Egbert Laifer im Porträt
Wo "Die Fallers" auf den Moospfaff treffen
Nordrach Dominik Stricker, Christiane Bachschmidt und andere Schauspieler der TV-Serie "Die Fallers" schauen immer mal wieder bei Egbert Laifer vorbei. Besonders eng verbunden war er aber mit dem inzwischen verstorbenen Peter Schell. "Das war eine Seelenverwandtschaft", sagt der 52-Jährige über den Freund, der 27 Jahre lang den Karl Faller in der SWR-Schwarzwaldserie spielte. Das ist auch der Grund, warum Egbert Laifer gerade selbst vor der Kamera steht. In der Dokumentation über 30 Jahre "Die Fallers" erzählt er über Peter Schell, nach dem in Laifers Café "s' Blaue Hus" in Nordrach sogar eine Stube benannt ist.
Glückliche und unbeschwerte Kindheit
In Nordrach ist der Koch und Konditor auch geboren sowie aufgewachsen und noch immer stark verwurzelt, selbst wenn er inzwischen mit Ehemann Michael in Gengenbach lebt. Durch das Fenster in seiner Produktionsküche im Café kann er die Grundschule sehen, die er selbst als Kind besuchte. Ein Bücherwurm war er nie. Bereits als Dreikäsehoch war er lieber in die Natur: "Wir wohnten am Waldrand und ich spielte immer draußen." Da wurde auf Bäume geklettert und im Bächle eine Staumauer gebaut: "Diese Freiheit, die wir hatten, war etwas unendlich Wertvolles." Der Vater war Säger, wie man Holzbearbeitungsmechaniker damals nannte, die Mutter Hausfrau und stammte aus der Landwirtschaft. Oft waren ihre drei Kinder bei der Oma, halfen ganz selbstverständlich bei der Kartoffelernte oder beim Heuen mit.
"Ich hatte eine glückliche und unbeschwerte Kindheit", sagt Egbert Laifer, der in seiner Freizeit gerne wandert oder mit seinem Oldtimer, einem Mercedes Ponton, ausfährt. Oma und Mutter kochten beide gut. Von ihnen übernahm er das Motto: vom Einfachen das Beste. Bereits mit zehn Jahren bereitete er Wurstsalat zu und holte sich dafür Schnittlauch und Petersilie aus dem Garten. Wenn es noch Zweifel in Sachen Berufswahl gab, wurden die durch ein Praktikum im damaligen Landgasthof "Adler" beseitigt, wo er auch prompt eine Ausbildungsstelle bekam. Besonders gut gefiel ihm die Patisserie. Weshalb der junge Nordracher noch eine Ausbildung als Konditor draufsetzte. Bei der Gesellenprüfung wurde er dann nicht nur Kammer-, sondern auch dritter Landessieger. Egbert Laifer zeichneten schon damals drei Eigenschaften im Beruf aus: Talent, Leidenschaft und vor allem Ehrgeiz, alle Dinge bestmöglich zu machen.
Tante Angela wollte eine Moospfaffkugel für Nordrach
Dies zeigte sich einmal mehr, als der Koch und Konditor Jahre später die Moospfaffkugel kreierte. Zu diesem Zeitpunkt war er beruflich schon ein wenig herumgekommen, um Erfahrung zu sammeln, unter anderem im "Hilton" in Düsseldorf. Seine Tante Angela arbeitete damals in der Tourismus-Information und regte als Spezialität für Nordrach eine Moospfaffkugel an, benannt nach der berüchtigten Sagengestalt. Der Neffe bat um Zeit, denn wie er betont: "Halbe Sachen mache ich nicht." Am 10. März 2013 war beim Obstbrennertag in der Hansjakob-Halle dann die Premiere. "Die Praline wurde uns regelrecht aus der Hand gerissen und wir kamen die nächsten Wochen kaum hinterher, alle Aufträge abzuarbeiten", erinnert sich der Koch und Konditor lachend.
Es war nicht die einzige gute Idee seiner Tante, wie Egbert Laifer betont. Auf ihr Engagement gehe auch der Moospfaffmonat zurück, tatkräftig unterstützt durch den Neffen. Übrigens hat dieser seither unter "CHOCO L" weitere feine Pralinen mit Nordracher Bezug kreiert und inzwischen ein eigenes Café. Eben dieses, das Peter Schell so gerne besuchte. Die Dokumentation über "Die Fallers" wird voraussichtlich im September ausgestrahlt.
Von Anne-Marie Glaser
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