Bronzeskulptur enthüllt
"'s Fanni mit d'r Schees" erobert Ortenberg
![Bildhauer Kurt Tassotti (v. l.), Bürgermeisterin Amalia Lindt-Herrmann, Markus Vollmer, Bürgermeister a. D., und die jüngste Ortenbergerin mit dem Vornamen Franziska, die die Skulptur enthüllen durfte. | Foto: gro](https://media04.stadtanzeiger-ortenau.de/article/2024/12/21/4/168274_L.jpg?1734801344)
- Bildhauer Kurt Tassotti (v. l.), Bürgermeisterin Amalia Lindt-Herrmann, Markus Vollmer, Bürgermeister a. D., und die jüngste Ortenbergerin mit dem Vornamen Franziska, die die Skulptur enthüllen durfte.
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Ortenberg (gro) Es gab gleich drei gute Gründe für Ortenberg am Donnerstagabend zu feiern: die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes der neuen Ortsdurchfahrt, die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes des Projekts Grüne Mitte und vor allen Dingen die Enthüllung einer neuen Bronzeskulptur auf dem Dorfplatz.
Bürgermeisterin Amalia Lindt-Herrmann begrüßte zahlreiche Bürger, die sich diesen Anlass nicht entgehen lassen wollten. Sie übergab das Wort allerdings ihrem Vorgänger Markus Vollmer, der die treibende Kraft hinter dem neuen Ortenberger Wahrzeichen war und ist.
Der erinnerte daran, dass die Sanierung der Ortsdurchfahrt bereits 2018 begonnen habe, mit der Zustimmung des Gemeinderats zur Schaffung eines neuen Dorfplatzes. "Wir haben den Lindenplatz neu gestaltet, der Neptunbrunnen bildet den geographischen Mittelpunkt der Gemeinde", so Vollmer. Die neue Straßenbeleuchtung sei ebenso fertiggestellt wie die Ruhebänke.
Denkmal für den Dorfplatz
Schon früh warb Vollmer für ein Denkmal auf dem neuen Dorfplatz und stieß beim Gemeinderat auf offene Ohren. Doch was sollte dargestellt werden? Es sollte sich um eine typische Straßenszene handeln, eine Figur, die nicht beliebig ist, sondern mit der sich die Ortenberger identifizieren können. Die Wahl fiel schließlich auf eine typische Marktfrau, die mit ihrem Strohhandwagen Obst transportiert – die Geburtsstunde von "'s Fanni mit d'r Schees". "Sie sollte nicht kitschig sein, Dynamik und Bewegung abbilden", erklärte Vollmer. Keine einfache Aufgabe, mit der der Mühlacker Künstler Kurt Tassotti beauftragt wurde.
Zudem war von Beginn an klar, dass die Bronzeskulptur durch Spenden finanziert werden sollte. Zahlreiche Stifter, darunter Ortenberger Betriebe, fanden sich, um die Idee zur Realität werden zu lassen. Der Künstler bekam ein Bild von einem Umzug durch Ortenberg, damit er zum einen eine echte Schees sieht, aber auch, um die Proportionen von Mensch und Wagen zu treffen. "Er dürfe nicht verraten, wer das Vorbild gewesen sei", so Vollmer, der außerdem betonte, dass die Gesichter der Frau und des Kleinkinds, das ihr folgt, der Künstler sich ausgedacht hat. "Es hat niemand Modell gestanden", betonte der Altbürgermeister.
Der Name Fanni sei eine Abkürzung für Franziska, ein Name der in früheren Zeiten sehr häufig in Ortenberg vergeben worden sei. Enthüllt wurde die Bronzeskulptur von der jüngsten, derzeit in Ortenberg lebenden Franziska unter dem Applaus der Zuschauer.
Die lebensechte Skulptur trifft den Geschmack der Bürger – vor allem der jüngsten Ortenberger. Die eroberten das Denkmal in Windeseile: Sie guckten in die Schees, schlossen Freundschaft mit dem kleinen Jungen und umrundeten "Fanni". Unter den Stiftern wurde eine mit Obst gefüllter Strohhandwagen verlost. Viele Ortenberger Frauen waren mit geschmückten und gefüllten Originalen erschienen.
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