Angedacht: Petra Zeil
Geschichte vom alles verändernden Traum
„Just one dream can change a nation, just one man can open a door“, so singt Chris de Burgh in der Hymne "Legacy". Und ich denke: Wie wahr – im Guten wie im Schlechten. Ein Traum kann eine Nation verändern. Ein Mann oder eine Frau kann etwas anstoßen, was Millionen betrifft. Vielleicht sogar die ganze Welt.
Ihre Begleiterin diese Woche
Manchmal kann das ein böser Traum sein, eine irre Machtphantasie, die Chaos und Leid verursacht. Einer kann sagen: „Ich will Krieg!“ – und Zerstörung nimmt ihren Lauf. Eine kann aber auch sagen: „Wir tragen dieses Unrecht nicht mit!“ Und wieder andere sagen gar nicht viel, aber sind da, wo sie gebraucht werden, spenden Trost und mildern Leid. Was ein Mensch tun kann, hängt meist davon ab, wer mitmacht – wer Gedanken weiterträgt, Befehle ausführt, sich die Sache zu eigen macht. Und davon, wie sehr sie oder er selbst denkt, selbst entscheidet, Kopf und Herz nicht ausschaltet. Chris de Burgh singt weiter: „A single voice can be lost in time, but a million voices will be heard“ – eine einzige Stimme kann in der Zeit verlorengehen, aber eine Million Stimmen werden gehört werden.
Die Geschichte an Ostern
Ostern ist meine liebste Geschichte von einem alles verändernden Traum und jemandem, der eine Tür öffnet: Jesus hat dem Hass der Welt seine Liebe zu allen Menschen, besonders zu den leidenden, entgegengestellt und den Tod überwunden. Aber dass seine Botschaft und sein Vorbild in die ganze Welt und zu den Menschen vieler Zeiten getragen wurden, das hat er nicht allein getan. Millionen Stimmen haben seine Geschichte weitererzählt und entsprechend gelebt.
Jetzt, da Ostern bevorsteht, fällt mir ein, dass die Corona-krise in der Fastenzeit 2020 akut wurde. Wir waren wochenlang zu Hause isoliert. Immer wieder habe ich in jener einsamen Zeit gedacht: Hoffentlich ist bald Ostern. Aber was kann ein Osterfest ändern an einer Pandemie oder einem verheerenden Krieg? Wohl nichts. Meine Sehnsucht nach Ostern ist die Sehnsucht danach, dass wir nicht vergessen sind, dass es Hoffnung gibt, dass Hilfe und Trost kommen. Es ist die Sehnsucht, die sich bahnbricht, wenn ich die ersten Frühlingsblumen und die Knospen an Bäumen sehe. Bessere Zeiten kommen! Bitte bald!
Petra Zeil, Pastoralreferentin katholische Gemeinde Lauf-Sasbachtal
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