Frauenquote im Mittelalter?
Die Kirche St. Ulrich in Müllen
Manchmal muss man die gerade Straße einfach links liegen lassen, also rechts abbiegen, um dann ein besonderes Ziel zu erreichen. Wie auf der Strecke von Offenburg nach Altenheim. Hier findet man in dem kleinen Ort Müllen ein ganz besonderes Kirchlein, umgeben von einem „Kirchhof“ wie man früher sagte. Die Kirche St. Ulrich ist mal wieder ein Kleinod. Sie hat die Größe einer Kapelle, darf sich aber Kirche nennen, weil sie Pfarrrechte besitzt. Bischof Ulrich von Augsburg ist ihr Schutzpatron und Namensgeber. Außerdem ist dieses Kirchlein eine Wallfahrtskirche zu den 14 Nothelfern. Helles und buntes Licht durchflutet das barocke Kirchlein. Die bei der Renovierung 1895/96 eingesetzten sieben neuen Fenster zeigen die 14 Nothelfer.
„Margaret mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die heiligen drei Madl“, so heißt ein alter Merksatz. Diese 3 Frauen gehören zu den 14 Nothelfern. Die anderen Heiligen sind Männer. Für damalige Zeiten doch eine recht hohe Frauenquote.
Erste Hinweise auf eine Pfarrkirche in Müllen stammen aus dem 12. Jahrhundert. Ihre heutige Form stammt aus dem Jahre 1741.
Gelegentlich ist es doch gut vom „rechten Wege“ abzukommen. In diesem Falle findet man gleich 14 Heilige Helfer und Helferinnen in der Not.
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