Breitbandausbau in Ottenhöfen
Landesförderbescheid am Montag übergeben

Thomas Strobl (rechts) überreicht den Landesförderbescheid an Hans-Jürgen Decker, Bürgermeister von Ottenhöfen. | Foto: Innenministerium Baden-Württemberg
  • Thomas Strobl (rechts) überreicht den Landesförderbescheid an Hans-Jürgen Decker, Bürgermeister von Ottenhöfen.
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Ottenhöfen (st) Die Landesfördermittel für den Breitbandausbau in der Mühlengemeinde Ottenhöfen sind bewilligt: Der Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl, überreichte im Stuttgarter Ministerium den Förderbescheid in Höhe von 1,058 Millionen Euro an Ottenhöfens Bürgermeister Hans-Jürgen Decker sowie die den Ausbau koordinierende Breitband Ortenau. Gemeinsam mit bereits zuvor bewilligten Bundesmitteln in Höhe von 2,116 Millionen Euro, steht nun die Finanzierung, um auch die bisher noch nicht erreichten besonders unterversorgten Gebäude in Ottenhöfen und Furschenbach mit zukunftsfähigen Internetanschlüssen auszustatten, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit den Geldern kann nun die letzte Phase des Breitbandausbaus in der Kommune eingeläutet werden, in der bis Ende 2027 knapp 200 Adressen an das Glasfasernetz angeschlossen werden sollen.

Sichere Grundlage

„Wir freuen uns sehr, dass unser Antrag in der aktuellen Förderrunde berücksichtigt wurde und wir nun eine sichere finanzielle Grundlage für die weitere Planung haben“, sagt Hans-Jürgen Decker und fügte an: „Diese gute Nachricht lässt uns wieder Licht am Ende des Tunnels sehen. Schließlich sind wir zuletzt nicht so schnell vorangekommen, wie wir gehofft hatten.“ Unter anderem ungünstige Wetterbedingungen, die sehr spezielle Topografie der Kommune sowie die allgemeinen Personalengpässe in der Baubranche hätten in einigen Bereichen für Verzögerungen gesorgt und die Verantwortlichen in der Gemeinde sowie der Breitband Ortenau vor einige Hürden gestellt, so Decker.

„Für Ottenhöfen ist mit der Förderzusage ein weiteres wichtiges Etappenziel erreicht“, so Diana Kohlmann, die als Dezernentin für Ländlichen Raum im Landratsamt Ortenaukreis den kreisweiten Glasfaserausbau mitverantwortet. „Mit der finanziellen Unterstützung durch Bund und Land hat Ottenhöfen eine gute Chance, sich fit für die Zukunft zu machen.“

Neue Förderkulisse

„Die Zusage über die Co-Finanzierung durch das Land ist eine wichtige Nachricht für Ottenhöfen“, bestätigte auch Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau GmbH & Co. KG, nachdem es um die staatliche Glasfaserförderung infolge der Errichtung einer neuen Förderkulisse im vergangenen Jahr zwischenzeitlich große Unklarheiten gegeben habe. Glasfaser-Förderanträge für insgesamt 33 Ortenauer Städte und Gemeinden mussten neu eingereicht und erneute Markterkundungsverfahren durchgeführt werden. Die zusätzliche Priorisierung der Vorhaben nach neuen Kriterien sorge zudem dafür, dass viele Kommunen derzeit deutlich länger als ursprünglich geplant auf eine Förderzusage warten, so Glöckl-Frohnholzer weiter.

Wie in vielen Gemeinden der Ortenau kommt auch in Ottenhöfen im Schwarzwald das hybride Ausbaumodell zum Tragen. Das auch unter dem Projektnamen GiGa | Ortenau bekannte Modell kombiniert passgenau für jeden Ort den geförderten Ausbau besonders unterversorgter Gebäude in mehreren Phasen sowie den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch private Telekommunikationsunternehmen. In Rahmen der 2021/2022 gestarteten Phase 1 werden bereits rund 100 Adresspunkte in Ottenhöfen sowie die Erwin-Schweizer-Schule und die Achertal-Klinik gefördert ans Glasfasernetz angeschlossen. Dafür finden aktuell die notwendigen Tiefbauarbeiten statt, so Glöckl-Frohnholzer: In den Bereichen Sohlberg, Heidenbach, Blöchereck, Atzelbach, Wolfersbach, Schlitz, Langeck und Unterwasser sowie auf der Verbindung von Ottenhöfen nach Lautenbach werden die Leerrohre für die Glasfaserleitungen demnach entweder komplett neu verlegt oder in größere Bestandsleerrohre eingezogen. Auch die Trasse für die Anbindung der Median Achertal-Klinik Ottenhöfen an das Glasfasernetz wird errichtet. Anschließend gelte es, die Glasfaserkabel in die Leerrohre einzublasen sowie die Hausübergabepunkte zu setzen. Ziel sei, diese Arbeiten größtenteils bis Jahresende abschließen zu können, so Breitband-Geschäftsführer Glöckl-Frohnholzer.

Leerrohre verlegen

Das Telekommunikationsunternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG), das die Innenlagen des Ortes auf eigene Kosten ausbaut, soll dabei auch Leerrohre für die nun anlaufende Phase 3 des geförderten Ausbaus mitverlegen. Die Gesamtinvestitionskosten für die Erschließung der rund 200 Gebäude in Phase 3 betragen rund 3,52 Millionen Euro, von denen der Bund und das Land Baden-Württemberg 90 Prozent übernehmen werden. Die Netzplanung für diesen letzten Abschnitt soll im Sommer beginnen, der Baustart ist für Mitte 2025 geplant und soll 2027 abgeschlossen sein. „Somit stellen wir sicher, dass die vorgezogene Mitverlegung der Leerrohre durch die UGG für die Nutzung des finalen geförderten Ausbaus zur Verfügung steht“, so Glöckl-Frohnholzer weiter.
Auch wenn noch einige Aufgaben zu erledigen seien, sei Ottenhöfen schon jetzt beispielhaft für den Erfolg des hybriden Ausbaumodells, führte Dezernentin Kohlmann aus. „Die Kombination aus eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau führt in der Schwarzwaldkommune zu einer umfassenden Glasfaserabdeckung“, fügte Kohlmann an.

Bis Ende 2027 soll dann Glasfaser im Ort sowie in den Außenlagen umfassend verfügbar sein. Für die gesamte Ortenau liegt das Gesamtinvestitionsvolumen für alle von der Breitband Ortenau in Phase 3 geplanten Vorhaben bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9250 Gebäude Anschluss im Landkreis an das Turbo-Internet bekommen sollen.

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