Familie Leppert fährt für guten Zweck
Wenn ein Traum in Erfüllung geht
Lauf (st). In Motorsport-Kreisen sagt man, wer einmal damit angefangen hat, kommt nicht mehr davon los. Und tatsächlich trifft das auf Familie Leppert aus Lauf zu 100 Prozent zu. Vater Harald Leppert hat mit 65 Jahren schon mehr als 40 Jahre die Rennstrecken Europas in Formel Ford, Renault 5 Pokal und Co. unsicher gemacht. Nun stößt sein 34-jähriger Sohn Ronny Leppert dazu.
Die beiden fahren aber nicht etwa gegeneinander, sondern gemeinsam auf einem BMW M240i Racing Cup beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Die 50. Ausgabe des Marathons zwei Mal rund um die Uhr (28./29. Mai) auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt verspricht ein echtes Spektakel zu werden. Denn erstmals dürfen die Fans rund um die 25,378 Kilometer langen Strecke wieder campen.
Traum geht in Erfüllung
"Wir freuen uns riesig auf dieses Rennen, denn damit geht ein Traum in Erfüllung", sagt Harald Leppert. "Es stand schon immer die Idee im Raum, sowohl mit Ronny als auch meiner Tochter Bianca als Familie das 24-Stunden-Rennen zu bestreiten. Dass wir es nun immerhin zu zweit schaffen, bedeutet mir sehr viel."
Tochter Bianca, früher selbst Kart-Rennfahrerin, ist beruflich eingespannt und muss deshalb passen. Sie berichtet als Reporterin für Automobil-Magazine von dem Rennen - und verfolgt dabei natürlich ganz genau, wie sich Vater und Bruder anstellen.
Die Vorbereitungsphase begann bereits in der vergangenen Saison. Mit einem Renault Clio Cup nahm man an einzelnen Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie teil, um genügend Trainingskilometer zu sammeln. Den kompletten Renneinsatz vor Ort stemmten die beiden gemeinsam mit Freunden und Bekannten. Dabei hatte man auch perfekte Voraussetzungen: Harald Leppert ist KFZ-Meister, sein Sohn arbeitet als Ingenieur bei einem großen Automobilhersteller im Motorsport-Bereich.
Spende für Förderverein krebskranker Kinder
"Wir haben unser Know-how zusammen genutzt und konnten auf die tolle Unterstützung unserer Helfer bauen", sagt Ronny Leppert. "Nur so war das Projekt überhaupt umzusetzen. Denn Motorsport ist heutzutage eine teure Angelegenheit." Der Lohn für die ein oder andere durchgearbeitete Nacht: Ein Klassensieg beim letzten Rennen 2021.
Für das 24-Stunden-Rennen vertraut man nun auf das erfahrene Team Adrenalin Racing, das den BMW M240 i Racing Cup technisch betreut. Zu groß wäre sonst die Belastung der Doppelrollen als Mechaniker und Teammanager neben der körperlichen Belastung bei einem 24-Stunden-Rennen. Denn zum Schlafen kommt man dort nur selten - auch wenn sich die Fahrer zu viert hinter dem Lenkrad für mehrere Stunden abwechseln.
Familie Leppert will aber nicht einfach nur im Kreis fahren. Gemeinsam mit den Partnern, die man als Sponsoren für den Renneinsatz gewinnen konnte, geht pro gefahrene Runde eine Spende an den Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg e.V. "Schon alleine deshalb hoffen wir natürlich, dass wir die 24 Stunden komplett durchfahren können und am Ende ins Ziel kommen", sagt Harald Leppert. "Das Thema war uns wichtig, weil meine Frau Inge, die 2017 an Krebs gestorben ist, die ganze Familie immer an der Rennstrecke begleitet hat. Und so ist sie auch dieses Mal in Gedanken mit dabei."
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