Miss Schwarzwald Laura Brucker
Von wegen nur ein hübsches Püppchen
Mühlenbach. Wer glaubt, die Miss Schwarzwald sei nur ein niedliches Püppchen, der wird ganz schnell eines Besseren belehrt. Laura Brucker ist zwar eine bildhübsche junge Frau. Gleichzeitig steht die Polizeikommissaranwärterin aber mit beiden Beinen fest im Leben, hat grundsolide Ansichten und es macht ihr absolut nichts aus, wenn die Frisur mal nicht sitzt.
Als Kind war die Mühlenbacherin das einzige Mädchen in der Nachbarschaft. Folglich waren ihre Spielkameraden damals alles Jungs: "Da musste ich mich schon durchsetzen." Sie erinnert sich gerne an ihre Kindheit zurück, das Spielen in der Natur. Grasflecken auf der Kleidung, Matsch an den Gummistiefeln oder ein wundes Knie waren da nie der große Weltuntergang, wie sie lachend berichtet. Immer mit dabei war ihr zwei Jahre älterer Bruder Dominik: "Ich habe ihn stets ein bisschen bewundert und wollte das tun, was er gemacht hat." Lediglich was sein Studienfach anbelangt, hat Laura Brucker keine Neigung, seinem Beispiel zu folgen. Der 21-Jährige studiert BWL. "Das ist nichts für mich", gesteht sie mit einem Schmunzeln.
Ihr Traum war es von jeher, Polizistin zu werden. "Als Kind habe ich gerne die Serie 'Pfefferkörner' auf KiKa angeschaut. Darin löst eine Kinderclique Kriminalfälle", verrät Laura Brucker. Das fand sie unglaublich spannend. Nach der Realschule in Haslach und dem Wirtschaftsgymnasium in Hausach besucht die 19-Jährige seit Juli nun tatsächlich die Polizeischule in Lahr. Dort wohnt sie auch während der Woche zusammen mit anderen Polizeischülern. Sich ein Drei-Bett-Zimmer mit Kolleginnen zu teilen, macht ihr nichts aus, zumal sich alle sehr gut verstehen. "Bei der Polizei wird Kameradschaft groß geschrieben", erklärt Laura Brucker. "Das gilt in jedem Fall für meine Klasse." Und das gefällt ihr außerordentlich gut.
Deshalb freut sie sich natürlich darüber, dass ihre Wahl zur Miss Schwarzwald von den Mitschülern und Lehrern positiv aufgenommen wurde. "Ich hatte schon ein bisschen Bammel vor den Reaktionen", räumt Laura Brucker ein. Vorab hatte sie lediglich einer Lehrerin sowie einer Freundin von ihrer Teilnahme erzählt.
Morgens muss es immer schnell gehen
Übrigens jobbt sie ab und zu als Model. Eine Bekannte, die als Fotografin arbeitet, hatte sie vor zwei Jahren diesbezüglich angesprochen. Eine Karriere in dieser Richtung strebt Laura Brucker aber nicht an: "Ich bin da so reingerutscht und es macht Spaß, mehr ist das nicht."
Rein aus Spaß und völlig spontan bewarb sich die 19-Jährige auch zur Miss-Schwarzwald-Wahl. "Ich las darüber im Internet und dachte mir, da bewerbe ich mich einfach mal", so Laura Brucker. Als sie dann am besagten Abend am Veranstaltungsort in Bad Peterstal-Griesbach die anderen Teilnehmerinnen sah, erschrak sie erst einmal. Diese hatten für den Durchgang in Abendgarderobe tolle Kleider mitgebracht, sie selbst dagegen nur einen schlichten Hosenanzug. "Ich war völlig demotiviert und rechnete mir überhaupt keine Chancen mehr aus", erzählt sie. Zu unrecht, wie ihr Sieg dann zeigte.
Anders als manch einer vielleicht glaubt, kommt es bei der Wahl zur Miss Schwarzwald nicht alleine auf das Äußere, sondern auf den Gesamteindruck an. "Wir mussten uns vorstellen und es ging ebenfalls darum, wie sich die Teilnehmerinnen geben", so die Gewinnerin.
So sehr sie sich über den Erfolg natürlich freut, zu Kopf gestiegen ist er ihr keineswegs. "Das alles ist etwas Schönes und Besonderes für mich. Es macht mich aber nicht besser als andere", sagt sie bestimmt. Was äußerliche Attraktivität anbelangt, findet Laura Brucker ohnehin: "Wenn man sich in seinem Körper wohlfühlt, ist jede Figur schön." Sie selbst ist von Natur aus schlank und kann bedenkenlos essen, worauf sie Lust hat. Vom Magerwahn mancher Models hält sie gar nichts. "Ich finde es überhaupt nicht schön, wenn man überall die Knochen sieht", erklärt die Polizeikommissaranwärterin entschieden. "Das würde ich niemals mitmachen." Ansonsten beschreibt sie sich als ehe uneitel. "Wenn ich abends ausgehe, mache ich mich schon gerne zurecht", verrät Laura Brucker. "Am Morgen muss dagegen alles schnell gehen. Ich bin ein echter Morgenmuffel und bleibe so lange wie nur möglich liegen."
Anne-Marie Glaser
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