Die WTO in Ohlsbach baut eine Smart Factory
Produktion der Zukunft entsteht in der Ortenau
Ohlsbach (gro). "Wir stellen uns für die Zukunft auf", sagt Sascha Tschiggfrei, Geschäftsführer der WTO in Ohlsbach. Stolze 40 Millionen Euro investiert das Unternehmen in eine neue Produktionshalle und ein Bürogebäude. Das Besondere an dem Projekt: Im Ohlsbacher Gewerbegebiet entsteht eine Smart Factory, in der ab dem zweiten Quartal 2021 eine voll digitalisierte Produktion in Betrieb gehen wird.
Dabei kooperieren und kommunizieren die Mitarbeiter, aber auch die Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte miteinander. Die Produktionskosten sinken, da eine Fertigung über 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche möglich ist.
"Die Halle wird nicht komplett mannlos sein", macht Sascha Tschiggfrei deutlich. "Wir bauen unsere Kapazitäten aus und schaffen damit 50 neue Arbeitsplätze im Unternehmen. Die bestehende Produktion wird dadurch nicht ersetzt." Für die Arbeitnehmer würden ungeliebte und auch körperlich belastende Tätigkeiten wegfallen, sie könnten sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, denn natürlich würden die Prozesse von Menschen gesteuert. "Wir brauchen auch in Zukunft noch gut ausgebildete Facharbeiter, die sich in ihrem Beruf weiterbilden wollen", betont der Geschäftsführer.
Technologie der Zukunft
Für den Unternehmer ist es die Technologie der Zukunft. "Im Augenblick können sie keine Smart Factory von der Stange kaufen", sagt Tschiggfrei. Deshalb werden derzeit, parallel zu den Bauarbeiten, die notwendigen Technologien mit den Partnern entwickelt. Die Investitionssumme für die ersten flexiblen Fertigungszellen, welche 2021 in Betrieb gehen, veranschlagt der Unternehmer mit weiteren zehn Millionen Euro. Die WTO in Ohlsbach leistet dabei durchaus Pionierarbeit. "In fünf Jahren wird diese Form der Fertigung eine Selbstverständlichkeit sein", ist sich Sascha Tschiggfrei sicher. Sein Unternehmen habe dann bereits einen Vorsprung vor anderen. "Im Moment hat Deutschland wegen des Fachwissens und der Produktivität im internationalen Wettbewerb die Nase vorn", macht er deutlich. "Doch Länder wie Indien, die kostengünstiger produzieren können, holen auf."
Die neue Produktionshalle wird auch eine Green Factory sein. "Nachhaltigkeit ist uns wichtig", erläutert Sascha Tschiggfrei. Grundwasser wird zur Kühlung der Gebäude und der Anlagen eingesetzt. Dessen Energie sowie die Prozessabwärme werden zur Heizung der Gebäude genutzt. "Wir können damit 3,8 Gigawattstunden Energie im Jahr einsparen", so Sascha Tschiggfrei. Auf den Dächern werden Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 850 Kilowattpeak installiert.
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