Angebote für ältere Generation
Seniorenarbeit steht im Fokus
Lahr (kec). Demografischer Faktor, Wohnen im Alter, junge Senioren – das sind Schlagwörter, mit denen sich derzeit viele Kommunen beschäftigen. Denn es werden nicht nur immer weniger Kinder geboren, auch werden ihre Einwohner mit den Jahren immer älter. “Laut Prognosen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg wird die Zahl der über 65-Jährigen im Ortenaukreis mit seinen 425.932 Einwohnern in den kommenden Jahren stark steigen, waren es 2017 noch 87.849, die das 65. Lebensjahr vollendet hatten, werden es 2035 schon 120.842 sein. Eine ähnlich starke Zunahme ist bei den über 80-Jährigen prognostiziert, deren Zahl auf im Jahr 2035 auf 34.776 steigen wird, was einer Zunahme von 41,7 Prozent entspricht“, weiß Kai Hockenjos, Pressesprecher des Landratsamtes der Ortenau. „Damit einher geht der entsprechende Trend bei den Pflegebedürftigen im Ortenaukreis", so Hockenjos weiter.
Auch in Lahr steigt die Zahl der Senioren kontinuierlich. 9.193 der 46.797 Bürger sind bereits jetzt über 65 Jahre, 2035 werden es schon über 10.000 sein. Daher ist das Thema Senioren schon lange im Fokus der Verwaltung. Während die Lahrer Vereine hier breit aufgestellt sind, setzt die Verwaltung laut Aussage von Andreas May vom Amt für Soziales, Schule und Sport auf die drei zentralen Akteure: Mehrgenerationenhaus, Seniorenrat und Pflegestützpunkt. Seit 2012 bilden der ehemalige Seniorentreffpunkt Stadtmühle und das Begegnungshaus am Urteilsplatz das Mehrgenerationenhaus Lahr. „Damit waren wir Vorreiter in der Ortenau“, betont May stolz, „der Strauß der Angebote ist bunt und bietet viele Möglichkeiten der generationsübergreifenden Begegnung, Bildung, Information und des bürgerschaftlichen Engagements“.
Bildungs- und Freizeitangebote
Das Spektrum der Bildungs- und Freizeitangebote für ältere Menschen hat sich in den vergangenen Jahren erheblich weiterentwickelt. „Wir bieten Freizeit- und Bildungsangebote, bei denen die Gäste nicht nur konsumieren, sondern sich auch gleichzeitig generationsübergreifend engagieren“, ergänzt Edwin Fischer, Leiter des Zentrums, der lediglich koordiniert und organisiert, während rund 80 Ehrenamtliche die Angebote mit Leben füllen. „Ein kleines, aber schönes Projekt ist 'Smartphone leicht gemacht', bei dem Achtklässler des Max-Planck-Gymnasiums Senioren Nachhilfe am Handy geben und dafür im Gegenzug vom Wissen und Können der Senioren profitieren und gemeinsam backen, häkeln lernen oder gar auf Geocachingtour gehen“, so Fischer weiter. Toll auch das Repair-Café, bei dem gemeinsam mitgebrachte Dinge repariert werden, und das der Seniorenrat vor vier Jahren initiiert hat.
Seit über 20 Jahren setzt sich der Seniorenbeirat für die Belange der Älteren ein und hat neben der Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit die Zugänglichkeit von öffentlichen Einrichtungen und seniorenfreundliche Einkaufsmöglichkeiten, aber auch die Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen auf der Agenda. Er schickt Vorlesepaten in die Kindergärten und Grundschulen, lädt zum sommerlichen Seniorenfrühstück und Seniorenkino in die Stadtmühle ein und hat dafür gesorgt, dass die Stadt ein Elektromobil für den Bergfriedhof angeschafft hat. Neuestes Projekt sind die Spielplatzpaten, bei dem Bürger ein Auge auf Spielplätze werfen und frühzeitig Missstände melden. Außerdem gibt es auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände einen Mehrgenerationenparcours.
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