Rückkehr aufs Ortenberger Schloss
Schenkung zweier Gemälde aus den USA

Fabio Liccione (v. l.) und Peter Hofmann von der Jugendherberge, Bürgermeister Markus Vollmer und Restaurator Bernhard Wink | Foto: Gemeinde Ortenberg
  • Fabio Liccione (v. l.) und Peter Hofmann von der Jugendherberge, Bürgermeister Markus Vollmer und Restaurator Bernhard Wink
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Ortenberg (st) Die beiden, im vergangenen Sommer der Gemeinde Ortenberg aus den USA geschenkten großformatigen Leinwandgemälde befinden sich seit dieser Woche auf dem Ortenberger Schloss, teilt die Gemeinde mit. Diese befanden sich im Eigentum des in Poolesville/Maryland (USA) lebenden Urenkels der Diana von Brand (1873 bis 1961), Alec von Brand. Alec von Brand hat diese beiden Gemälde der Gemeinde Ortenberg im Jahr 2023 geschenkt.

Eines der Kinder der Diana von Brand, der 1899 in Ortenberg geborene Theodor Kurt Freiherr von Brand zu Neidstein promovierte in Zoologie und Medizin und emigrierte in die USA nachdem er in Deutschland seine Forschungsarbeiten wegen der jüdischen Herkunft seines Großvater, des Ortenberger Ehrenbürgers Freiherrn Theodor von Hirsch (1838 bis 1916), im Zuge der beginnenden Diskriminierung und Entrechtung der Juden aufgeben musste.

In den USA avancierte er zu einem der führenden Wissenschaftler an der John Hopkins University. Ab 1947 war er Abteilungsleiter an dem National Institutes of Health. 1978 erhielt er die Robert-Koch-Medaille. Dessen Sohn Theodor P. von Brand (1926 bis 2004) wurde in den Vereinigten Staaten ein angesehener Arbeitsrechtler.

Das ältere Bild aus dem Jahr 1887 zeigt lebensgroß die noch junge Diana von Brand, geborene Hirsch und ihren Bruder Maria Theodor Harold. Das später im Jahr 1911 entstandene Gemälde zeigt ebenfalls lebensgroß die drei Kinder Philipp, Eleonore und Theodor des 1897 auf dem Schloss vermählten Paares, Diana und Freiherr Philipp von Brand. Mitte des letzten Jahrhunderts kamen beide Gemälde durch die Erben in die USA.

Verknüpft mit der Schenkung war der Wunsch, dass die Gemälde gereinigt, gegebenenfalls restauriert und möglichst am Ursprungsort, dem Ortenberger Schloss aufgehängt werden. Diesem Wunsch ist die Gemeinde Ortenberg nachgekommen: Einstimmig wurde vom Ortenberger Gemeinderat am 62. Todestag von Diana von Brand, die am 19. Juni 1961 in Krailling bei München verstarb, die außergewöhnliche Schenkung samt Verpflichtung der Restauration, dankbar angenommen.
Die Gemälde wurden im Auftrag der Gemeinde durch den Restaurator Bernhard Wink aus Zell-Weierbach restauriert und eines neu gerahmt. Dem Wunsch des Herrn von Brand aus den USA entsprechend, befinden sie sich seit wenigen Tagen im Freiherr-von-Hirsch-Saal auf dem Ortenberger Schloss.

Der ausschließlich von der Jugendherberge genutzte Raum kann grundsätzlich nicht besichtigt werden. Exklusiv wird jedoch am Sonntag, 21. Juli, um 15.30 Uhr im Zusammenhang mit dem Schlossfest „Schloss.Musik.Genuss.“ eine Sonderführung zur Besichtigung dieser Gemälde angeboten.

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