Glockenläuten gegen die Todesstrafe
Städte für das Leben – Lahr ist dabei

Gemeinderatsglocken am Rathaus 2 in Lahr läuten anlässlich des Aktionstags "Cities for Life".  | Foto: Stadt Lahr
  • Gemeinderatsglocken am Rathaus 2 in Lahr läuten anlässlich des Aktionstags "Cities for Life".
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Lahr (st) Der Internationale Aktionstag für eine universale Abschaffung der Todesstrafe „Cities for Life“ findet am Donnerstag, 30. November 2023, statt. Auch die Stadt Lahr beteiligt sich an diesem Aktionstag, der auf eine Initiative der christlichen Laienbewegung Sant’Egidio zurückgeht.

Von 8.55 bis 22.55 Uhr werden zu diesem Anlass die Gemeinderatsglocken am Rathaus 2 stündlich jeweils fünf Minuten lang läuten. Die Mediathek stellt von Dienstag, 28. November, bis einschließlich Samstag, 2. Dezember 2023, einen thematisch passenden Büchertisch bereit. Das Amt für Kultur, Musik und Medien der Stadt Lahr organisiert die Aktion.

Seit dem Jahr 2002 findet der Aktionstag der „Cities for Life“ mit Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft statt, um eine Kultur zu stärken, die das menschliche Leben auch in schwierigen Umständen achtet. Diese weltweit größte Mobilisierung von Städten möchte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens lenken. Dies erscheint in einer Zeit, die von Kriegen und Terrorismus geprägt ist, besonders wichtig. In Krisenzeiten benötigen die Menschenrechte besondere Unterstützung. Allzu oft werden sie vernachlässigt und anderen Prioritäten wie beispielsweise der Sicherheit untergeordnet.

Kultur des Lebens

Insbesondere sind in diesem Jahr aus Krisengebieten steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren, und auch die Zahl der Todesurteile hat zugenommen. Todesurteile werden oft wegen Drogendelikten verhängt und sind nicht selten von Diskriminierung der Ärmsten und Schwächsten geprägt. Auch können regimekritische Äußerungen zu Todesurteil und Hinrichtung führen, wie dies in Myanmar geschehen ist. In Alabama/USA soll Kenneth Smith mittels Stickstoff-Erstickung – einer Methode, die für Tiere nicht erlaubt ist – hingerichtet werden. Der globale Einsatz für eine Kultur des Lebens bleibt also erforderlich.

Es gibt aber auch Erfolge zu verzeichnen. Im Dezember 2022 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet: 125 Länder haben dafür gestimmt, zwei mehr als bei der Abstimmung 2020. Im 27. Mai 2022 stimmte die Nationalversammlung der Zentralafrikanischen Republik per Akklamation für die Abschaffung der Todesstrafe. In Sambia verkündete der Präsident Weihnachten 2022 deren Abschaffung, in Ghana stimmte das Parlament im Juli 2023 dafür. Afrika ist somit dabei, nach Europa der zweite Kontinent ohne Todesstrafe zu werden. Im Juni 2022 wurde in Kasachstan die neue Verfassung, in der die Todesstrafe nicht mehr vorkommt, per Referendum akzeptiert.

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