28 Menschen starben 2022
"Jeder Verkehrstote ist einer zu viel"
Ortenau (ag) Geschwindigkeitsmessungen sind bei Verkehrsteilnehmern unbeliebt. Das weiß auch Jürgen Rieger. Wie der Polizeipräsident jedoch bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2022 am Freitag klarstellte: "Die Polizei ist nicht an den Bußgeldern beteiligt und wir haben keine Vorteile davon." Das Thema Geschwindigkeit sei für sie so wichtig, weil es mit 19 Prozent Hauptursache für Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist. Insgesamt waren es 2022 im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Offenburg 16.368 Unfälle. Zu diesem zählen der Ortenaukreis, der Landkreis Rastatt sowie der Stadtkreis Baden-Baden.
Vergleiche mit 2019
Davon waren 8.905 sogenannte Kleinst- und Verwarngeldunfälle. Bei den übrigen gab es bei 5.035 "nur" Sachschäden, bei 2.428 wurden Personen verletzt. Im Vorjahr lag die Gesamtzahl mit 14.997 zwar deutlich niedriger. Wegen des Lock-Downs ist laut Polizeipräsident Rieger ein Vergleich mit der Verkehrsstatistik 2019 jedoch aussagekräftiger. Damals wurden 18.557 Unfälle verzeichnet. Das ist ein Rückgang von 11,8 Prozent. Die Unfälle mit Personenschäden reduzierten sich ebenfalls von 2.584 im Jahr 2019 um sechs Prozent. Insgesamt verunglückten vergangenes Jahr bei den 2.428 Unfällen mit Personenschäden 3.022 Menschen (2019 waren es 3.283). 2.519 (2.670) waren leicht, 475 (584) schwer verletzt. Die Zahl der Getöteten ging von 29 auf 28 zurück. Aber wie Jürgen Rieger betonte: "Jeder Tote ist einer zu viel." Erklärtes Ziel der "Vision Zero" sei es deshalb, die Zahl der Unfalltoten im Straßenverkehr bis 2030 durch eine Vielzahl an Maßnahmen deutlich zu senken. Erfreulich ist, dass auch die Zahl der Motorradunfälle von 413 auf 371 zurückgegangen ist. Die verstärkte Überwachung besonders beliebter Motorradstrecken wie die B500 zeigt laut Günther Preis, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, Wirkung.
Fahrrad- und Pedelec
Anders sieht es im Bereich Fahrrad- und Pedelec aus. Deren steigende Beliebtheit auch als Sportgeräte hat zu einer Unfallzunahme von 937 auf 968 geführt. Von den sieben getöteten (sechs 2019) trugen sechs keinen Helm.
Übrigens spielen bei der Untersuchung von Unfallursachen inzwischen auch die digitalen Datenaufzeichnungen der Autos selbst eine zunehmende Rolle. 16.368 Verkehrsunfälle wurden 2022 registriert
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