Moderne Grabformen und Ehrenplatz
Startschuss zum Friedhofsumbau
Ringsheim (sdk). Am Montag haben Bürgermeister Pascal Weber sowie die Planer und bauausführenden Firmen zum Spaten gegriffen. Ab sofort beginnen die Umbau- und Sanierungsarbeiten auf dem westlichen Friedhof in Ringsheim. Weber konnte zum symbolischen Spatenstich viele Grabnutzungsberechtigte begrüßen, mit denen er vorab ein längeres, persönliches Gespräch geführt hat. „Wir werden Gräber, die erhaltbar, sind auf Wunsch auch erhalten, aber einige müssen versetzt werden. Von der Sanierung sind 36 Grabnutzer betroffen, von denen die Hälfte ihr Grab auflösen wird. Vier Grabstellen werden im Zuge der Umbaumaßnahme verschoben.
Die Neugestaltung des Friedhofareals West stand schon lange auf der Wunschliste der Ringsheimer Bürger. Einzelne Gräber standen in einzelnen Reihen, der Boden hat sich teilweise gesenkt, die angelegten Wege waren Stolperfallen. „Wir werden jetzt moderne und pflegeleichte Grabformen anlegen, die an die Fläche der bestehenden Urnenwand am südlichen Teil und an die Einsegnungshalle nördlich anschließt“, betonte der Bürgermeister.
Der Gemeinderat hatte sich viele Formen der Neugestaltung überlegt, um die karge Fläche optisch aufzuwerten. Ein wichtiger Aspekt bei der Umgestaltung war die Barrierefreiheit. Deshalb wird der westliche Friedhof so angelegt, dass man ohne Hindernisse an jedes Grab gelangt. So ist gewährleistet, dass auch ältere Bürger mit Rollatoren ihre Trauerbewältigung auf dem Friedhof leisten können. Vorgesehen sind neben den klassischen Grabformen, neue Flächen für Urnenstelen, ein Platz für einen Urnengarten und Rasengräber. "Letzteres ist die teuerste Variante", erklärte Weber, denn die neuen Grabformen werden komplett von der Gemeinde gepflegt. Vorgesehen sind 13 Urnen und 13 Erdrasengräber. Der geplante Urnengarten ist eine Grünfläche um einen Baum herum, die wie ein Stück Kuchen in 24 Urnenplätze eingeteilt ist. Die beiden neuen Urnenstelen bekommen eine Blumenablage.
Außerdem werden neue Flächen beziehungsweise ein Ehrenplatz für die Denkmale geschaffen. In Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche wird das Kriegerdenkmal saniert und an neuer zentraler Stelle aufgestellt. Daneben findet das Denkmal, das an die Gefallenen von 1871 erinnert, einen würdevollen Platz und auch der Gedenkstein für den deportierten jüdischen Mitbürger Ludwig Heilbronn rückt dann mehr in Augenschein. Außerdem werden die drei Pfarrergräber in dem Ensemble einen würdigen neuen Platz finden. „Die Fläche ist geradezu prädestiniert dafür", meinte Pascal Weber.
Die Gemeinde hat sich einen ehrgeizigen Zeitplan gesetzt, denn am 11. November soll der Friedhof West gemeinsam mit den Freunden der Partnergemeinde Albigny eingeweiht werden. Dann jährt sich das Ende des Weltkriegs zum 100. Mal. Bürgermeister Pascal Weber ist zuversichtlich: „Wir schaffen das." Der Ringsheimer Gemeinderat hat für den Umbau Mittel in Höhe von insgesamt 200.000 Euro bereitgestellt.
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