Stadt Lahr informiert Bürger
Kinderbetreuung in Reichenbach und Kuhbach

Lahr (st). Wie kann die Kinderbetreuung im Lahrer Osten in den nächsten Jahren gestaltet werden? Dieser Frage hat sich in den vergangenen Monaten eine Lenkungsgruppe rund um die Stadtverwaltung angenommen und dabei verschiedene Szenarien erarbeitet. Gemeinsam mit der katholischen Verrechnungsstelle als Trägerin der Kita St. Josef in Reichenbach, den Einrichtungsleitungen, dem Schulamt und den Ortsvorstehern haben das Amt für Soziales, Schulen und Sport sowie das Gebäudemanagement der Stadt Lahr drei Varianten erarbeitet, die nun bei einer Bürgerinformation vorgestellt wurden.

Drei Varianten

Zur Diskussion stehen in Variante A der Neubau einer sechsgruppigen Kita in Kuhbach sowie die Erweiterung der Grundschule im Bestandsgebäude. Die Kita St. Josef in Reichenbach wird modular am Standort Kita an der Schutter abgebildet. Variante B hat die Umnutzung der Schule Kuhbach zur reinen Kita sowie den Umzug der Grundschule Kuhbach nach Reichenbach zum Inhalt. Dort würde das Bestandsgebäude um die Klassen aus Kuhbach erweitert werden. Die Kita St. Josef in Reichenbach wird auch in diesem Szenario modular am Standort Kita an der Schutter abgebildet. Variante C, die erst kürzlich durch Gespräche mit den Ortsvorstehern noch ergänzend hinzukam, beinhaltet die Idee, eine neue zweizügige Grundschule in Kuhbach zu bauen. Das jetzige Schulgebäude in Kuhbach würde zur reinen Kita-Nutzung umgebaut werden. Die Kita St. Josef würde in leerstehende Räume der Schule in Reichenbach ziehen. Bei dieser Variante wäre ein Ganztagsbetrieb für die neue Schule vorgesehen, sodass es neben der Schutterlindenbergschule im Lahrer Westen auch im Osten ein solches Angebot geben könnte. Die Schulverwaltung und das Schulamt würden eine zweite Ganztagsschule in Lahr sehr begrüßen, da das Konzept für viele Eltern passend ist und eine Alternative zu anderen Nachmittagsbetreuungen bietet.

Investitionskosten

Die nötigen Investitionen für die Maßnahmen liegen für Variante A bei rund sieben Millionen, für Variante B bei rund fünf Millionen und für Variante C bei rund zehn Millionen Euro. Eingerechnet sind dabei schon die möglichen Förderungen.

Die etwa 70 interessierten Besucher der Veranstaltung hatten zahlreiche Nachfragen – beispielsweise rund um die Entwicklungen der Kinderzahlen, der baulichen Planungen oder der Betreuungsformen. Rede und Antwort standen Guido Schöneboom, Erster Bürgermeister, Silke Kabisch, Abteilungsleiterin Gebäudemanagement, Senja Töpfer, Amtsleitung Soziales, Schulen, Sport, Harry Ott, Abteilungsleitung Bildung und Sport, sowie die beiden Ortsvorsteher Norbert Bühler aus Kuhbach und Klaus Girstl aus Reichenbach. Barbara Bundschuh war telefonisch aus dem Offenburger Schulamt zugeschaltet und konnte wichtige schulspezifische Fragen beleuchten.

„Ich freue mich, dass unser Informationsangebot auf so viel Resonanz gestoßen ist. Das bestärkt uns darin, alle Akteurinnen und Akteure des Gesamtprojektes frühzeitig einzubinden und gemeinsam nach Lösungen für die weitreichenden Maßnahmen zu suchen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Weichen für eine zukunftsfähige, gute Kinderbetreuung in Kuhbach und Reichenbach zu stellen", freut sich Guido Schöneboom über den Verlauf des Abends.

Defizit an Betreuungsplätzen

Auslöser der weitreichenden Überlegungen sind verschiedene Faktoren: Die Bedarfe in der Kinderbetreuung steigen in den kommenden Jahren weiter an. Zum einen besteht gerade in Kuhbach ein Defizit an Betreuungsplätzen in der Kita, sodass die Eltern derzeit auf angrenzende Stadtteile ausweichen müssen. Zum anderen stehen weitere Baugebiete im Lahrer Osten zur Entwicklung an, die den Zuzug von Familien begünstigen werden. Außerdem besteht ab 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule, sodass auch hier die Nachfrage steigen wird. Darüber hinaus braucht es eine Lösung für die Zukunft der katholischen Kita St. Josef, deren Gebäude sanierungsbedürftig ist. Die Verwaltung wird nun auf Grundlage der Bürgerinformation und der verschiedenen Szenarien eine Vorlage für eine Grundsatzentscheidung des Gemeinderats erarbeiten. Nach deren Verabschiedung können die Planungen vorangehen. Die Maßnahmen sind für die nächsten Jahre projektiert und werden im Laufe mehrerer Jahre nach und nach realisiert.

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