EEA-Award für Stadt Lahr wird erneuert
KEA zeichnet 41 Kommunen aus

Tilman Petters und Umweltministerin Thekla Walker | Foto: KEA-BW/Martin Stollberg
  • Tilman Petters und Umweltministerin Thekla Walker
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Lahr (st) Umweltministerin Thekla Walker hat am 17. Mai 2023 auf dem kommunalen Klimakongress Baden-Württemberg 41 Kommunen aus dem Südwesten mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichnet. Das europäische Zertifizierungsverfahren würdigt Städte, Gemeinden und Landkreise, die ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten systematisch vorantreiben und Vorreiter beim Klimaschutz sind. Die beiden Landkreise Karlsruhe und Rottweil können sich in diesem Jahr über den European Energy Award Gold freuen. Neun Städte haben die Gold-Auszeichnung erhalten. Auf die Preisverleihung weist die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hin. Die Landesenergieagentur koordiniert die eea-Aktivitäten im Auftrag des Umweltministeriums. Insgesamt nehmen im Südwesten nun 181 Städte, Gemeinden und Landkreise am eea teil. Die Teilnehmerzahl steigt stetig und hat sich in zehn Jahren verdoppelt. Allein seit Anfang 2022 sind 16 Kommunen in den Klimaschutzprozess eingestiegen. Die Preisverleihung fand in Karlsruhe statt.

„Ohne die Kommunen geht es nicht: Sie sind zentrale Mitstreiter auf dem Weg bis 2040 klimaneutral zu wirtschaften, zu heizen, Energie zu erzeugen und mobil zu sein. Viele Städte, Gemeinden und Landkreise haben bereits ambitionierte Klimaschutzkonzepte und -Ideen. Die wollen wir bekannt machen und zur Nachahmung anregen“, sagte Ministerin Thekla Walker.
„Der Klimaschutz spielt inzwischen bei immer mehr Kommunen eine wichtige Rolle“, sagt Dr. Volker Kienzlen, Geschäftsführer der KEA-BW. „Mit der regionalen Energiewende sparen sie Energie ein, bauen die erneuerbaren Energien massiv aus und machen sich damit unabhängiger von Öl und Erdgas. Wie Städte, Gemeinden und Landkreise hier richtig vorgehen sollten, zeigt der European Energy Award.“, so Kienzlen.

„Der European Energy Award zeigt, was Kommunen in Sachen Klimaschutz und Energiewende alles leisten können“, betonte die Präsidentin des internationalen Vereins eea Gudrun Heute-Bluhm. „Die vorbildliche Arbeit der Städte, Gemeinden und Landkreise ist das lokale Fundament, auf dem die europäische Klimapolitik aufbaut. Klimaneutralität in Europa kann nur mit der kommunalen Ebene erreicht werden“, so die eea-Präsidentin weiter.

So viele Städte, Gemeinden und Landkreise wie noch nie ausgezeichnet

Noch nie haben so viele Kommunen eine eea-Auszeichnung erhalten: 21 Städte, 13 Gemeinden und sieben Landkreise wurden prämiert. Die beiden Landkreise Karlsruhe und Rottweil bekommen die höchste Auszeichnung, den European Energy Award Gold. Karlsruhe hat mit rund 84 Prozent der möglichen Punkte das bisher beste Ergebnis eines Landkreises in Baden-Württemberg erzielt.
Neun Städte – Bad Waldsee, Biberach an der Riß, Isny im Allgäu, Konstanz, Leutkirch im Allgäu, Ludwigsburg, Singen (Hohentwiel), Tübingen und Waiblingen – können sich ebenfalls mit „Gold“ schmücken. Tübingen liegt mit 86 Prozent der möglichen Punkte auf Platz zwei im Südwesten. Besser ist nur Ravensburg mit rund 87 Prozent. Die Stadt im südlichen Oberschwaben erhielt 2021 die Gold-Auszeichnung.

eea: Regelmäßige Überprüfung der Klimaschutzaktivitäten

Jedes Jahr werden die Kommunen ausgezeichnet, die eine bestimmte Anzahl an Klimaschutzpunkten erreicht haben. Die höchste Auszeichnung Gold erhält, wer mindestens 75 Prozent der maximal möglichen Punkte erreicht. Wer 50 Prozent erreicht, bekommt den European Energy Award. Die Zertifizierung mit dem Award gilt für maximal vier Jahre. Anschließend müssen die Kommunen unter Beweis stellen, dass sie weitere Maßnahmen in der Energie- und Klimapolitik ergriffen haben, um erneut zertifiziert zu werden.
Den European Energy Award mit mindestens 50 Prozent der möglichen Punkte erreicht haben zwölf Städte: Altensteig, Aulendorf, Bad Säckingen, Bad Saulgau, Karlsruhe, Lahr, Oberndorf am Neckar, Riedlingen, Rottenburg am Neckar, Schopfheim, Tettnang und Villingen-Schwenningen. Alle prämierten Gemeinden, 13 an der Zahl, erhielten ebenfalls diese Auszeichnung. Damit schmücken können sich Berkheim, Deggenhausertal, Ebersbach-Musbach, Ebhausen, Ingoldingen, Karlsdorf-Neuthard, Kißlegg, Königsfeld im Schwarzwald, Meckenbeuren, Pfalzgrafenweiler, Waldbronn, Walzbachtal und Wannweil. Der Alb-Donau-Kreis sowie die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Calw, Konstanz und Ludwigsburg erhielten ebenfalls den European Energy Award.
Städte und Gemeinden im Südwesten können seit 2006 an der Zertifizierung teilnehmen, Landkreise seit 2010. Besonders bei den Landkreisen ist das Programm beliebt: 28 von 35 Landkreisen nutzen aktuell den eea. Bei den Städten und Gemeinden sind es 153. Damit hat Baden-Württemberg im Vergleich zu den anderen Bundesländern die meisten eea-Kommunen in Deutschland. Die Hälfte der Städte, Gemeinden und Landkreise, die deutschlandweit am European Energy Award teilnehmen, stammen aus dem Ländle. Rund 15 Prozent der Kommunen im Südwesten beteiligen sich, Tendenz steigend. Europaweit sind es über 1.800 Kommunen aus 15 Ländern – rund zehn Prozent der teilnehmenden Kommunen kommen aus Baden-Württemberg.

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