FUSSBALL: Entscheidung im Juni bei außerordentlichem Verbandstag
Steht ein Saisonabbruch in allen Amateurligen bevor?
Ortenau (woge). Die Verordnung der Landesregierung Baden-Württemberg über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 sieht weiterhin umfassende Beschränkungen vor, die die Austragung von Fußballspielen unmöglich machen. Die baden-württembergischen Fußballverbände (Württembergischer Fußballverband, Badischer Fußballverband und Südbadischer Fußballverband) haben in Abstimmung untereinander sowie auf Grundlage der rechtlichen und behördlichen Rahmenbedingungen das weitere Vorgehen beschlossen: Demnach sprechen sich die Verbandsgremien einhellig für die Beendigung der Saison 2019/20 zum 30. Juni 2020 aus, so wie es die jeweiligen Spielordnungen vorsehen. Die Entscheidung zwischen diesem Modell oder der Alternative „Fortsetzung der Saison über den 30. Juni 2020 hinaus“ trifft ein außerordentlicher Verbandstag im Juni. Das heißt, wenn der Verbandstag dem Vorschlag des Gremiums zustimmt, was zu erwarten ist, dass es in allen Ligen, von der Oberliga Baden-Württemberg bis hin zu den Kreisligen und in den Jugendklassen keine Absteiger in dieser Saison geben wird. Allerdings gibt es auch keine Relegations- oder Aufstiegsspiele, so dass nur der aktuelle Spitzenreiter aufsteigt. Das bedeutet aber auch, dass es in der kommenden Saison mehr Mannschaften in den Ligen spielen und es somit auch mehr Absteiger geben und bis die Tabellenstärke wieder erreicht wird.
Sowohl der SV Oberachern, als auch der SV Linx hätten gerne weitergespielt und sportlich die Entscheidung gesucht. Frank Wendling, sportlicher Leiter der Rheinauer, könnte sich auch vorstellen, dass die Saison bis März 2021 fortgesetzt wird. Trotzdem wird der SVL dem Antrag des SBFV auf einen Abbruch zustimmen. "Wir sind froh, dass jetzt eine Entscheidung im Juni fällt", so Wendling. "Finanziell ist dies zwar ein herber Verlust, doch das betrifft die anderen Vereine auch."
"Ja klar hätten auch wir gerne weitergespielt. Aber nur wenn die Gesundheit der Spieler nicht gefährdet wird. Wir haben keine andere Wahl als es zu akzeptieren. Aber die Gesundheit geht nun mal vor. Von dem her ist diese Entscheidung absolut nachzuvollziehen und richtig. Wir haben die bisher beste Saison seit es den SV Oberachern gibt gespielt. Die Mannschaft und unsere Fans hätten gerne gesehen was noch alles Möglich gewesen wäre", so Oberacherns Trainer Marc Lerandy.
"Opfer" eines vorzeitigen Abbruches wird der Offenburger FV. Der Tabellenzweite der Verbandsliga, der nur zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FV Lörrach-Brombach hat, kann nicht in die Oberliga aufsteigen. "Das ist eine bittere Momentaufnahme. Wir standen vier Monate lang auf Platz eins und hätten eine gutes Restprogramm gehabt", so Florian Kneuker, Trainer des OFV. Auch wenn die Situation für seine Jungs nicht zufriedenstellend ist, so zeigt der Coach Verständnis für die wahrscheinliche Entscheidung. Kommende Saison spielt die Verbandsliga wieder mit vier Vereinen aus der Ortenau. "Nutznießer" des vorzeitigen Abbruches ist der SC Durbachtal, der als Tabellenführer in die höchste Klasse Südbadens aufsteigt. Doch die Rebdörfler hätten sich vermutlich auch sportlich durchgesetzt, was sie mit einem 5:3-Sieg im März gegen den VfB Bühl unterstrichen haben.
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