Klausur in Sasbachwalden
Naturpark bereitet sich aufs Jubiläumsjahr vor

Nachhaltiger Tourismus, Regionalvermarktung, Bildung und Artenschutz sowie Klimaschutz und Klimaanpassung – der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist mit seinen Angeboten breit aufgestellt. Auf der Klausurtagung präsentierte das Naturpark-Team seine Projekte und tauschte sich dazu intensiv mit dem Gesamtvorstand aus. | Foto: Gundi Woll/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
  • Nachhaltiger Tourismus, Regionalvermarktung, Bildung und Artenschutz sowie Klimaschutz und Klimaanpassung – der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist mit seinen Angeboten breit aufgestellt. Auf der Klausurtagung präsentierte das Naturpark-Team seine Projekte und tauschte sich dazu intensiv mit dem Gesamtvorstand aus.
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Sasbachwalden (st) Die Mitglieder des Gesamtvorstands des Naturparkvereins Schwarzwald Mitte/Nord sind für zwei Tage zur Klausurtagung beim Naturpark-Wirt Spinnerhof in Sasbachwalden zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Tagung stand eine kleine Zwischenbilanz der Naturpark-Projekte sowie das 2025 bevorstehende Jubiläum zu 25 Jahren Naturpark.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Naturparks, Landrat Prof. Dr. Christian Dusch, eröffnete Sasbachwaldens Bürgermeisterin Sonja Schuchter die Klausurtagung. „Der Naturpark steht für Heimat, Regionalität, Wertschöpfung und Wertschätzung. Das kommt bei den Menschen in der Region und auch bei unseren Feriengästen sehr gut an“, sagt Schuchter. Prof. Dr. Dusch ging dann auf die zukünftige Schwerpunktsetzung des Naturparks in den Bereichen Bildung sowie Klimaschutz und Klimaanpassung ein. „Es ist von herausragender Bedeutung, dass wir schon Kinder für zentrale Themen der Gegenwart und Zukunft altersgerecht sensibilisieren“, erklärt Prof. Dr. Dusch. „Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat in diesen Bereichen sehr erfolgreiche, etablierte Projekte. Er bietet aber auch innovative Pilotprojekte wie etwa den Klima-Kochtopf. Bei diesem Projekt lernen Dritt- und Viertklässler, wie sie sich gesund und klimaschonend ernähren können.“

Jubiläum 2025: Naturpark feiert 25-jähriges Bestehen

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord wurde am 19. Dezember 2000 in Freudenstadt als Verein gegründet. Karl-Heinz Dunker leitet den Naturpark von 2021 an als Geschäftsführer. Dem Naturpark steht als Vorsitzender der Landrat des Landkreises Rastatt, Prof. Dr. Christian Dusch, vor. Seine beiden Stellvertreter sind Florian Kling, Oberbürgermeister der Stadt Calw, und Richard Weith, Bürgermeister der Gemeinde Oberharmersbach. Das Großschutzgebiet ist mit 4.200 Quadratkilometern der größte Naturpark in Deutschland. Er umfasst 115 Städte und Gemeinden, drei Stadt- und sieben Landkreise im nördlichen und mittleren Schwarzwald. Zu den Mitgliedern gehören auch Verbände, Vereine und weitere Institutionen aus der Region.

Im kommenden Jahr feiert der Naturpark sein 25-jähriges Bestehen. Zur Bedeutung der Arbeit des Naturpark-Teams für die Region sagt Elke Schönborn von der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald auf der Klausurtagung: „Es gibt zahlreiche ländliche Orte, die ohne den Naturpark nichts hätten.“ Und Dieter Blaeß vom Schwarzwald Verein ergänzt: „Der Naturpark ist wie ein Schweizer Taschenmesser: messerscharf und flexibel zugleich. Mit seinen Angeboten macht er die Marke Schwarzwald/black forest auch international noch bekannter.“

Fürs Jubiläumsjahr ist ein Festakt mit Partnern aus den vier zentralen Themenbereichen nachhaltiger Tourismus, Regionalvermarktung, Bildung und Artenschutz sowie Klimaschutz und Klimaanpassung geplant. Verteilt über die Fläche des Naturparks wird es zudem über 20 Events mit Kooperationspartnern wie Schwarzwald-Guides, Naturpark-Klimabotschaftern, Naturpark-Wirten, Weingütern oder Landwirten geben. Für die Naturpark-Schulen wird ein Naturpark-Jubiläumsprojekt konzipiert. Die Naturpark-Kindergärten bekommen Besuch von den drei Naturpark-Detektiven. Auch das Erscheinungsbild des Naturparks wird sich verändern. Internetseite und Blog werden beispielsweise neu aufgelegt und zusammengeführt.

Die Projekte des Naturparks – Eine kleine Zwischenbilanz

Auf der Klausurtagung zog die Geschäftsführung des Naturparks mit ihren Bereichsleiterinnen eine kleine Zwischenbilanz der vergangenen viereinhalb Jahre. Anschließend gab es einen Austausch mit den Mitgliedern des Gesamtvorstands zu einzelnen Projekten und der zukünftigen Ausrichtung der Themenbereiche.

Die Bereiche Klimaschutz und Klimaanpassung sowie Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sollen künftig noch enger miteinander verknüpft werden. Das Klima-Kochtheater zum Thema nachhaltige Ernährung wird derzeit erfolgreich in Kindergärten und Grundschulen angeboten. Auch das digitale Umweltbildungsprogramm, die Naturpark-Detektive – ausgezeichnet mit dem Seitenstark-Gütesiegel – nehmen Klima-Themen in der Region unter ihre Entdeckerlupe. Die Nachfrage nach Naturpark-Schulen und Naturpark-Kindergärten ist nach wie vor groß. Derzeit gibt es 25 zertifizierte Naturpark-Schulen und elf zertifizierte Naturpark-Kindergärten.

Auch die Angebote in der Erwachsenenbildung sollen weiter ausgebaut werden. Die Klimabotschafter-Ausbildung des Naturparks ist mit mittlerweile vier erfolgreichen Ausbildungsgängen ein etabliertes Angebot. Zwei weitere Projekte im Klima-Bereich haben Humusaufbau und die Etablierung von Agroforstsystemen auf landwirtschaftlichen Flächen zum Ziel.

Ebenfalls bereichsübergreifend soll es künftig mehr naturpädagogische Angebote im Tourismus geben. Aktuell läuft ein Pilotprojekt mit Schwarzwald-Guides, die für Naturpark-Kindergärten und Naturpark-Schulen mit speziellem Forschermaterial Exkursionen in der Natur anbieten.

Die zehn Trekking-Camps im Naturpark sowie die AugenBlick-Rundwanderwege sind sehr nachgefragte touristische Angebote, mit denen der Naturpark gleichzeitig eine naturverträgliche Besucherlenkung erreicht. Als Naturpark-Botschafter bieten die Schwarzwald-Guides zudem ein vielseitiges Portfolio an Themenführungen im Naturpark.

Im Bereich der Regionalvermarktung sind die Naturpark-Märkte und die Naturpark-Wirte etabliert und haben ihr Stammpublikum. Sie stärken regionale Wertschöpfungsketten und geben den Landwirten und Direktvermarktern aus dem Schwarzwald eine wichtige Plattform. Ebenfalls ein landesweit bekanntes und beliebtes Projekt ist die „Wilde Sau“ – mit dem Ziel, hochwertiges Wildschweinfleisch besser zu vermarkten.

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