Deutsch-französisches Naherholungsgebiet
Neuried bekommt eine neue Marina

Die Wasserfläche zwischen der Pierre-Pflimlin-Brüche und dem Forum am Rhein, wo die neue Marina entstehen soll. | Foto: team tietge
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  • Die Wasserfläche zwischen der Pierre-Pflimlin-Brüche und dem Forum am Rhein, wo die neue Marina entstehen soll.
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Neuried (st) Wassersport boomt. Die Zahl der Segler und Hobbykapitäne nimmt in Deutschland wie in Frankreich laufend zu. Allein in den vergangenen drei Jahren sind auf hiesigen Flüssen und Seen rund 60.000 zusätzliche Boote zu Wasser gelassen worden, ähnlich ist es in Frankreich. Insgesamt sind inzwischen rund 560.000 Boote zwischen Bordeaux und dem Bayrischen Wald unterwegs. Vor diesem Hintergrund ist der Wassersportclub Forum am Rhein e.V. entstanden, der jetzt seine eigene Marina bauen wird.

Die neue Marina soll 2024, spätestens 2025 fertiggestellt sein und bietet an zwei Stegen Platz für 40 Boote von Mitgliedern sowie sechs Liegeplätze für Gäste, die auf der Durchreise Station machen wollen. „Das ist ein tolles Signal für die weitere Entwicklung eines nachhaltig gedachten Tourismus und für die deutsch-französische Zusammenarbeit“, sagt dazu Claus Haberecht der geschäftsführende Vorstand des Pamina Rheinparks, in dem sich 34 Gebietskörperschaften, Kommunen und Zweckverbände zusammengeschlossen haben. „Aus unserer Sicht macht es Sinn, den Rhein nicht nur als Güterverkehrsstraße zu nutzen, sondern auch freizeitsportlich, touristisch sowie als Naherholungsziel.“

Große Nachfrage

Den Ausbau der Wassersportinfrastruktur auf beiden Seiten des Rheins sieht Haberecht auch als gutes Zeichen dafür, dass Urlaub vor der Haustür immer beliebter werde – gerade mit Blick auf Aspekte wie Klima- und Umweltschutz. „Der Tag auf dem Boot ist für viele eine Alternative zum Kurzurlaub, für den man üblicherweise weite Strecken fahren oder fliegen würde“, so Haberecht.

Welches Potenzial Wassersport und Wassertourismus bieten, hat zuletzt auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in einer Studie untersucht und festgestellt: „Deutschland hat sich international als Wassertourismusdestination etabliert. Die Bundeswasserstraßen dienen dabei in zunehmendem Maße der Erholung an und auf dem Wasser.“ Es gebe noch immer große Nachfragepotenziale, doch schon jetzt summiert sich der Studie zufolge der volkswirtschaftliche Nutzen auf mehr als vier Milliarden Euro. Rund 70.000 Arbeitskräfte hängen bundesweit mit dem Wassersport und dem Wassertourismus zusammen.

Auch Pamina-Vorstand Haberecht sieht viel Potenzial im Rhein und seinen Nebenarmen und begrüßt es, dass die Marina 313 beim elsässischen Offendorf erweitert wird und auch im Bereich zwischen Rastatt und Karlsruhe erste Pläne für eine weitere Marina reifen. Alle drei Freizeithäfen würden in der Zukunft auch kooperieren und sich gegenseitig als Ausflugsziele ergänzen. Haberecht: „Badener und Elsässer haben so die Chance, ihren Fluss und die angrenzende Naturlandschaft zu erleben.“

Wassersport

Die neue Marina soll aus zwei etwa 50 Meter langen Stegen bestehen und wird aus der Luft aussehen wie eine Stimmgabel mit Sprossen. Zwischen den beiden Stegen ist ein Ponton geplant, der für das Vereinsleben genutzt werden soll.

Auch beim Landratsamt sieht man das Potenzial einer neuen Marina für den Rhein als bei Deutschen und Franzosen beliebtes Naherholungsgebiet, das im Bereich des Europäischen Forums am Rhein auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen ist. Dr. Nikolas Stoermer, Erster Landesbeamter und Umweltdezernent des Ortenaukreises: „Wichtig für die Erteilung der wasserrechtlichen Genehmigung war, dass öffentliche Belange nicht entgegenstehen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass laut Vereinssatzung der Wassersportclub Forum am Rhein auch interessierten Nichtmitgliedern als Ort zur Ausübung von Wassersport dient.“

Die Förderung des Wassersports am Standort ist auch im Bebauungsplan für das Europäische Forum am Rhein gewünscht und festgeschrieben worden. Mit dem Bau der Marina wird dies nun umgesetzt. Wer sich als Freizeitkapitän für einen der Liegeplätze in der neuen Marina interessiert, erreicht den Verein über die Mailadresse info@ortenau-marina.de

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