ist ein aktives Mitglied der Schutterwälder Ministranten. Unterstützt von der örtlichen Kirchengemeinde übt er regelmäßig in der St.-Jakobus-Kirche. Felix Fischer ist auch bekannt dafür, den Kirchenchor Schutterwald bei Konzerten zu unterstützen.

In den letzten sechs Jahrzehnten wurden insgesamt 19 Organisten an der Klais-Orgel der Jakobuskirche musikalisch ausgebildet. In den letzten zehn Jahren kamen drei weitere hinzu, die nebenberuflich als Organisten tätig sind. Unter ihnen wurden Konrad Bürkle in Ochsenfurt, Karin Karle im Münstertal und Patrick Fritz-Benzing in Karlsruhe zu Bezirkskantoren ernannt. Die Ausbildung der Organisten wurde wesentlich durch den ehemaligen Schutterwälder Gemeindereferenten Peter Panizzi geprägt, der zusammen mit Nicole Harz, Josef Bürkle und dem verstorbenen Horst Heitz die musikalische Gestaltung der Lobpreisungen in den Gottesdiensten begleitete.

Foto: Karlheinz Jansen
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