Interview mit den Machern von "Reiß aus"
Premiere in den Forum Cinemas Offenburg

Offenburg (tf). Lena Wendt und Ulrich Stirnat stellten ihren Film „Reiß aus. Zwei Menschen. Zwei Jahre. Ein Traum“, der am 14. März bundesweit startet, in den Forum Cinemas Offenburg vor. Stadtanzeiger-Mitarbeiterin Thekla Fey sprach mit den beiden über die Reise.

Wie ist es, nach zwei Jahren Afrika wieder in Deutschland zu sein?
Lena Wendt: Mir ist es sehr schwer gefallen, ich bin nur zurückgekommen unter der Bedingung, gleich wieder sechs Monate nach Marokko zu gehen.
Ulrich Stirnat: Bei mir war es nicht so schlimm. Da es für mich die erste große Reise war, konnte ich mich hier schnell wieder heimisch fühlen.

Warum sind Sie damals überhaupt aufgebrochen? Es sollte ja ursprünglich nach Südafrika gehen...
Lena Wendt: …wo wir niemals angekommen sind (lacht). Ich steckte als Journalistin in einem 90-Stunden-Job fest, lebte von einer Reise zur nächsten, flüchtete immer wieder aus dem tristen Alltag. Dieses Mal sagte ich mir, ich komme erst zurück, wenn ich den Schlüssel zum Glück gefunden habe.
Ulrich Stirnat: Es musste doch mehr geben, als einen 9/5-Job mit drei Stunden Arbeitsweg. Wir wollten nicht eher umdrehen, bis sich an der eigenen Einstellung zum Leben etwas grundlegend verändert hat.

Wie gut muss man sich kennen, um solch eine Reise auch wirklich zusammen durchzustehen?
Lena Wendt: Zum Glück kannten wir uns nicht gut genug. Sonst wären wir nicht losgefahren. Wir waren schon naiv und es gab viele Momente, wo ich Uli gerne stehen gelassen hätte – aber alle Autopapiere liefen auf seinen Namen.
Ulrich Stirnat: Man muss sich aushalten, lernt sich so tief und verwundbar kennen, wie keinen anderen Menschen. Das muss man aushalten können. Man muss übereinander herauswachsen.

An welche Momente denken sie oft zurück?
Lena Wendt: An die Menschen. Die Berührungen. Die Gastfreundschaft. Gerade die, die wenig haben, teilen alles.

Haben Sie den Schlüssel zum Glück gefunden?
Lena Wendt: Nein, nicht auf der Reise. Denn man nimmt sich immer selbst mit. Eine Reise kann den Anstoß geben, aber am Schluss kann man das Glück nur in sich selbst finden.
Ulrich Stirnat: Unser Film soll Mut machen, loszugehen und den eigenen Traum zu leben – und keine Angst vor Fehlern zu haben.

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