Berufsprofiling der IHK
Eigene Kompetenzen entdecken
Sich im Dschungel der unzählig scheinenden Ausbildungsberufe allein zurecht zu finden, ist fast unmöglich. Orientierung und Hilfe bietet dabei beispielsweise das Berufsprofiling der IHK Südlicher Oberrhein.
"Die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in Deutschland bieten viele Möglichkeiten, die können Schülerinnen und Schüler gar nicht alle kennen", betont Christiane Möller, Teamleitung Fachkräfteservice/Wirtschaft-Schule, Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung bei der IHK, und verweist auf 350 verschiedene dualen Ausbildungsmöglichkeiten und rund 21.000 Studiengängen in Deutschland. Die Schüler würden zwar ihre Stärken in den Schulfächern kennen, doch ihre Kompetenzen, die im Beruf wichtig sind, seien ihnen nicht immer bewusst. Häufig würden die Schüler außerdem auch nur die Berufe aus ihrem direkten privaten Umfeld oder dem eigenen Alltag kennen. "Uns ist es jedoch ein Anliegen, den Jugendlichen möglichst viele Berufsfelder zu eröffnen. Das Berufsprofiling spuckt ja am Ende oft Berufe aus, die die jungen Leute vorher gar nicht kannten, für die sie aber gut geeignet sind", so Möller. Im Berufsleben gehe es außerdem nicht nur um Noten aus Schulfächern, es seien weitere Hard- und Softskills gefragt. "Wo hier die eigenen Stärken und Schwächen liegen, erfahren die Teilnehmenden durch das Berufsprofiling", erläutert die Teamleiterin.
Kostenloses Angebot
Der Startschuss für das Berufsprofiling der IHK fiel mit einem Testlauf im Jahr 2016. Seit 2017 gibt es das Berufsprofiling für die berufliche Orientierung an Schulen. Zudem wird es, kostenlos und nach Anmeldung für jeden zugänglich, an Samstagen in Freiburg und Offenburg angeboten. Dazu können sich Interessierte über die Webseite anmelden. Seit Beginn vor sechs Jahren würde die Zahl derer, die das Berufsprofiling nutzen, stetig steigen, nur in Corona-Zeiten habe man den Test zeitweise nicht durchführen können. "Aber insbesondere nach Ende aller Einschränkungen durch Corona stellen wir eine Zunahme der Teilnehmenden fest, die Zahlen dürften am Ende dieses Jahres bei mehr als 500 liegen", berichtet Christiane Möller weiter.
Im Rahmen des Berufsprofiling durchlaufen die Teilnehmenden beim Kompetenz-Test einen Leistungs- und Wissenstests. "Gleichzeitig gibt das Verfahren auch Rückschlüsse über die persönliche Einstellung, über das Verhalten und auch die Interessen", erläutert Möller. Der Test soll Fragen beantworten wie: Wo liegen meine Stärken? Was interessiert mich am meisten? Welcher Beruf passt zu mir? Soll ich eine Ausbildung machen oder studieren? Die Teilnehmenden erhalten einen persönlichen Ergebnisbericht, in dem die einzelnen Kompetenzen dargestellt sind. So trifft der Test zum Beispiel eine Aussage über das räumliche Vorstellungsvermögen und planerische Fähigkeiten, Kunden- und Serviceorientierung, Problemlösefähigkeiten oder technisch-mechanisches Verständnis. "Der Test dient der beruflichen Orientierung für die Suche nach Praktika sowie Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten", so die Teamleiterin.
Umfassender Bericht
Am Ende steht der Ergebnisbericht, der knapp 50 Seiten umfasst, auf denen Aussagen über die persönlichen Fähigkeiten, Eigenschaften und das berufliche Verhalten getroffen werden. "Die Ergebnisse basieren auf wissenschaftlich fundierten Messmethoden, die eigenen Leistungen und Angaben werden im Vergleich zu den Ergebnissen anderer Jugendlichen gewertet", erklärt Christiane Möller.ds
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