Angedacht: Sarah Henninger
Fehler zu vergeben, ist eine Bereicherung
Um mich für diesen Text inspirieren zu lassen, habe ich einen Blick ins Tagesevangelium geworfen. Tatsächlich passt diese Stelle ziemlich gut zu meinem momentanen Lernprozess. Petrus fragt Jesus wie oft er jemandem vergeben muss der gegen ihn gesündigt hat. Und Jesus sagt: „Ich sage dir nicht: bis zu sieben Mal, sondern bis zu 70 mal sieben Mal.“ (Mt 18, 21–35)
Ihre Begleiterin in dieser Woche
Puh, ganz schön oft. Wobei mir das Vergeben sogar leichter fällt als um Vergebung zu bitten. Fehler einzugestehen fällt mir schwer. Ich glaube, dass ich da noch viel lernen kann. Meine Freundinnen scherzen oft, dass ich mir eher die Zunge abbeißen würde, als zuzugeben, etwas falsch gemacht zu haben. Ich verliere eben nicht gerne.
Aber meine Sicht auf Fehler hat sich verändert. Dass man Fehler macht, ist menschlich. Sie zuzugeben, sollte man nicht als Verlust sehen, sondern als Bereicherung. Es macht die Herzen freier und bringt uns einander und Gott näher. Ich lerne also gerade viel dazu, arbeite an mir und bin noch lange nicht bei der 490. Vergebungsbitte angekommen.
Wir sollten einander vergeben und jede und jeden mit Schwächen und Fehlern annehmen. Das befreit. Manchmal ist es schon erstaunlich, wie gut Bibelstellen in unserer Lebenssituationen passen. Wie wir uns in 2.000 Jahre alten Texten wiedererkennen und vor Augen gehalten bekommen, was wir ändern können, um unsere Herzen ein wenig freier zu machen.
Sarah Henninger, Jugendreferentin im Dekanat Lahr
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