Gewinner Badischer Architekturpreis
Drei Preise bleiben in der Ortenau
Neuried (st) In zwölf Kategorien bei 181 Bewerbungen wurden Badens beste Architekturprojekte bei einer großer Gala mit fast 250 Gästen ausgezeichnet. Die großen Sieger des Badischen Architekturpreises 2022 sind die Volksbank Freiburg und ihr Architekturbüro um Hadi Teherani. Sie haben den BADAP ’22 für das neue Volksbank-Areal gegenüber dem Hauptbahnhof in Freiburg Königskategorie gewonnen: Corporate Architecture. Allein für diese Kategorie waren zuvor mehr als 4.000 Stimmen online abgegeben worden.
Der 2021 eröffnete Gebäudekomplex wurde am Samstag bei der zweiten großen BADAP-Gala im Europäischen Forum am Rhein im Beisein von Schirmherr Frank Scherer, Stifter Jürgen Grossmann, den Mitgliedern der Jury um Dr. Fred Gresens sowie den Laudatoren und Sponsoren ausgezeichnet. „Der neue stadtbildprägende Gebäudekomplex ist gleichzeitig Eingangstor für Bahnreisende und Visitenkarte der Stadt“, sagte die Jury in ihrer Nominierungsbegründung. „Die Architektur ist stringent bis in die Inneneinrichtung und das Produktdesign.“ Auch Grossmann, der Initiator des Badischen Architekturpreises, lobte das Projekt: „Mit dem Volksbank-Areal hat sich im Online-Voting ein Bauprojekt durchgesetzt, das Baden mehr als gelungen repräsentiert. Großartige, moderne Architektur, die den Geist einer modernen, selbstbewussten Schwarzwaldmetropole widerspiegelt.“
In zwölf Kategorien vergaben Publikum und Jury Preise an Badens beste Architektur: darunter die hypermoderne Kfz-Zulassungsstelle in Lahr (Caruso Architekten), der Anbau und die unter anderem museale Umnutzung des historischen Rundofens in Zell am Harmersbach (wwg-architekten BDA) und der mir nichts dir nichts auf- und rückgebaute Kirchenpavillon von Justin Vogel (Young Talent Award, dotiert mit 2.000 Euro Preisgeld). Für die Bauwerke ausgezeichnet wurden nicht nur die Architekten, sondern auch die Bauherren. Sie erhielten eine Trophäe in Form einer gravierten Aluminiumplatte, welche am Gebäude angebracht werden kann.
„Es fühlt sich gut an, hier in diesem wunderschönen und endlich wieder vollbesetzten Atrium den zweiten Badischen Architekturpreis zu feiern“, sagte Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises und Schirmherr des BADAP, als er die glanzvolle Zeremonie vor rund 250 Gästen im Europäischen Forum am Rhein feierlich eröffnete.
„Mehr als 180 starke Bewerbungen und Einreichungen von Büros aus Hamburg bis Zürich zeigen, dass der BADAP die badischen Grenzen sprengt und in der Branche bundesweit beachtet wird“, so Landrat und BADAP-Schirmherr Scherer.
22.829 Stimmen waren im Vorfeld für die nominierten Bauwerke in sechs der zwölf Kategorien abgegeben worden. Am 1. Juli hatte sich die Fachjury auf drei Nominierte je Voting-Kategorie festgelegt. Besonders knapp ging es in der Kategorie Public + Social Architecture zu: Dort gewann die hypermoderne Zulassungsstelle Lahr mit einem hauchdünnen Vorsprung von zwei Stimmen gegen die im Zuge der Landesgartenschau errichteten sogenannten Sporthalle+ im Bürgerpark in Lahr, Baujahr 2019. In der Kategorie Interior Design hingegen lagen zwischen Gewinner und Zweitplatziertem mehr als 500 Stimmen – der größte Vorsprung bei den diesjährigen Awards.
Die Fachjury des BADAP setzte sich aus Architekten, Designern, Ingenieuren und Fachjournalisten aus Deutschland, Frankreich und Holland zusammen, darunter Claude Denu (Denu et Paradon, Straßburg, Barbara Friedrich, Peter Ippolito (Ippolito Fleitz Group, Stuttgart), Silvia Olp (Verein zur Förderung von Architektur, Engineering und Design Stuttgart), Astrid Piber (UNStudio, Amsterdam), Knut Stockhusen (Schlaich Bergermann Partner, Stuttgart, New York, Shanghai), Dr. Ing. Fred Gresens (Bezirksvorsitzender der Architektenkammer Baden-Württemberg Südbaden) als ihr Vorsitzender und der Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer, als Schirmherr des BADAP.
Die Gewinner im Überblick
- Corporate Architecture: Volksbank-Areal Freiburg, Baujahr 2021, Hadi Teherani Architects, Hamburg
- Residential Architecture: Das auf mehr als 1.000 Meter Höhe erbaute Tinyhouse La Chalette in Lenzkirch, Baujahr 2019, Ohlf Schoch Architekten GmbH, Stuttgart
- Public + Social Architecture: Kfz-Zulassungsstelle in Lahr, Baujahr 2017, Caruso Architekten, Offenburg
- Bauen im Bestand: Historischer Rundofen in Zell am Harmersbach, Baujahr 2022, wwg-architekten BDA, Biberach
- Interior Design: Weinhotel Pfeffer und Salz in Gengenbach, Baujahr 2018, Architekturbüro Müller + Huber, Oberkirch
- Landscape Architecture: Seegartenbühne Allensbach, Baujahr 2020, schaudt architekten BDA, Konstanz
- Ökologisches Bauen: Beckesepp Supermarkt Bäckerei und Café in Sölden bei Freiburg, Baujahr 2021, Kuriarchitekten, Schopfheim
- Young Talent Award: Ökumenischer Kirchenpavillon, LGS Neuenburg am Rhein, Baujahr 2022, Justin Vogel, Stutensee
- Design Award: Hygiene-Hub Cubic-19 in Karlsruhe, Baujahr 2020, Lama Alkadi, Fabrizio Canessa, Andrea Santos, KIT Karlsruhe
- Sonderpreis der Jury: Stadtbahntunnel Karlsruhe, Baujahr 2021, allmannwappner, München
- Ehrenpreis der Jury: Freiburger Münsterbauverein
- All Stars Award: Richard Meier, New York
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