Energieberater Achim Appel im Gespräch
Tipps gegen Stromfresser

Achim Appel, Projektleiter Energieservice Ortenau bei der Neuen Arbeit Lahr | Foto: privat
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Die Strompreise und Energiekosten steigen weiter. Möglichkeiten, Energie zu sparen, gehört dabei auch zu den Dienstleistungen, die Neuen Arbeit Lahr anbietet. Im Gespräch mit Rembert Graf Kerssenbrock gibt Projektleiter Achim Appel Tipps.

Welche Geräte zählen zu den typischen Stromfressern?
Dazu zählen auf jeden Fall ältere oder gar defekte Kühlgeräte , Wäschetrockner - Kondens- oder Ablufttrockner brauchen etwa die dreifache Energie im Vergleich zum Waschvorgang selbst -, Nachtspeicheröfen, eine elektrische Warmwasser-Erzeugung, Klimageräte und alte Deckenfluter mit Halogenleuchtmittel.

Woran merke ich, dass der Stromverbrauch zu hoch ist?
Die meisten Haushalte bemerken es erst, wenn der Stromanbieter die Jahresrechnung versendet und hohe Nachzahlungen fällig werden. Hierbei muss man jedoch zwischen den gestiegenen Kosten und einem gestiegenen Verbrauch unterscheiden. Die Stromanbieter führen hierzu auf der Jahresrechnung Vergleichswerte auf. Für viele Haushalte ist diese Information allerdings zu spät und die zusätzliche Belastung schwer zu stemmen. In solchen Fällen helfen eine regelmäßige Kontrolle der Zählerstände oder ein Stromspar-Check, Energieberatung der Verbraucherzentralen.

Wie hoch darf im Durchschnitt eine Stromrechnung für einen Vier-Personen-Haushalt sein?
Die kurze Antwort: je nach Wohnverhältnis zwischen 2.600 und 5.000 Kilowattstunde pro Jahr. Ein Faktor ist aber auch, ob man in einem Haus oder Wohnung lebt. Der erfahrene Energieberater kann einen Haushalt relativ schnell einordnen. 

Welche Möglichkeiten bieten sich, Strom zu sparen, ohne in neue Geräte investieren zu müssen?
Dazu gehören das Abschalten von unnötigen Energie-Verbrauchern, das Vermeiden von Stand-By bei Fernseher mit Nebengeräten oder Computern. Eine Lösung: abschaltbare Steckerleisten. Viele kleine Dinge können sich hier addieren. Durch zusätzliche Informationen kann man sein eigenes Verbrauchsverhalten hinterfragen und gegebenenfalls verbessern. Der Stromspar-Check hat dazu die Homepage https://steckys-spartipps.de gestartet. Hier kann sich jeder mit Internetzugang leicht Informationen holen und sein eigenes Energiesparwissen überprüfen. Nützliche und individuelle Tipps geben die Stromspar-Helfer bei ihren Beratungen.

Welche Dienstleistungen bieten Sie an?
Der Stromspar-Check ist ein bundesweites caritatives Projekt und an etwa 150 Standorten tätig. In der Stadt Lahr sowie der  südlichen Ortenau wird der Stromspar-Check von der Neuen Arbeit Lahr mit der Bezeichnung Energiesparservice Ortenaukreis umgesetzt. Ortenauweit ist die Ortenauer Energie-Agentur ein Ansprechpartner
Die Neue Arbeit Lahr bietet für private Haushalte mit geringem Einkommen eine kostenlose Analyse und Beratung an. Dies erfolgt meist bei einem Hausbesuch, während einer der Sprechstunden vor Ort, telefonisch oder online.
Neben der Stromverbrauchssenkung, können wir bei Wasser-, Warmwasser- und Heizkosten weiterhelfen.
Die Haushalte bekommen, neben individuellen Einspar-Tipps, auch kostenfreie Hilfsmittel im Wert von etwa 60 Euro. Dazu gehören LED-Leuchtmittel, abschaltbare Steckerleiste und Wassersparartikel. Damit lassen sich die angestrebte Einsparungen auch wirklich erreichen. Im Bundesdurchschnitt erzielen wir jährliche Kostensenkungen von rund 200 Euro, in Einzelfälle liegen wir hier deutlich darüber.
Ein besonderes Augenmerk von uns, liegt bei den Kühlgeräten im Haushalt. Geräte, die über zehn Jahre alt sind, haben meist einen hohen Energieverbrauch. Die Neuanschaffung eines effizienten Kühlgerätes lohnt sich ab einer Ersparnis von über 200 Kilowattstunden im Jahr. Wir können hier finanziell mit einem 100-Euro-Zuschuss helfen. Darüber hinaus bietet die Stadt Lahr in Zusammenarbeit mit uns, weitere Förderungen an. Ein Stromspar-Check lohnt sich auf jeden Fall.

Haben Sie weitere Spartipps?
Jedes Grad zählt. Man sollte die Temperatur im Kühlgerät kontrollieren. Im Kühlschrank genügen sieben Grad, im Tiefkühlbereich sind minus 18 Grad empfehlenswert. Der Energieverbrauch steigt mit jedem Grad kälter um fünf bis sechs Prozent. Zur Kontrolle eignet sich ein Kühlschrankthermometer - das den gibt es im Stromspar-Check kostenlos.

Wer kann den Stromspar-Check in Anspruch nehmen?
Grundsätzlich alle Haushalte mit geringem Einkommen. Das sind etwa Empfänger von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld oder Kinderzuschlag. Aber auch wenn das Einkommen oder die Rente unter dem Pfändungsfreibetrag ist, liegt eine Berechtigung vor. Einen Nachweis benötigen wir zwar, aber unsere Kollegen können dabei unterstützen. Als Nachweis gilt auch ein Sozial- oder Familienpass.
Wer in einem Betreuungsverhältnis steht oder Beratung bei einer sozialen Einrichtung der Gemeinden, der Caritas oder des Diakonischen Werkes erhält, kann sich dort über die Teilnahme informieren und einen Beratungsgutschein erhalten.
Jeder Interessierte kann sich bei uns melden, wir helfen gerne weiter.

Kontakt zum Stromspar-Check Lahr

Telefon 07821/9089278
Mail
Internet
Kühlcheck der Stadt Lahr

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